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Kurzportrait von Frank Katzer

  • Frank Katzer ist Experte für Online-Sichtbarkeit.
  • Er hilft Leuten mit ihrer Expertise im Netz aufzufallen
  • Außerdem ist er Podcast-Kollege mit seinem Podcast Mehr Sichtbarkeit wagen

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Norman: Herzlich willkommen! Schön, dass Ihr wieder reinhört. Hier ist Norman von MARKENREBELL.FM. Mein heutiger Interviewgast ist der Experte für Online-Sichtbarkeit, Frank Katzer. Er hilft Leuten mit ihrer Expertise im Netz aufzufallen und hat wertvolle Hackz, um die eigene Vermarktung wirkungsvoll voranzutreiben.

Ich bin begeisterter Hörer seines Podcasts “Mehr Sichtbarkeit wagen” und erfahre von ihm immer wieder Neues zum Thema erfolgreiches und authentisches Marketing. Frank, schön, dass Du da bist und Dir die Zeit genommen hast. Bist Du ready und wollen wir loslegen?

Frank: Sehr gerne, ja. Danke für die Einladung!

Norman: Ja, sehr gerne! Frank, ich starte das Interview immer mit einem Erfolgszitat oder Glaubenssatz und ich bin sicher, Du hast auch eins. Magst Du uns das erzählen?

Frank: Ach, das habe ich jetzt gerade in einem anderen Podcast gehabt; was habe ich denn da gesagt, Mensch? Ähm… Das sind immer so Momente, wo irgendetwas aufflackert, wo ich sage, das ist schlüssig, aber ich habe nicht wirklich die Überschrift oder den typischen Spruch, den ich auf Post-Its drauf schreibe und dann immer vor mich hänge. Das habe ich eigentlich nicht und wüsste ich jetzt auch ehrlich gesagt nicht.

Norman: Oder was treibt Dich an? Was ist Deine Motivation morgens aufzustehen und Dein Business zu machen?

Frank: Das ist zum einen der Spaß auch nicht zuletzt über’s Internet zu arbeiten und Leuten dabei zu helfen wirklich Online zu sein und unabhängig im stillen Kämmerchen weltweit veröffentlichen zu können. Das finde ich jedes Mal extrem faszinierend.

Norman: Ja, sehr cool! Wo wir schon dabei sind: Vielleicht erzählst Du uns noch ein bisschen was über Dich? Wer ist Frank Katzer privat und was Du genau beruflich machst?

Frank: Privat ist zwangsläufig sehr viel beruflich, weil ich das was ich mache auch gerne mache. Eigentlich komme ich von der Musik. Ich habe früher sehr viel Musik produziert und habe mit 11 oder 12 vor dem ersten Home Computer, den ich mir damals gekauft habe, angefangen Musik zu machen, auch wenn da noch nicht viele Töne aus den Dingern raus kamen. Und irgendwie hat sich das über eine Schlagersänger-Website dann hin entwickelt zum Webdesign - also, das war noch im letzten Jahrtausend, also schon ein bisschen lange her. Meine ersten Erfahrungen ganz früher im Internet, das war 1994/1995 über Compuserve - da war Internet noch so ein Button am Bildschirm, den man drücken konnte und dann war man im Internet. Das war komisch. Ab da hat sich das Ganze so langsam in die Richtung Webseiten machen entwickelt. Das habe ich jetzt 15 Jahre gemacht und irgendwann wird es dann auch ein bisschen langweilig. Und wie das heute häufig so ist, bin ich vom Produzierenden jetzt mehr der Berater und es sollen jetzt mehr Schulungsprodukte werden, sodass sich zum einen mehr Leute das Wissen leisten können und zum anderen, dass ich noch unabhängiger werde und meine Zeit nicht mehr 1:1 verkaufe. Das ist generell eine sehr spannende Entwicklungen. Das fängt ja alles gerade erst an und ist alles noch Pillepalle, was im Moment ist. Wobei das schon gut ist, aber von den Möglichkeiten und Bandbreiten ist alles noch in den Kinderschuhen. Das ist sehr spannend.

Norman: Was bietest Du für Schulungen an?

Frank: Im Moment mache ich eine Schulung, die ich als Kurs verpacke - einen Facebook Gruppenkurs. Wir werden bei Facebook eine Gruppe an den Start bringen, weil ich mich selber sehr über Facebook-Gruppen engagiere und vermarkte und zum anderen auch kleine Tutorial Webinare, wie ich sie nenne, wo ich OBS-Software zum Live-Streamen und solche Sachen erkläre. Also Sachen, die gerade hipp sind und wo viele Leute viele Fragezeichen haben, gerade was Technikhürden angeht. Die nehem ich dann gerne in eine eineinhalbstündige Veranstaltung, wo ich zeige, wie das Tool funktioniert und wie man damit gescheit arbeiten kann, ohne jede Funktion darin kennen zu müssen.  

Norman: Ja, das kann ich wirklich bestätigen. Wenn ich da irgendwie noch Bedarf habe, dann schaue ich bei Dir rein und dann erklärst Du es wirklich so, dass es jeder versteht.

Frank: Das ist auch genau das, was ich als Rückmeldung kriege, dass die Leute sagen “Du pickst da die Sachen raus und versuchst mir nicht zu erklären, was HTML, CSS, Java-Script und PHP und sowas ist, sondern was ich brauche, um meine Selbstständigkeit nach draußen zu tragen, damit die Leute mich mitbekommen und damit ich die Tools bedienen kann”.

Norman: Ja. Was war für Dich in Deinem Leben der Punkt, wo Du gesagt hast “Ich muss mein eigenes Ding machen. Ich muss mich jetzt selbst als Marke positionieren”?

Frank: Das eigene Ding zu machen, war eigentlich nie wirklich eine Überlegung. Das habe ich eigentlich immer irgendwie gemacht. Ich habe zwar auch eine Industriekaufmannslehre gemacht. Das hat mich halt so abgeleistet - sage ich mal. Nebenbei hatte ich mein Tonstudio zusammengestöpselt und Sachen gemacht, die mir Spaß gemacht haben. Mit dem was ich mache nach draußen zu gehen, das war 2009. Da habe ich meinen Blog gestartet. Das war recht spät, als ich mich nach draußen dargestellt habe, im Prinzip über die Webseiten der Kunden oder über Musik. Das war aber keine Selbstdarstellung, das war dann wirklich nur die Firma und eine eigene Webseite von meiner Agentur, aber eben nicht mehr. An die Idee selber mit mir rauszugehen und dass die Leute interessieren könnte, was ich zu irgendetwas zu sagen habe, das hat sich erst sehr langsam entwickelt. Im Prinzip hat das 2009 angefangen. Da habe ich aber auch noch sehr fachliche Blogartikel geschrieben, bis ich mich irgendwann getraut habe, mal etwas über meine Selbstständigkeit zu schreiben und wo ich gemerkt habe “Jetzt habe ich mal kein Technikthema nach draußen gebracht, aber die Reaktionen sind richtig krass!” Wo ich dann auch hier im örtlichen Umfeld Feedback zu meinen Blogartikeln bekommen habe, weil das Leute dazu inspiriert hat, auch mal ihren Job zu wechseln und sowas. Das fand ich schon sehr abgefahren. Damit habe ich nie gerechnet, weil ich immer gedacht habe “ich mache hier meine Technikdinger und dann ist gut”. Aber das Persönliche hat dann - jetzt im Nachhinein natürlich - viel mehr interessiert. Das ist schon sehr abgefahren!

Norman: Ja. Und wie bist Du auf das Thema Sichtbarkeit per se gekommen? War das gleich zu Beginn in Deinem Kopf oder hast Du gesagt, das ist das, was die Leute wollen - also nicht nur die Unternehmer, sondern eben auch die Leute, die vielleicht im Angestelltenverhältnis sind und ihre Expertise auf- und ausbauen wollen. Wie kam es dazu?

