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Heute möchte ich mit euch unsere Erfahrungen mit der Macht von Plattformen teilen. Der ein oder andere weiß, dass wir eine Mobile App im App Store von Apple gepublished haben. Sie nennt sich come2coach und ist die erste Mobile Academy seiner Art. Das spannende ist: Es ist eine Tortur mit iTunes Plattform zu kämpfen. Genau diese Insides möchte ich heute geben - ich möchte euch teilhaben lassen an diesem Wahnsinn, der uns gerade beschäftigt. Ich möchte euch natürlich auch erzählen, wie es jetzt ganz konkret weitergeht.
Bevor wir aber starten mache ich noch einen kleinen Ausflug in die Welt der Plattformen. Wenn ihr euch mit dem Thema Digitalisierung beschäftigt, dann werdet ihr an dem Thema Plattformen einfach nicht vorbeikommen. Es ist schlicht und ergreifend das Konzept oder Geschäftsmodell der Gegenwart und Zukunft. Wenn man sich Plattformen in der Größenordnung von Amazon & Co. anschaut, dann wird man ziemlich schnell feststellen, dass das die digitalen Marktherrscher sind, um die es heute oder auch in Zukunft gehen wird.
Entweder man hat die Chance frühzeitig, rechtzeitig eine eigene Plattform innerhalb seiner Branche zu bauen. Ich kann nur empfehlen hier zu forschen; wir machen das selbst tatsächlich mit einigen unserer Kunden oder sich auf der Plattform so zu positionieren und möglichst frühzeitig in diesen Digitalen Markt einzusteigen.
Kurz zur Erklärung, ohne dass das eine 100% Definition werden soll: Plattformen bringt Anbieter und Zielgruppe zusammen und der Besitzer der Plattform steuert diesen Marktplatz. Das heißt, der Besitzer der Plattform verfügt am Ende über die Zielgruppendaten und nicht mehr der Anbieter selbst. Während ich früher als Anbieter genau wusste, wer meine Kunden sind, welche Bedürfnisse die Kunden haben und ich sie auf verschiedenen Kommunikationswegen erreiche, also ihre Daten habe, ist es auf Plattformen ganz anders, denn der Plattformbetreiber oder -besitzer kann zum Beispiel durch ein Ranking entscheiden, wer ganz vorne und wer ganz hinten steht und er bestimmt die Bedingungen seines Marktplatzes. Er bestimmt, wie viel er mitverdienen möchte und das kann er relativ rigoros einfach mal so machen. Zum Beispiel möchte Apple beim App Store einfach 30% mitverdienen. Das ist unumgänglich und die Bedingung dieser Plattform.
Was uns mit come2coach passiert ist: Wir haben eine App entwickelt, die es so weltweit noch nicht gab. Die Guidelines von Apple haben auf dem ersten Blick gesagt “Das ist überhaupt gar kein Problem”. Das bedeutet, wenn du deine App fertig programmiert hast, dann reichst du die ein und die ersten Reviews waren eigentlich ganz okay - da wurde gar nicht groß nachgefragt vom Apple Support an uns in dieser Prüfungsphase. Nach dem vierten oder fünften Review kamen dann aber Fragen auf, dass das was wir vorhaben, so nicht funktioniert.
Wir wollten ein eigenes Zahlungssystem in die Plattform integrieren und genau das fand Apple keine gute Idee, denn: Da unsere Mentoren ihre Coachings in Form eines Livestreams anbieten, ist das für Apple ein digitales Produkt. Ein digitales Produkt ist auch ein Ebook. Wenn ihr ein Ebook oder ein Hörbuch verkauft, dann ist das auch ein digitales Produkt. Wenn ihr einen Gartenstuhl über eine App verkauft, dann habt ihr die Möglichkeit, euer eigenes Bezahlsystem zu verwenden. Ist es ein digitales Produkt, dann sind nach den Guidelines von Apple die Bezahlsysteme zu verwenden, die Apple dafür vorsieht, nämlich das eigene. Und damit ist auch klar, dass mit dem eigenen Bezahlsystem Apple natürlich 30% mitverdienen möchte. Und das ist natürlich Apples Ziel, um diese Plattform zu betreiben und in dieser Kalkulation mit aufzutauchen.
Apple war leider nicht so nett, uns das von Anfang an zu sagen oder zumindest in den ersten zwei, drei Reviews. Dann hätten wir viel schneller reagieren können, sondern das ganze fand dann einfach Wochen später statt. Ihr könnt auch bei Apple nicht einfach anrufen und einen Mitarbeiter sprechen wollen, der euch da hilft. Wir waren tatsächlich ein Kunde geholfen, der selbst ganz stark technologiegetrieben ist und hat mit einem Kontakt ausgeholfen, direkt bei Apple. Ohne diesen Kontakt wären wir wahrscheinlich immer noch nicht startklar.
