Im Gespräch mit Ingrid Blumenthal, Geschäftsführerin der ALIUD PHARMA GmbH.
Können Sie uns verraten, wie die Zukunft der Apotheken in Deutschland aussehen wird?
Moment, da muss ich kurz in meine Glaskugel schauen, die ich auf meinem Smartphone als App immer dabei habe… Nein im Ernst: Es ist wichtig, wie in jeder anderen Branche auch, am Ball zu bleiben, offen für Neues zu sein und die eigene Vermarktung immer wieder zu hinterfragen. Als Apotheke kann ich mich gegenüber den Kunden/Patienten auf innovative Weise, persönlich, kompetent und serviceorientiert positionieren, damit bin ich für meine Zielgruppe spannend und das spricht sich herum. Der Markt zum Verkauf von Arzneimitteln wird sich drastisch verändern. Versandapotheken werden zukünftig mehr Marktanteile gewinnen, weil sie die Kunden über digitale Kanäle schneller erreichen können. Erste Pilotstudien zur Tele-Pharmazie beschäftigen sich bereits damit, wie Beratung audiovisuell auch online live abgebildet werden kann. Es ist also nicht die Frage ob, sondern wann der Online-Apotheker ein wichtiger Bestandteil der medizinischen Versorgung wird.
Warum engagieren Sie sich in den letzten Jahren so intensiv für einen neuen digitalen Dialog in den Apotheken?
Ich würde es nicht neuen digitalen Dialog nennen, denn wir alle sind schon lange in der digitalen Welt angekommen und nutzen die Medien ganz selbstverständlich. Neu ist jedoch die Fragestellung, und damit beschäftigen wir uns in der Tat sehr intensiv. Diese lautet, wie die digitalen Medien auch in den Apotheken eingesetzt werden können und wie wir damit die Zukunft der Vor-Ort-Apotheke sichern. Wir beobachten den Markt sehr genau und sehen auch die fortschreitenden Entwicklungen im Bereich der Telemedizin. Für mein Verständnis gehört das Beratungsgespräch zu Arzneimitteln in die Apotheke, um in einem persönlichen und kompetenten Beratungsgespräch informiert zu werden. Die digitalen Medien sind dabei eine große Chance für die Apotheke den Dialog mit den Kunden und Patienten auch außerhalb der Apotheke zu führen.
Wie ist die bisherige Resonanz der Apotheken auf Ihre digitalen Servicelösungen?
Die Apotheken beobachten sehr genau, welche Veränderungen sich gerade vollziehen. In Gesprächen stellen wir oft fest, dass das Wissen um die neuen Möglichkeiten in der Patientenkommunikation fehlt. Einen Bildschirm mit Werbung in der Apotheke aufzuhängen scheint oftmals der einfachste Weg – reicht jedoch nicht. Wir müssen in einer dialogorientierten Kommunikation mit den Kunden/Patienten mehr über deren Bedürfnisse erfahren. Die Zielgruppe der Apotheken, also der Kunde bzw. Patient, ist immer häufiger gut über das Internet informiert, denn sie haben noch vor dem Besuch in der Apotheke Dr. Google befragt oder tauschen sich in Foren zu verschiedenen Gesundheitsfragen aus. An diesem Austausch ist der Apotheker kaum beteiligt und darauf angewiesen, dass der Kunde den Weg in seine Apotheke findet. Qualitativ hochwertige Informationen zu Arzneimitteln erhalte ich in der Apotheke! Hier kann ich sicher sein, einen kompetenten Ansprechpartner zu haben und genau hier setzen unsere digitalen bzw. interaktiven Servicelösungen für Apotheken an. Mit einem neu ausgerichteten Serviceangebot der Apotheke z.B. mit dem SERVICETERMINAL und der SERVICEAPP kann die Apotheke eine direkte Verbindung zu seinen Kunden herstellen und wichtige Gesundheitsinformationen vor Ort ausdrucken und dem Patienten mitgeben oder über E-Mail direkt nach Hause bzw. auf das Smartphone schicken. Die ersten Erfahrungen, die Apotheker mit diesem neuen Serviceangebot gemacht haben, zeigen, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind.
Hier geht’s zum Originalbeitrag auf www.apotheken-fachkreis.de