Frank: Das ist wie immer. Entweder bei einem Hundespaziergang oder sowas, wo auf einmal dieser Moment ist, wo Du denkst, dieses Sichtbarkeitsding fasst eigentlich alles zusammen, was ich transportieren möchte. Weil Online Marketing fasst es nicht so. Online Marketing greift für mich nicht weit genug. Das sind die Maßnahmen, das heißt Werbung schalten, das heißt auf Facebook mal etwas posten und Produkte raushauen. Aber Sichtbarkeit ist dann wirklich mit sich selber rauszugehen und sich selber zu zeigen und sich zu trauen, mal auch eine unpopulärere Meinung zu vertreten und auch gerne mal anzuecken mit irgendwas. Also, wirklich authentisch nach draußen zu gehen. Das hat sich eigentlich erst so entwickelt. Das wird wohl irgendwann um 2012/2013 gewesen sein, wo die Überlegung war “Was ist die Hauptüberschrift von dem, was ich mache?”

Dadurch, dass ich dann auf die Idee gekommen bin, auch mal schrittweise solche Produkte zu veröffentlichen, dann kamen meine alten Kompetenzen wieder zusammen: Ich brauche mir von keinem sagen lassen, wie eine Webseite zu machen ist - das weiß ich selber. Ich weiß, wie ich mich tonmäßig aufnehme. Ich weiß einigermaßen, wie man eine Kamera bedient und wie man Dinge erklärt, weil ich meinen Kunden vor Ort in Schulungen  früher auch Pflegesysteme und solche Sachen erklären musste und da kamen diese ganzen Sachen auf einmal zusammen, wo Du denkst “Wow, das läuft jetzt alles wieder zusammen, obwohl ich nicht mehr diesen Web-Designer Job habe”. Sondern die ganzen Kompetenzen kommen zusammen und ich kann ein bisschen diesen Experten für Online-Sichtbarkeit drunter packen, weil damit habe ich alles offen. Damit habe ich Beratung offen. Als Experte kann ich aber auch Kurse anbieten und Webinare usw. Das war schon sehr interessant. Das war aber auch ein Prozess, der gedauert hat.

Ich bin ja eh jemand, der sagt: Nicht zu lange grübeln und gucken, wie ist die Positionierung? Und was muss ich machen? Sondern wirklich loslaufen und gucken, was passiert. Mit Ideen nach draußen gehen und gucken, was kommt für Feedback? Man muss gucken, worauf reagieren die Leute und worauf reagieren sie nicht? Und daraus seine Schlüsse ziehen. Aber wirklich loslaufen und nicht nur Grübeln.

Norman: Ja, das finde ich sehr gut. Das fällt gerade uns Deutschen ziemlich schwer mit unserer Ingenieurdenke, alles bis zur Perfektion treiben zu wollen, um dann Live zu gehen, sondern wirklich mit den Erfahrungen und dem Feedback aus der Community zu arbeiten und dann die eigene Marke oder das eigene Geschäftsmodell weiterzuentwickeln.

Frank: Genau, das denke ich auch. Das kommt noch erschwerend hinzu. Als Deutscher hat man zusätzlich noch diese Technikangst und dieses Datenschutzgedöns, was ja auch immer sehr schön ist, um sich rauszureden, dass man das dann doch nicht machen möchte. Das stimmt, das kommt natürlich noch einmal erschwerend hinzu. Das ist man nicht gewohnt. Man ist gewohnt alles fertig zu planen, bis das Produkt fertig ist und dann geht man raus und dann muss man gucken: Wer will das überhaupt haben? Und dann wird es bei vielen Sachen schwierig. Der Gag ist ja, dass es sich so rumdreht, dass ich sage, ich baue mir erst mal einen Verteiler auf mit Leuten, die gut finden, was ich mache und die meine Ideen gut finden, auch wenn vielleicht noch kein Produkt da ist. Und nachträglich kommt man dann mit dem Produkt und hat schon gleich Leute, die sagen “Interessiert mich, kaufe ich!”

Norman: Ja. Du hast vorhin etwas ganz Wichtiges gesagt, bzw. eigentlich die größte Blockade für Sichtbarkeit angesprochen und zwar das Thema “Angst”. Kannst Du Dich noch an den Moment in Deinem Leben erinnern, wo Du das erste Mal live gegangen bist - also wirklich in der Öffentlichkeit mit Deiner Stimme, vielleicht auch bei Deinem ersten Video, was Dir da durch den Kopf ging oder wie Du Dich auch darauf vorbereitet hast, um dieser Angst zu begegnen?

Frank: Ich denke mal, je mehr Du Dich darauf vorbereitest, desto mehr schiebst Du es dann vor Dir her. Ich habe mal bei der IHK mal einen Vortrag gehalten oder über Webseiten. Bei Live-Situationen am Computer hat man noch mal mehr Herausforderungen, weil Du nur in so eine kleine Kameralinse sprichst, ohne ein Gegenüber zu haben. Wenn Du bei den Live-Sachen noch keine Leute im Chat hast oder bei Facebook Live gehst und da einfach wenig passiert, weil der Verteiler noch nicht da ist. Das ist schon eine sehr abgefahrene Situation, an die man sich erst mal gewöhnen muss, aber ich denke mal, man kann sich darauf nicht vorbereiten. Man muss einfach einen Termin machen, wo man den anderen sagt “Dann bin ich live” und dann guckt man, wie man es gebacken kriegt.

Je länger Du darüber nachdenkst, desto mehr Ausreden findest Du, das dann doch nicht zu machen. Und Du wirst nicht besser dadurch, dass Du darüber nachdenkst. Du wirst nur besser dadurch, dass Du dann wirklich mal live gehst, Deine Fehler machst und guckst was passiert, aber die Leute schätzen ja da schon sehr, dass Du Dich überhaupt getraut hast, live zu gehen. Da hast Du dann schon eine Menge Pluspunkte und da musst Du schon einiges versemmeln, damit es Dir jemand übel nimmt, was mir bisher noch nirgends untergekommen ist. Was ich hier in meinem Umfeld in Facebook gerade mitkriege, da gibt es normalerweise nur wertschätzendes Feedback, dass man das gemacht hat. Egal, was der Inhalt von der Live-Session war und wie viel man gestottert hat oder was auch immer.

Norman: Ja, ich glaube, das ist auch das, was die Zuhörer oder Zuschauer dann, wie Du sagst, wertschätzen, dass man sich selbst das vielleicht nicht so sehr traut und der andere es dann getan hat. Das ist dann die Anerkennung oder der Respekt.

Frank: Genau. Weil wenn Du guckst, wie viele Freunde und wie viele Verteiler Du auf Facebook hast und wie wenige trauen sich überhaupt mal etwas zu kommentieren oder am Ende noch einen Post selber zu schreiben zu einem Thema, das jetzt nicht unbedingt ein Katzenvideo als Inhalt hat. Es gibt so wenige, die sich trauen, da mal Stellung zu beziehen zu bestimmten Themen. Und die sich leider zu viel trauen Stellung zu beziehen, das sind dann halt zu politischen Themen, wo man sagt “Der wäre mal lieber ruhig gewesen auf Facebook”. Das ist natürlich dann die andere Seite.

Gemeckert wird natürlich auch immer gerne. Weil ich mich auf Facebook sehr viel bewege, habe ich sehr viel bereinigt an Freundeslisten oder an Leuten die ich abonniere, um zu gucken: Was will ich mir hier antun an Meldungen und wen will ich hier drin haben? Dass das möglichst viel Positives ist.

Norman: Ja, warum war es Dir dann am Ende so wichtig, dass Du als Persönlichkeit die Marke bist? Also, dass Du Dir keinen fiktiven Brand ausgedacht hast oder irgendeinen Markennamen erfunden hast, sondern dass Du wirklich mit Deinem Namen und Deinem Gesicht für Dein Business stehst?