Was ist passiert? Wir haben come2coach erstmal ohne Bezahlsystem in den App Store gebracht. Das heißt, bei uns können die Mentoren, die bei uns registriert sind, ihre Coachings auf jeden Fall schon mal einstellen und sagen, dass das Thema zum Beispiel Mitte April 20017 anfängt. Es ist aber noch nicht buchbar und auch nicht bestellbar. Diese Funktion wird jetzt gerade nachgeschoben. Mein Partner, Yannic Tremmel, der hier auch für die Technik zuständig ist, kämpft gerade jeden Tag mit Apple wegen einem neuen Bezahlsystem. Das ist eine ganze Logik, die sich in unserer App verändert. Hier wird das ganze noch einmal visualisiert, mit den Entwicklern abgestimmt, dass es umgesetzt wird usw. und dann geht das ganze wieder in den Review. Dann gibt es ein Update im App Store und dann geht auch das Bezahlsystem.
Es ist schon fast unmöglich ein konkretes Datum zu nennen, weil man voll abhängig ist von einer Plattform wie Apple und man wirklich nicht weiß, wann diese Review tatsächlich positiv durchgeht. Wir hoffen, dass es Anfang April der Fall sein wird - vielleicht sogar schon eher, aber wie gesagt: Wir legen uns auf kein Datum mehr fest, was Apple angeht. Dann ist die App voll funktionsfähig im Store zu finden.
An dieser Stelle möchte ich aber noch eine Lanze für Apple brechen. Ich bin ja bekennender Apple Fan, das muss man dazu sagen. Ich kann natürlich auch nachvollziehen, dass das Bezahlsystem von Apple selbst auf der Plattform, gerade für die Nutzer ein super einfach Weg ist, in unserem Fall, so ein Coaching zu bezahlen und deswegen die Usability natürlich auch einen gewissen Vorrang haben, nicht zuletzt die zusätzlichen Einnahmen für Apple mit 30% am Umsatz, aber so kann ich natürlich verstehen, dass das aus der Sicht von Apple ganz klar zu fokussieren ist.
Nichtsdestotrotz macht es Entwicklern wie uns oder auch Betreibern von eigenen Mobile Plattformen super schwierig hier durchzustarten, schnell zu sein, agil zu agieren, vor allem wenn ihr eine App baut, die es so im App Store noch nicht gab. Wenn es keine Präzedenzfälle gibt, dann wird es auch schwierig sich auf irgendetwas zu beziehen. Wir haben das weltweit checken lassen und haben jetzt einen direkten Draht zu Apple und können hier ganz konkrete Fragen stellen und auch die kommen an die Grenzen ihrer eigenen Guideline und versuchen jetzt mit uns gemeinsam einen Weg zu finden. Das freut uns! Es wäre schön gewesen, wenn es schneller geklappt hätte.
Wir haben uns tatsächlich auch für einen Termin bei Apple beworben. Man kann online darum bitten zurückgerufen zu werden und Apple sagt dann “In ein paar Tagen meldet sich ein Mitarbeiter” - Da meldet sich kein Mitarbeiter. Man hat den Eindruck, man schreibt einer Maschine, aber es sind keine echten Menschen dahinter. Wenn ihr also einen Draht habt, dann nutzt diese Kontakte - es ist Gold wert und bringt euch wesentlich schneller ans Ziel, als wenn ihr das ganze über den regulären Weg macht. Das zeigt wieder, dass Netzwerke enorm wichtig sind.
Wenn ihr also so ein Projekt vorhabt, dann plant da wirklich großzügig Zeit ein. Wenn ihr schneller seid, dann ist es umso besser, aber macht das nicht knapp. Wir hatten auch einen Puffer und selbst dieser Puffer hat nicht gereicht. Seid da wirklich großzügig.
Wenn ihr im Netzwerk einen Kontakt zu Apple habt, dann nutzt diesen Kontakt und beschäftigt euch intensiv mit der Plattform. Macht euch bewusst, dass wenn eure Recherchen ergeben, dass ihr eine App gebaut habt, die es so noch nicht gibt, dann überdenkt euren Projektplan und schafft mehr Spielraum und mehr Flexibilität, weil das den Gesamtprozess deutlich erschwert.
Wie geht es mit unserer App weiter? come2coach ist im App Store. Ihr könnt es in die Suche eingeben und dort natürlich finden. Ihr könnt es herunterladen. Anfang April wird das Bezahlsystem voraussichtlich fertig werden, vielleicht sogar schon eher und dann könnt ihr tatsächlich die Coachings auch buchen und dann werden natürlich auch die anderen Coaches nachziehen, ihren Content zu einzustellen.
Ich freue mich, wenn ihr die App im App Store bewerten könnten. Habt jetzt noch ein bisschen Nachsicht mit uns, dass jetzt noch nicht so viel drin steht. Das ist der Tatsache geschuldet, dass es nicht wirklich viel Sinn macht, ein Coaching in eine App zu stellen, wo das Bezahlsystem nicht funktioniert.
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