Frank: Ja, das war auch ein langer Lernprozess. Ich lerne sehr viel über Audio, ich habe sehr viele Podcasts abonniert, die ich schon seit 2007/2008 höre, die mich auch auf Ideen gebracht haben zu sagen: Das Alleinstellungsmerkmal für mich ist nicht, dass ich Leuten zeige, wie sie auf Facebook ein Live-Video machen oder wie sie eine Software benutzen. Sondern das Alleinstellungsmerkmal ist die Art und Weise, wie ich unterwegs bin; mit welchem Wissen ich daherkomme und wie ich das mit meiner Person auch präsentiere. Weil das Wissen was ich habe, können natürlich andere genauso transportieren. Aber wie ich das mache und in welcher Art, ob ich das besonders verkäuferisch anpreise oder ob es eher meine Art ist, das ein bisschen zurückhaltend nach außen transportiere, das macht viel aus und dieses Alleinstellungsmerkmal kriegst Du nur, wenn Du authentisch nach draußen gehst und wenn Du so nach draußen gehst, wie Du bist. Und nicht, wenn Du versuchst eine bestimmte Rolle zu spielen, die Dir auf Social Media und sowas ganz schnell mal um die Ohren fliegen kann, wenn die Leute merken: Das ist alles nur aufgesetzt.

Norman: Das finde ich übrigens sehr cool, dass Du von der Alleinstellung und damit ganz klar Deine Persönlichkeit meinst, weil das was oftmals händeringend von Leuten gesucht wird: Wo ist die Marktlücke? Was kann ich erzählen, was vielleicht andere noch nicht erzählen können? Aber die Art und Weise und die Authentizität in den Vordergrund zu stellen und zu sagen “So positioniere ich mich als Marke mit meinem Namen, mit meiner Persönlichkeit, authentisch zu sein - das finde ich sehr cool, ja.

Frank: Ja, das ist das beste Pfund was Du hast. Wenn Du gerade als Selbstständiger unterwegs bist, dann kannst Du nicht gegen Coca Cola oder Apple oder wenn Google dann meint, irgendeine besondere Dienstleistung rauszubringen und jeder kann sich die Webseiten selber basteln - dagegen kannst Du nicht anstinken. Du kannst nur Dich nach außen präsentieren, indem Du das nimmst, was so eine große Firma eben nicht kann: Zum einen schnell reagieren und zum anderen eben mit Dir selber rausgehen und das ist nicht ersetzbar. Das kann Dir keiner absprechen.

Norman: Absolut. Wie hat das bei Dir angefangen? Was waren die ersten Gehversuche oder Schritte, um Dein Image aufzubauen oder um Dich als Marke aufzubauen? Hast Du mit einem Blog angefangen oder wie war das?

Frank: Genau, das war ein Blog. Da ging es aber wirklich darum zu sagen: Ich blogge jetzt einfach mal und ich weiß noch gar nicht, wofür das jetzt gut sein soll. Ich habe mir auch eine sehr unsinnige Zielgruppe damals ausgedacht. Ich wollte Leuten Technik erklären, die in mittelständischen Unternehmen sitzen, die dann in der Marketingabteilung meistens die eierlegende Wollmilchsau sein müssen, weil sie eine Messe organisieren müssen, mit Facebook umgehen können müssen, die Webseite pflegen können müssen usw. Von allem etwas können müssen. Und die wollte ich eigentlich aufklären, wie das funktioniert und wie sie das machen.

Das ist natürlich eine unsinnige Zielgruppe, um denn was zu verkaufen, weil die kaufen ja nicht. Das hat sich dann im Laufe der Zeit herausgestellt, aber eben auch wieder nur dadurch habe ich gemerkt, wen ich eigentlich damit abhole. Das waren dann die typischen Zielgruppen Trainer/Coaches/Berater, von mir aus auch Therapeuten usw. Also, alle Leute, die selbstständig sind und die selber vorrangig die Leistung erbringen, wenn auch mit Angestellten oder sowas, aber die einfach selber vorne stehen.

Das habe ich in den Kommentaren gemerkt. Das habe ich daran gemerkt, wer mir da eigentlich folgt, dass ich die anscheinend abhole und auf die habe ich mich dann natürlich im Laufe der Zeit eingeschossen. Das hätte ich aber nie erfahren, wenn ich mir die ganze Zeit nur überlegt hätte: Für wen mache ich jetzt was? Das habe ich erst dadurch erfahren, weil ich geguckt habe, wer da reagiert. Dann googelt man mal jemanden, der das kommentiert hat und sieht: Okay, der hat so und so eine Firma, alles klar. Und dann kann ich einschätzen, für wen ich da geschreiben habe und wen es abgeholt hat.

Norman: Hm, also ein richtiges Profiling eigentlich, was Du dann für Dich machst.

Frank: Ja, aber sehr unbewusst. Das war einfach ein Prozess, wo ich nicht wusste, was dann da jetzt draus wird. Den Blog habe ich ja wie gesagt, auch nur so angefangen, um einfach mal zu bloggen, weil jeder sagt, mit Bloggen kannst Du eine Menge machen. Wie sich das jetzt anfühlt und wie cool das ist, wenn Leute dann kommentieren und dann auch wertvolle Diskussionen entstehen und man auch nicht zuletzt auch als Mensch geschätzt wird, weil man dann auch guckt: Wenn der Frank Katzer das gut oder das doof findet, dann hänge ich mich da ein bisschen dran und muss mir die Sachen nicht selber angucken. Du wirst eben zur Marke oder zum Label, wo Du sagst: Okay, wenn der was liefert, dann ist das normalerweise ganz gut und hilft mir und ich versteh, wenn er was erzählt. Ander wiederum sagen: “Der Katzer ist mir zu langsam oder zu leise und das dauert alles zu lange” oder keine Ahnung. Dann passt es halt nicht. Das ist die Gegenseite, mit der man dann klarkommen muss, dass wenn man authentisch nach draußen geht, dass es genug Leute gibt die sagen “Das ist nicht mein Typ. Ich brauche jemanden, der mir das anders erklärt. Dem kann ich nicht zuhören” oder “verstehe ich nicht”. Die suchen sich dann halt andere aus, aber umso mehr kannst Du dann die richtigen Leute erreichen und die falschen stößt Du ab, die dann halt woanders unterkommen, weil es da besser passt.

Norman: Ja. Was sind Deine Tipps, um den Blog, den man sich vielleicht aufbaut, dann überhaupt sichtbar oder bekannter zu machen?

Frank: Das Hauptding ist natürlich erstmal was zu schreiben, was Dich selber interessiert und was möglicherweise dann auch andere interessiert. Wenn man jetzt aus einem Angestelltenverhältnis heraus denkt, dann sind es auch Themen, die man entweder als Hobby oder als Nebenprodukt von dem, was man arbeitet - je nachdem über was man da schreiben darf - wo man da natürlich Dinge in einen Blog packen kann. Also, alles was einen beschäftigt.

Wenn man sich traut mit Sichtweisen und mit ein bisschen tiefer gehenden Dingen nach draußen zu gehen und nicht versucht, weil es gerade In ist, den nächsten Blog zur Lebenshilfe oder Raus aus dem Hamsterrad oder sowas zu machen, nur weil es alle anderen machen. Wenn es natürlich das eigene Thema ist und man da wirklich auch in die Tiefe gehen kann, weil es einem am Herzen liegt, dann ist doch der 10.000ste Blog zum Thema “Raus aus dem Hamsterrad” in Ordnung. Aber das wäre für mich wirklich das Erste, Inhalte raushauen und auch damit rechnen, dass anfänglich nicht viel oder gar nichts passiert.

Das ist dann immer lustig, wenn in Facebook Gruppen gesagt wird “Ich habe jetzt seit vier Wochen einen Blog und es reagiert immer noch keiner”, wo man dann denkt “Okay!” Wenn man sich jetzt mal in Amerika Michael Hyatt oder was anguckt, der Monate, wenn nicht Jahre lang gebloggt hat und es hat niemanden interessiert, obwohl der aus dem Publishing kommt und was das jetzt für eine Nummer ist, weil der dran geblieben ist, dann ist das schon krass. Man wird auch nur besser und natürlich auch nur sichtbar, wenn man was gewisses nach draußen liefert. Wenn der Blog an sich es nicht ist, dann kann man natürlich auch gucken: Okay, packe ich mich vielleicht auch in ein paar Videos rein? Gehe ich mal was wie einen Podcast an oder tue ein paar Audios auf Soundcloud. Oder was jetzt natürlich auch eine schöne Reihenfolge ist, zu sagen: Okay, ich habe von all dem Zeug noch nix, ich mache erstmal auf Facebook und gucke mal, was passiert und wen ich damit erreiche. Und auch wenn mein Thema noch nicht so klar ist, gucke ich einfach mal, was passiert, wenn ich mit meinen Tipps rausgehe.

Aber das Wichtige ist wirklich immer in Vorleistung gehen und selber Tipps liefern und nicht gleich versuchen auf biegen und brechen einen Verteiler aufzubauen oder irgendwas, sondern erst mal auf Vorleistung gehen; erstmal rausgehen und zeigen, dass man das Thema kann, was man da nach draußen tragen möchte.

Norman: Ich glaube, das ist auch wichtig. Erstmal das Thema zu nehmen, wofür man selber eine Begeisterung hegt, wenn nicht sogar eine Leidenschaft und sich nicht irgendwas auszudenken, nur um irgendwie online zu sein.

Frank: Genau, das siehst Du jetzt auch viel. Auch so Blogs von teilweise jüngeren, die mir dann das Leben erklären wollen und wo Du merkst, der Stephen Covey wird hier wieder zum 100.000sten Mal zitiert, aber derjenige hat die Erfahrung selber noch gar nicht gemacht, wo ich dann sage “Der macht das, weil man jetzt Blogs oder einen YouTube Channel macht, um da ein bisschen Geld mit zu verdienen oder sich aufzubauen”, aber das ist eigentlich noch nicht so sein Thema. Da gibt es natürlich viele, die da wenig authentisch und wenig glaubwürdig unterwegs sind. Das kann auch funktionieren und kann auch Leute inspirieren, aber das wäre nicht mein Ding, wonach ich gucken würde.

Ich möchte, dass die Leute selber das durchgemacht haben und mir erzählen können, aufgrund ihrer Lebenserfahrung und nicht aufgrund, dass sie ein Buch gelesen haben.  

Norman: Absolut, ja. Das Thema Vertrauen, auch in Marken finde ich ein extrem wichtiges Thema. Das stimmt.

Was ist denn Deine wichtigste Botschaft, die Du in die Welt hinaustragen möchtest?

Frank: Das Wichtigste ist eigentlich, was ja die Überschrift von der Sichtbarkeit ist: Sich zu trauen, mit dem wie man ist, nach draußen zu gehen. Anzunehmen, dass das nicht perfekt ist, wie man nach draußen geht und dass man das nicht zu sehr glattbügeln sollte, weil dann interessiert es wieder niemanden. Dann hat man nämlich eigentlich wieder nichts zu sagen. Also wirklich sich zu trauen, diese Hürde mal zu nehmen und zu sagen “Okay, jetzt poste ich mal was von mir auf Facebook. Jetzt schreibe ich mal einen persönlichen Blogartikel. Jetzt stelle ich mich mal vor die Kamera und stelle es auf YouTube, auch wenn ich dann nach drei Wochen erst drei Views habe”, das ist egal. Das gehört dann erstmal dazu, das aufzubauen, aber ich habe es gemacht. Ich bin über diese Hürde drüber.

Ich merke selber, wie es bei Coaches bei mir ist, die ich berate, die sich dann das erste Mal vor die Kamera getraut haben, wo Du merkst, die tauen langsam auf und jedes Video wird ein bisschen authentischer und jedes Video wird ein bisschen echter und bei jedem Video kriege ich immer mehr mit, wie derjenige eigentlich tickt. Man kann natürlich auch eine ganz andere Verbindung aufnehmen, als wenn jetzt jemand versucht, ein Hochglanzvideo zu liefern. Und das ist eigentlich das, was wichtig ist, dass man über diese Hürde drüber kommt, sich zu trauen, sich selber darzustellen.

Es geht nicht nur um Marketing, das ist auch ein riesen Schritt in der Persönlichkeitsentwicklung finde ich, weil man sich auch eher Gedanken macht: Wo will ich eigentlich hin? Was ist eigentlich mein Zweck? Und wenn Du dann natürlich über’s Internet nach draußen gehst und darüber Leute inspirierst auch selber, ihre Sachen, die sie sich schon lange vorgestellt haben, vielleicht mal nach draußen zu tragen und sich auszutauschen und mal so ein bisschen aus ihrer Mittelmäßigkeit herauszukommen. Das ist enorm und das ist auch eigentlich das, worum es im Leben auch geht. Weil Du willst ja Dein eigenes Ding machen und wenn das anderen Leuten hilft, dann ist das natürlich grandios.

Norman: Ja, da hast Du wirklich, aus meiner persönlichen Perspektive wichtiges gesagt: Egal, ob es ein Blog, ein Podcast oder ein YouTube Channel oder auch auf Facebook ist, es ist tatsächlich eine Selbstreflektion - so habe ich es auch für mich wahrgenommen - wirklich zu schauen, wie kannst Du einen Beitrag für die Leute da draußen, die sich für Dein Thema interessieren leisten? Wie kannst Du Werte entwickeln, die Nutzen bringen? Das ist für mich auch noch so die Urform des Unternehmertums, auch wenn es nicht von allen gelebt wird, finde ich das extrem wichtig, diese Werte zu produzieren für eine Gemeinschaft.  

Frank: Hm, und ich denke mal, wenn Du ein Produkt hast, hinter dem Du stehst und was Du gerne machst und was Du auch selber gut findest, dann entwickelt sich das bzw. ist dann automatisch da. Weil Du den Leuten nicht irgendeinen Schrott verkaufen willst, weil die Marge da am Höchsten ist, sondern weil Du einfach ein gutes Produkt liefern möchtest. Dann braucht es vielleicht noch jemanden, der Dich vielleicht anschubsen muss, der dann aber Deine Unternehmerwerte mal nach draußen kehren kann, um zu zeigen, dass Du auch einen Anspruch hast in das Produkt und nicht einfach den Markt überfluten willst mit irgendwelchem Plastikschrott oder irgendwelchen Leistungen, die eigentlich nicht braucht und die gerade nur verkauft werden, weil es gerade hip ist.

Da muss man sich einfach mal trauen, den eigenen Anspruch nach draußen zu bringen.

Norman: Ja, absolut! Wir haben es vorhin so beiläufig erwähnt, dass das Thema Sichtbarkeit, Online-Sichtbarkeit nicht nur für Unternehmer, Selbstständige interessant ist, sondern auch für Angestellte. Ich habe letztens einen Artikel gelesen zum Thema “Digitaler Fußabdruck”, also das auch schon in der Personalauswahl wichtig ist, was über denjenigen bei Google gefunden werden kann oder auch bei Facebook und anderen sozialen Netzwerken. Vielleicht mal aus Deiner Sicht: Warum soll ich mir als Angestellter die Mühe machen, meine Sichtbarkeit überhaupt herzustellen, wenn ich keine habe, oder auch zu verbessern? Dass ich mir auch genau überlege, was ich da online überhaupt publishe, bzw. wirklich einen Expertenstatus aufzubauen oder meine Expertise sichtbar zu machen.

Frank: Der eine Punkt ist natürlich, dass man sich eine gewisse Unabhängigkeit aufbauen kann von dem Job, den man gerade hat, wo man sagt, wenn mich jemand googelt, dann sieht der, dass ich mich mit meinem Thema auskenne; dass ich dann, obwohl ich irgendwo angestellt bin, auch Experte zu einem Thema bin und das auch mein Thema ist. Dann muss ich in der Bewerbung nicht viel sagen, dass ich meine Leidenschaft in dem Thema habe, wofür man sich bewirbt. Sondern das kann man auch ergoogeln. Ich möchte nicht wissen, wie viele Personalabteilungen da schon vorab geschaut haben.

Bei einem Praktikanten zum Beispiel, hätte ich den vorher gegoogelt, dann hätte ich das Praktikum nicht stattfinden lassen - sagen wir es mal so. Da muss man sich natürlich auch immer ein bisschen klar sein. Du hast zum einen diese Möglichkeit, dass Du Dich nebenbei als Marke aufbauen kannst, auch wenn daraus keine Selbstständigkeit werden muss. Zum anderen das Thema, was wir eben gesagt haben, das ist natürlich für Deine Person, um sich auch noch mal auf einer anderen Ebene mit Deinem Thema zu beschäftigen, als nur in dem Job, in der Firma. Es gibt Dir die Möglichkeit, Dich da selber noch weiterzuentwickeln. Du tust da auch etwas für Dich selber. Es geht ja nicht nur darum, Dich selber zu vermarkten, sondern es geht auch darum, das nach draußen zu tragen, was Dir etwas wert ist. Und das ist online einfach super möglich, weil das einfach sehr billig ist und Du darüber auch sehr viele Leute erreichen kannst und auch viele - was ja jetzt erst durch das lustig genannte “Web 2.0” möglich ist; das sagt man glaube ich gar nicht mehr. Früher gabe es ja diese Rückkanäle nicht. Da hast Du eine Webseite gehabt und da konntest Du nichts kommentieren. Da hast Du keine sozialen Netzwerke gehabt oder sowas. Und dadurch, dass Du mit irgendeiner Idee online gehen kannst und da ein Feedback von Leuten kommt, kannst Du natürlich Dein Thema auch nebenbei noch mal ganz anders weiterentwickeln, als es jetzt in dieser Einweg-Kommunikation möglich wäre.

Norman: Ja, absolut. Wie schätzt denn Du das Thema Podcast ein? Es ist ja in Deutschland wahrscheinlich ein junges Medium, in Amerika ist das ja eine ganz andere Nummer, aber sind das jetzt gerade so die Anfänge, die schon seit einigen Jahren entstehen und wie wertvoll ist dieses Format vielleicht für jemanden, der vielleicht nicht schreiben kann. Wenn ich einen Blog betreibe, dann muss ich ja in irgendeiner Form Texte verfassen können und das auch wollen. Vielleicht ist ja auch Audio ein Thema?

Frank: Ich finde es besonders spannend. Wie die Entwicklung ist… ich habe immer ein bisschen meine Schwierigkeiten, wenn so Umfragen gemacht werden, wie was bestimmtes angenommen wird oder wie sich etwas entwickelt, weil da ja auch viel Schmu gemacht wird bei der Art, wie was recherchiert oder zusammengestellt wird.

Ich würde hoffen, dass das mehr wird. Ich gehe davon aus, dass das noch massiv steigerungsfähig ist. Es wird immer eine bestimmte Nische bleiben gegenüber Radio, gegenüber anderen Tonkonserven dann auch noch, aber für mich ist das ganz klar das hochwertigste Medium, was ich mir online antun kann. Selbst Videos kommen für mich nicht annähernd daran, was ich über Podcasts gelernt habe und wie ich über Podcasts Perspektiven geändert habe oder andere Dinge, die ich vorher nicht kapiert oder nicht wahrgenommen habe.

Ich finde Podcasts sind da das intensivste Medium, weil zum einen, wie wir jetzt hier, wir sprechen über persönliche Dinge; wir sprechen über andere Dinge, als was man jetzt in ein Video packen würde, was zwangsläufig wieder eine gestelltere Situation ist, weil das dann mehr durchkonzipiert und auf Hochglanz oder Argumentation gebracht ist. In einem Podcast quatscht man auch ein bisschen mehr über ein Thema, kriegt zwangsläufig auch mal mehr über die Personen, die sich darin präsentieren, mit und ich konsumiere es meistens auch in anderen Situationen, als wenn ich mich mit einem Video an den Rechner setze und mir ein Video von jemanden anschaue oder auf der Couch mit dem Laptop oder mit dem iPhone oder was auch immer… Einen Podcast konsumierst Du meistens in entspannteren Situationen finde ich. Ich mache das viel, wenn ich entweder mit dem Auto fahre oder mit dem Hund draußen bin oder sowas. Also zwischendurch und da bin ich anders aufnahmefähig, als wenn ich mir gezielt und gezwungen ein Video am Bildschirm angucke. Klar, Du nimmst es dann auch nebenbei auf und nicht so ganz gezielt, aber ich finde, das wirkt durch das Format und dadurch, dass die Leute auch andere Dinge erzählen, ganz anders als Video oder als Text zwangsläufig.

Für mich ist es das Medium schlechthin, ganz klar! Von dem was ich da konsumiere und wie viele hunderte von Stunden da schon weggegangen sind… Ich lese auch fast keine Blogartikel. Entweder lasse ich sie mir vom Mac vorlesen, weil ich mag nicht so lange Texte am Bildschirm lesen, oder ich habe wirklich Podcasts ohne Ende von den Leuten, die mir wichtig sind.

Norman: Was ja auch ein perfektes Format ist, um sich selbst als Persönlichkeit, sich selbst als Marke zu positionieren, weil ich einfach auch die Emotionen transportieren kann. Man hört ja an der Stimme, wie derjenige drauf ist. Ist das ein nettes Miteinander? Ist er vielleicht aufgeregt oder so? Oder fällt hinter ihm im Bücherregal ein Buch um, oder so.

Frank: Ja, es ist persönlicher. Es ist wirklich das Persönlichste finde ich und zwangsläufig nicht so gestellt, wie eine Videoaufnahme, bei der man sich für viele Sachen mehr Mühe gibt. Es ist eine - finde ich - auch authentischere Sache und man kriegt mindestens so gut, wie in einem Video mit, wie derjenige tickt.  

Norman: Absolut, man konzentriert sich vielmehr auf die Stimme und braucht keine Frisur bauen.

Frank: Auch das!

Norman: Eine spannende Frage, die ich immer wieder auch meinen Interviewgästen stelle ist: Wie triffst Du Entscheidungen? Was hilft Dir dabei?

Frank: Also nachdenken ist es meistens nicht. Oftmals sind es so Sachen, wo ich bestimmte Dinge einfach mache, ohne zu wissen, wie ich das dann eigentlich mache und ob ich das überhaupt rechtzeitig hinkriege. Also, Termine zu setzen und mich selber ins kalte Wasser zu schmeißen. Das war ähnlich, wie ich meine Agentur 2013 so aufgelöst habe, wo ich auch dem Azubi - er war dann mit der Lehre fertig - und dem Mitarbeiter gekündigt habe. Der hat aber im Prinzip seinen Arbeitsplatz mitgenommen und konnte viele Kunden weiter betreuen, ist also da nicht ins Nichts gefallen, was mir sehr wichtig war. Aber ich habe mich da schon selber vor die Entwicklung gestellt und habe gesagt “Okay, ich höre jetzt auf. Ich habe aber keine Ahnung, wie es danach so richtig wieder weitergeht”. Das sind meistens Sachen, wo ich einfach eine Entscheidung fälle, wo auch immer das dann so richtig herkommt, aber meistens bin ich bei sowas sehr ungeplant, was dann durchaus auch für chaotische Sachen sorgt, aber ich habe nicht den Entscheidungsprozess, wo ich das eine gegen das andere abwiege.

Wenn Du das heute in vielen Bereichen machst, wirst Du Meschugge. Weil Du für alles, was Du machst tausende von Meinungen zusammen sammelst. Du musst Dich entweder an Leute dranhängen, wo Du sagst “Das finde ich gut, was der macht und wenn der das in der Form macht, dann kann ich das vielleicht auch, weil ich den generell gut finde”, ansonsten bist Du hoffnungslos verloren. Deswegen finde ich Marken wichtig, denen man ein bisschen folgen kann, wo man sich dranhängen kann, um nicht alles selber abwägen zu müssen.

Das ist einfach zu viel, was heute da ist. Das ist das größte Problem, dass einfach alles möglich ist und ohne Begrenzung bist Du gelähmt und kommst keinen Schritt vorwärts. Und das sind meistens einfach Entscheidungen, die gefällt werden, damit sie gefällt werden. Da wird nicht groß abgewogen. Ich finde das kann man in vielen Bereichen heute einfach nicht. Es fängt mit so banalen Sachen an, wie welches Newsletter-System nehme ich oder so ganz banale Sachen, wo Du auch wieder vom 100ste auf’s 1.000ste kommst. Dann kannst Du fünf Jahre suchen. Das nächste ist dann, welches Theme, welche Gestaltung nehme ich für den Blog? Da kannst Du Jahre mit verbringen. Du musst einfach irgendwas nehmen und damit loslaufen und im Laufe der Zeit Deine Entscheidung verändern und korrigieren. Anders geht’s nicht.

Norman: Das finde ich übrigens auch so wertvoll bei Dir, dass ich weiß, ich habe durch Dich eigentlich einen super Filter. Ich brauche mich jetzt eben nicht um 25 Newsletter-Systeme kümmern und wenn ich Dir dann folge in Deinen Webinaren und dergleichen, dann habe ich im Grund in sehr kurzer Zeit wirklich so ein super Wissen, dass ich einfach loslegen kann. Das finde ich sehr cool! Das hat für mich einen enormen Wert. Vor allen Dingen Deine Art und Weise, wie Du es machst. Da bin ich einfach ein Fan!

Frank: Danke! Ja, cool. Das höre ich natürlich sehr gerne. Das geht runter wie Öl. Ich sage auch bei Sachen, die ich doof finde auch warum ich sie doof finde und dann muss man natürlich gucken: Passt das zu dem Status, wo derjenige gerade ist, der zuhört oder der da gerade im Webinar mitmacht oder sowas. Aber da halte ich mit meiner Meinung nicht vor’m Berg und bin da nicht immer sehr diplomatisch. Weil sonst ist wieder alles gleich toll und gleich schön und dann kann ich niemandem helfen eine Entscheidung zu fällen.

Norman: Ja, da sind wir wieder beim Thema Authentizität. Das bist halt einfach Du und das finde ich cool.

Gibt es gerade ein Projekt für das Du ganz besonders brennst, wo Du mit Leidenschaft dran bist, das vielleicht gerade auf den Weg zu bringen?

Frank: Das sind mehrere Sachen. Auch wenn ich das jetzt schon länger mache, merke ich, dass bei mir der Schalter vom Dienstleister Richtung jemanden, der Produkte erstellt, Schulungsprodukte oder Webinare oder sowas erst so langsam umgelegt ist. Und was ich immer mehr merke: Wenn man dann wirklich mal solche Produkte anbietet, was ich jetzt schon seit Ewigkeiten plane, macht das richtig Spaß und Du kriegst ein ganz anderes Gefühl dafür, was dann eigentlich dabei passiert.

Es sind viele Sachen, wo ich erst denke, also vorher “Ja alles klar, dann machste halt hier eine Landingpage und sowas, verdienst Geld und hast dann hier drei Paketchen, die Du dann verkaufen kannst zu dem Kurs”. Wenn es dann erstmal wirklich passiert und wenn Du das erstmal wirklich machst, fühlt sich das dann gleich wieder ganz anders an. Im Moment bin ich ja in diesem Facebook-Gruppen-Kurs, der startet am 7. November. Das ist schon sehr kurzfristig, der wird dann demnächst aber nochmal häufiger starten. Da weiß ich noch nicht in welchem Zyklus, aber das macht dann schon sehr Spaß, so ein Produkt dann auf die Beine zu stellen, wo sich die Leute dran ranhangeln können, um dann ihre eigene Facebook-Gruppe gut zu gestalten; gut zu starten; zu wissen, was man nicht machen sollte; die Fettnäpfchen auszulassen und das eigene Wissen in solche Tutorials zu gießen.

Ich habe zwar schon Kurse gemacht bisher, aber noch nie so einen 100% eigenen Kurs. Das macht dann schon viel Spaß. Auch generell diese Tutorial Webinare, die ich ab und zu anbiete, demnächst auch wieder mehr. Wo ich einfach in einer Stunde oder eineinhalb ein Thema für jemand anderen abhake, wo ich weiß, die meisten Leute wissen da gar nicht, was sie tun und haben dann aber ganz andere Möglichkeiten, wenn sie das mal in dieser Stunde dran gesetzt haben und dann verstehen, was sie da eigentlich machen. Ob das Suchmaschinenoptimierung ist oder solche Sachen, wo man einfach das nötige Wissen vermittelt.

Webinare sind mir da ganz besonders wichtig, weil Du da einen Termin hast und zu dem Termin wird das Thema durchgenommen. Das Problem ist ja, die Leute -  da zähle ich auch dazu - häufen Wissen han, kaufen hier einen Kurs, da einen Kurs, weil der vielleicht gerade günstig ist oder demnächst startet, aber wirklich dabei, sind die wenigsten. Weil wenn Du bei sowas einen Termin vorgibst und ich hake dann auch manchmal nach, ob man es denn umgesetzt hat und sowas, damit habe ich eine bessere Erfolgsquote und das ist mir da sehr viel Wert und das macht auch Spaß zu merken, die Leute nutzen das und die bringen es dann auch vorwärts.

Norman: Ja, das ist auch wieder ein wichtiger Punkt, den Du angesprochen hast: Nicht nur die ganze Zeit konsumieren, sondern vor allen Dingen auch ins Handeln kommen. Also wirklich das umzusetzen, was ich dort lerne oder gesehen habe.

Frank: Super schnell. Du musst Dich heutzutage immer mehr noch mit Händen und Füßen gegen alles wehren, was von außen kommt, weil Du sonst hoffnungslos untergehst und nur noch konsumierst und nur noch kaufst und denkst “Okay, nächstes Jahr starte ich” und Pustekuchen! Dann kaufst Du Dir noch drei Kurse, weil Du denkst, Du musst jetzt das noch lernen.

Es ist ja in anderen Bereichen nicht anders. Die Coaches, die dann immer ihre diversen Schulungen mitmachen und ihre diversen Dinge dazu lernen, um dann endlich mal was Richtiges anbieten zu können usw. Das ist ja auch so ein Markt, der sehr viel von Weiterbildung usw. lebt, anstatt dass die Leute auf die Straße gehen und ihre Leistung anbieten und Leuten wirklich konkret helfen und sich trauen, damit rauszugehen und Leute voranzubringen.

Norman: Ja, absolut. Welchen Rat würdest Du unseren Zuhörern mit auf den Weg geben, wenn sie als Persönlichkeit sichtbar werden wollen, online?

Frank: Ich denke, das Wichtigste ist, die Dinge zu tun, von denen man auch erstmal nicht weiß, was das sein soll und ob das überhaupt was bringt. Sich da nicht die Gedanken zu machen. Wenn man sagt “ich drehe ein Video, ich habe noch keine Ahnung, wofür das jetzt gut sein soll” oder “ich starte einen Blog und habe noch keine Idee, wo das hinlaufen soll”, aber solche Sachen einfach anzufangen, weil ein schöner Spruch ist ja “Es ändert sich nichts, wenn man nichts ändert”. Das greift natürlich auch hier und da sind viele Sachen dabei, wo man nicht weiß: Was soll das jetzt bringen und wen soll das interessieren? Wenn ich überlege bei wievielen Blogartikeln oder Posts oder auch jetzt beim Podcast ich gedacht habe “Interessiert das jetzt überhaupt jemanden, wenn ich das jetzt veröffentliche mit meinen 12 Online Gesetzen für Selbstständige” oder sowas. “Ist der Titel nicht zu doof?” oder “Lass ich das lieber, weil es eh banal ist, was ich da gesagt habe?”, aber ich veröffentliche dann trotzdem und dann kriegst Du tolle Rückmeldungen von Leuten, die sagen “Hey, das ist genau das. Da sind super Punkte dabei, da weiß ich, es geht anderen genauso!” Und Du merkst: Es funktioniert, auch wenn ich es selber am Anfang erstmal doof fand oder irrelevant oder banal oder völlig unwichtig fand. Du bringst die Sachen nach draußen. Es gab ja einen Grund, warum man es aufgenommen hat, oder warum man sich überhaupt mit dem Thema beschäftigt hat und dann kriegst Du damit einfach tolle Reaktionen.

Den Schritt zu machen, das ist einfach super wichtig. Es gab so einen schönen Spruch, den habe ich bei den Amis wieder irgendwo im Podcast gehört “Wenn man zurückblickt, bei den Sachen, die man früher gemacht hat. Wenn man sich nicht schämt für das, was man früher veröffentlicht hat, dann hat man zu lange gewartet”. Das finde ich ist ein sehr cooles Zitat, weil die ersten Sachen die man macht sind einfach nicht so toll. Da sind Videos, wo man ein bisschen rumstottert oder unsicher ist vor der Kamera oder Audios, wo man zu viele Ähs und Uhms sagt und das ist dann halt so. Aber raus damit, weil nur so kannst Du Dich entwickeln.

Norman: Ja, und Du siehst die Entwicklung. Das ist ja das Schöne! Rückblickend siehst Du ja, wo Du heute stehst. Super cool!

Die 12 Online Gesetze verlinken wir natürlich in den Shownotes, die finde ich nämlich auch sehr cool.

Frank: Danke!

Norman: Frank, lass uns eine kleine quick Q&A Session machen. Ich stelle Dir ein paar Fragen und Du antwortest einfach aus dem Bauch heraus.

Frank: Gerne.

Norman: Was hat Dich anfangs davon abgehalten, Dich als Marke zu positionieren?

Frank: Der Gedanke “Das interessiert keinen”.

Norman: Jetzt eine Frage, die ich selber sehr cool finde: Wenn die Leute an Dich denken, was ist das eine Wort, wofür Du selbst als Marke bekannt sein willst oder schon bist?

Frank: Sichtbarkeit hoffentlich.

Norman: Absolut! Welcher Moment oder Rat hatte einen besonders nachhaltigen Einfluss auf Dein heutiges Leben und auf Dein heutiges Business?

Frank: Klassisch: Die Geburt vom Sohn 2010. Ganz klar, da machst Du Dir über ganz andere Sachen auch Gedanken, die da massiv einfließen. Das ist schon so ein Ding, ansonsten viele kleine andere, viele kleine. Ich bin ja nicht so der Euphorische, aber viele kleine Momente, wo es Klick gemacht hat und wo Du merkst, ich habe wieder eine Sache verstanden.

Norman: Ja, das kann ich super nachvollziehen. Ich bin vor 13 Monaten Papa geworden.

Frank: Wow! Glückwunsch!

Norman: Ich weiß wovon Du sprichst, also zumindest im ersten Lebensjahr.

Frank: Ja, der ist jetzt sechs, aber er ist der Hammer. Also es macht immer Spaß.

Norman: Schön! Jetzt kommt eine Frage, die absolut Dein Thema ist: Kannst Du uns eine Internetressource oder ein Tool nennen, welches Du selbst einsetzt?

Frank: Ja gut, im Prinzip bin ich nur in Facebook und das ist jetzt natürlich ein uninteressanter Tipp vom Ding her. Ich nutze aber auch sehr gerne, weil ich merke, dass ich mich besser konzentrieren kann, wenn ich Kopfhörer aufziehe und mir irgendwelche Umweltgeräusche auf die Ohren gebe, da gibt es eine Adresse, wo solche Geräusche geliefert werden über eine Plattform und witzigerweise haben die parallel auch ein Schreibtool entwickelt. Ich komme gerade nicht auf den Namen, aber für die Shownotes habe ich es dann.

Das ist sehr cool! Das hilft mir. Mir hilft es sowieso, wenn ich Kopfhörer aufziehe, auch wenn da nichts zu hören ist, dann bin ich im Arbeitsmodus und ansonsten schweife ich eher ab. Ich bin eher so, dass ich die Plattform direkt nutze und weniger Tools nehme.

Norman: Eine Zwischenfrage: Ist Facebook für Dich die Plattform, weil Du es für Dich ausgesucht hast oder sagst Du, das ist etwas, wo jeder jeden Tag mal draufgeht. Wenn ich mir Xing anschaue oder LinkedIn, dann gucken die Leute vielleicht einmal die Woche. Die Frequenz ist vielleicht höher bei Facebook, oder?  

Frank: Das ist für mich super spannend, weil im Prinzip alles - auch Mastermind-Gruppe usw. - ist über Facebook organisiert. Das ist hart zu sagen, aber das digitale Leben findet bei mir vorrangig auf Facebook statt. Alles andere sind eher Nebenschauplätze. Meine Vermarktung findet darüber statt, ich verkaufe darüber Dinge, ich zeige mich dort als Experte. Die Abhängigkeit von der Plattform ist natürlich dann entsprechend hoch. Ich bewege mich auch auf Twitter und habe dort auch meine Leute und meine Verteiler, aber nicht annähernd so, wie im Moment auf Facebook der Status ist. Auch meine E-Mailliste ist sehr überschaubar. Aber mein digitaler Hub ist wirklich Facebook. Wenn die von heute auf auf morgen zumachen würden, hätte ich schon ein Problem, ganz klar.

Norman: Na gut, die haben eine gewisse Größe, dass das jetzt vielleicht nicht unbedingt der Fall ist.

Frank: Ich gehe davon aus.

Norman: Ja, aber ist das auch ein Tipp von Dir, wo Du sagst: Wenn Social Media oder ein soziales Netzwerk überhaupt, dann konzentriere Dich auf eins oder?

Frank: Erstmal auf jeden Fall. Wie Du gesagt hast: Die Leute sind jeden Tag, andauernd und immer auf Facebook. Und gerade, wenn sich da auch Deine Zielgruppe bewegt und wenn Du nicht sagst “Ich brauche hier die obersten DAX-Unternehmen”, die werden keine Zeit haben für Facebook und auch möglicherweise keinen Draht dazu haben, aber gerade die Selbstständigen, die auch in Facebook viele Dinge erstmal ausprobieren; viele Dinge auch erstmal verkehrt machen, weil sie das nur als Marketing Kanal sehen und eben nicht um selber auch wertvolle Kontakte zu knüpfen, da ist Facebook das Non-Plus-Ultra im Moment. Egal ob Plattform oder Möglichkeiten, allein durch die dauernde Anwesenheit von so vielen Leuten zur gleichen Zeit.

Norman: Okay, weiter in unserem kleinen Fragenkatalog: Welche drei mobile Apps benutzt Du am liebsten? Was ist auf Deinem Startscreen?

Frank: Ja, da geht es auch wieder sehr auf Audio. Das ist eigentlich Audible für Hörbücher, weil ich das sehr gerne höre. Da ist im Moment noch der Andreas Eschbach angesagt. Also mal eher kein Fachbuch, da nehme ich eigentlich Audible für, für nicht so normale Sachen.

Ansonten Downcast als Podcast App - extrem genutzt. Wenn man hier am Handy Griffspuren sehen würde, dann wären das wohl die Stellen, wo die zwei Apps sehr abgegriffen wären. Ansonsten wieder ganz banal die Facebook App und auch die, die viele nicht so auf dem Schirm haben, diese zusätzlichen Apps von Facebook Groups für die Gruppenorganisation und Seitenmanager”.

Ansonten, zum Telefonieren oder sowas benutze ich das Ding eigentlich kaum. Also, von den wenigen Sachen, von denen ich mich unterbrechen lasse, dafür benutze ich das Smartphone und das sind eigentlich fast nur Facebook Messages und sonst fast schon eigentlich nix, also auch nicht vom Telefon. Ich lasse mich nur von wenigen Sachen unterbrechen, weil sonst kriegst Du nichts mehr gebacken.

Norman: Stimmt. Und Downcast ist das Pendant zur Podcast App, die Apple ausliefert, ne?

Frank: Genau. Downcast finde ich etwas übersichtlicher. Die von Apple ist für mich ein bisschen zu reduziert, Downcast ist aber auch nicht optimal. Eins habe ich ganz vergessen! MindNode. Und da sind wir aber eigentlich am Rechner. Das hilft mir beim Denken. Das ist ein Mindmap Programm als App und zum anderen auch als Desktop App am Rechner selbst, wo ich einfach kurz meine Strukturen rein hacken kann und die darin umorganisieren kann. Das ist im Prinzip ein ganz simples, schickes Mindmap-Tool.

Norman: MindNode - Das packen wir in die Shownotes. Das Thema Musik finde ich immer super spannend. Was hörst Du gerne für Musik, die Dich vielleicht auf neue Ideen bringt oder inspiriert?

Frank: Da findet ja generell viel Entwertung statt, dadurch dass die Sachen gar nicht mehr so physikalisch vorhanden sind. Spotify ist da bei mir gerade angesagt. Früher habe ich ja immer Lieblingslieder gehabt, wie man das so hatte, aber mittlerweile gibt es das eigentlich gar nicht mehr. Ich höre sehr gerne, wenn es etwas Beruhigendes sein soll, irgendwelche isländischen Olafur Arnalds, der sehr schöne Sachen macht, sehr atmosphärisch. Das finde ich toll.

Was ich mittlerweile nicht mehr mag ist Pop. Das kann ich so nicht mehr hören, diese ganzen seichten Geschichten, die man im Radio hoch- und runtergedudelt bekommt. Also entweder, wenn es richtig laut wird, also elektronische Musik, die dann sehr zur Sache geht oder was leises dazwischen mag ich irgendwie nicht so. Das ist mir dann alles zu dudelig. Aber ganz konkret kann ich da nicht… naja, alte Sachen, Kraftwerk und so höre ich nach wie vor sehr gerne.

Norman: Okay, die Frage, die glaube ich in jedem Podcast gestellt wird. Thema Buchempfehlung: Du liest zwar nicht so gerne und findest einen Podcast oder ein Hörbuch wahrscheinlich viel spannender, aber gab es in Deinem Leben so ein Buch, wo Du sagst, das könnte ich auch jemandem zum Geburtstag schenken?

Frank: Ja, absolut. Gerade in der heutigen Zeit wäre für mich noch die Empfehlung: Essentialism von Greg McKeown - das höre ich dann auch als Hörbuch zwangsläufig -, der und das finde ich wichtig, wieder nach vorne kehrt, worum es eigentlich geht. Dass Du Dir Gedanken um das machst, was Du eigentlich vor hast, weil sonst lässt Du Dir von draußen alles aufdrücken und der hat auch sehr beeindruckende Beispiele aus seinem eigenen Leben, wo er im Prinzip bei der Geburt seines Kindes nicht dabei war, weil der Chef irgendein sinnloses Meeting anberaumt hat, wo er später feststellte, er hätte gar nicht dabei sein müssen. Wo Du dann merkst: Okay, jetzt habe ich wieder die Sachen, die von außen kommen, dem vorangestellt, was mir eigentlich wichtig ist. Und das führt super gut auf das Thema, sodass man sich selber Gedanken macht.

Und “Selbst Denken”, wäre noch so ein zweiter Tipp. Das fand ich auch sehr gut. Man lässt sich so viel aufdrücken, wenn man sich nicht andauernd wehrt gegen die Sachen von außen. Dann kommt man gar nicht mehr ins selber machen und ins selber nachdenken und zu gucken, was einem selber hilft. Was ist gut für mich? Und wenn was gut für mich ist, dann kann ich auch dann Dinge tun, die anderen wiederum helfen, was Du sonst in dieser Mittelmäßigkeit nicht hinbekommst. Dann machst Du Dein Standardding und ärgerst Dich über die Telekom oder weiß ich nicht. Du machst die Sachen, die Du halt machst, aber Du kommst aus dieser Geschichte nicht raus und ragst nicht raus.

Norman: Ja, da könnte man fast sogar einen eigenen Podcast drüber machen.

Frank: Absolut!

Norman: Frank, wir sind am Ende unseres Interviews. Kannst Du uns zum Schluss noch einen Tipp mit auf den Weg geben zum Thema Sichtbarkeit und wie wir Dich am besten erreichen können?

Frank: Der Tipp ist, was ja bisher immer schon durchgeklungen ist, wirklich rausgehen, sich trauen, mit der eigenen Stimme was zu schreiben, mit der eigenen Meinung nach draußen zu gehen. Sich trauen, sich auszudrücken, auch wenn man denkt, das ist eine unpopuläre Geschichte oder ich vertrete was, wo ich gleich Gegenwind kriege. Also, wirklich Dinge zu tun. Online hat ja immer noch mal den Vorteil, Du kannst viele Sachen, die Du im Nachhinein doch doof findest, dann kannst Du sie löschen. Facebook macht ja gerade auch so eine Kampagne, wo sie den Leuten zeigen, dass man auch Posts von früher wieder löschen kann, um die Angst ein bisschen zu nehmen. Das ist ja das Schöne. Online kannst Du viel wieder rückgängig machen.

Also, wirklich den Schritt machen, nach draußen zu gehen. Das ist wichtig, egal ob als Selbstständiger, als Privatperson, als Angestellter oder was auch immer. Die eigene Meinung nach außen zu vertreten. Und es gibt mit Sicherheit, ob es dann 15 oder 5.000 sind, aber es gibt mit Sicherheit Leute, die sich da wiederfinden, den Du dann damit helfen kannst - in welcher Form auch immer. Und das finde ich sehr, sehr spannend.

Finden tut man mich im Moment noch unter internetpraxistipps.de. Das ist noch mein Blog, wo auch die Podcast-Folgen vorrangig im Moment veröffentlicht werden. Ich bin nicht so der fleißige Blogartikel-Schreiber. Ansonsten findet man mich sehr gut auf Facebook. Da habe ich auch eigene Gruppen zu verschiedenen Themen. YouTube für Selbständige zum einen und zum anderen Mehr Kunden durch bessere Sichtbarkeit. Das sind die Sachen, wo ich mich vorrangig tummele und wo ich auch Tipps gebe und wo ich am besten erreichbar bin.

Norman: Frank, vielen, vielen Dank für Deine Zeit, für den Input, für die wertvollen Tipps und Hinweise. Wir verlinken alles in den Shownotes und an dieser Stelle freue ich mich, wenn wir in Verbindung bleiben.

Frank: Sehr gerne! Ein schönes, angenehmes Gespräch. Bis denn!

Norman: Das kann ich nur zurückgeben. Bis dann, ciao Frank!

Frank: Ciao!

 

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