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Bevor wir ins Thema einsteigen, habe ich noch eine coole und interessante Story: Eine Dame hat sich bei Twitter geoutet - und zwar Hörerin des Podcasts MARKENREBELL zu sein und das fand ich, war eine richtig coole Sache, weil es mich freut, dass ihr als Hörer für mich dadurch ein Gesicht bekommt und wir so in den Austausch treten können. An dieser Stelle möchte ich euch ermuntern: Outet euch gerne; zeigt euch; sagt wer ihr seid, sodass hier eine Kommunikation entstehen kann. Das freut mich wirklich riesig.

 

Euch auch ein großes Dankeschön für’s Zuhören! Ich muss sagen, wir machen den Podcast jetzt seit eineinhalb Jahren und es war nicht ein einziger Monat dabei, wo die Downloadzahlen geringer waren als im Monat zuvor. Wir haben eine kontinuierliche Steigerung - das ist wirklich unglaublich! Was mich besonders freut ist, dass dadurch eine Reichweite entsteht und diese Inhalte, die mein Team und ich produzieren natürlich vielen, vielen Menschen zugänglich werden und vielleicht helfen können, Ängste zu überwinden, die die Digitalisierung vielleicht mit sich bringt, aber eben auch Impulse und Anregungen geben für Führungskräfte und Unternehmer, die sich den Herausforderungen der Digitalisierung stellen wollen und vor allen Dingen mit Ihrer Marke erfolgreich sein wollen.

 

Dann steigen wir jetzt auch ein in das Thema “Die Unfähigkeit vieler Unternehmen digital zu transformieren”. Vielleicht habt ihr Recht: Ein bisschen Frust steckt in dieser Headline auch drin, aber darum soll es gar nicht gehen, sondern es soll heute um das Warum gehen. Warum fällt es so vielen Unternehmen schwer, digital zu transformieren? Ich glaube, es gibt ein kleines Missverständnis zum Thema Digitalisierung. Ich erlebe das in meinen Beratungen, meinen Interviews und meinen Gesprächen mit Unternehmen und Unternehmern, die glauben, dass der Ersatz alter Technologie durch neue Technologie Digitalisierung bedeutet oder dass sich Prozesse mit Tools unterstützen - auch das Digitalisierung bedeutet und ich gebe dem Ganzen nur bedingt recht, weil das alles Teil eines Digitalisierungsprozesses, eines Wandlungsprozesses ist.

 

Als kleines Intro möchte ich aber noch einmal daran erinnern: Es geht nicht darum, die Raupe zu pimpen, sondern den Schmetterling zu ernten. Es geht nicht darum, die Raupe breiter, länger, schöner, goldener auszustatten, sondern es geht darum tatsächlich zum Schmetterling zu werden - also einen Transformationsprozess einzuleiten und der bedingt, dass wir tief in das Unternehmen hineinblicken; dass wir in Beziehungskulturen hineinschauen; in Unternehmenskulturen hineinschauen; in Prozesse; Strukturen; Strategien; Geschäftsmodelle und natürlich auch Technologie - völlig klar und auch natürlich in das Thema Marke bzw. Vermarktung.

 

All das sind wichtige Bausteine der Digitalisierung und es ist nicht damit getan, der IT-Abteilung einen Auftrag zu geben oder sich das Thema Digitalisierung als Agendapunkt Nummer 1 aufzuschreiben und dann nicht ins Handeln zu kommen. Das stelle ich aber immer wieder fest: Es wird zu einem Hauptthema gemacht, aber es fehlt tatsächlich der Prozess zur Umsetzung. Es ist auch völlig klar, warum dieser Prozess fehlt, denn oftmals finden sich in den Unternehmen einfach alte Strukturen, alte Prozesse, Freigabeworkflows, klassische Pyramiden-Führungsmodelle, die ein agiles, dynamisches, schnelles Management einfach unmöglich machen.

 

Schauen wir uns Menschen doch an. Da nehme ich jeden von euch einfach mit hinein, denn wir sind von Natur aus neugierig. Wir sind geradezu gierig nach neuen Dingen. Wir probieren unglaublich gern Dinge aus. Denken wir nur mal an das Thema Smartphone. Wir können auf einmal mit unseren Kindern, mit unseren Enkelkinder Videokonferenzen machen - hunderte, tausende Kilometer voneinander getrennt! Wir können uns die Regenwolkensituation über uns anzeigen lassen, wie sie in den nächsten Stunden sein wird. Wir recherchieren einfach mal eine Studie, die am Ende der Welt erschienen ist und wir tauschen uns heute so viele Informationen am Tag aus, wie ein Mensch vor 200 Jahren in seinem ganzen Leben. Es ist unglaublich, wie groß die Bereitschaft für uns innerlich ist, neugierig zu sein und Dinge auszuprobieren.

 

Es gibt nur ein Problem: Das Problem ist, das alte aufzugeben. Es fällt uns unglaublich schwer, das Alte loszulassen. Es ist nicht in unserem Bewusstsein aktiv verankert, dass Altes schwach macht. Stellt euch einfach mal vor, ihr seid eine Digital-Company, durch und durch digital. Ihr seid Remote, ihr habt kein Büro, ihr seid 300 Mitarbeiter oder 10 - völlig egal - und ihr arbeitet digital über’s Web zusammen. Jetzt stellt euch vor, diese Company muss ab sofort mit Fax umgehen oder mit Leitz-Ordnern operieren - das macht das Unternehmen einfach schwach. Das macht die Prozesse schwach. Das macht das Denken schwach. Diese alte Technologie macht schwach.

 

Oftmals erlebe ich das auch in Gesprächen und Argumentation “ja, aber wir haben doch gerade 1 Mio. in diese alte Technologie investiert” (alte Technologie, die sie alt nennen). Und dann kommt der Satz “Das geht bei uns nicht” - “Das geht vielleicht in anderen Branchen, aber bei uns geht das nicht”. Und dann ist natürlich meine Aufgabe zu erklären, warum das gerade in diesem Unternehmen, in dem ich gerade dann vor Ort bin, warum das auch hier geht. Es fällt uns dann unglaublich schwer zu sagen, diese Investition in diese alte Technologie, die wir gerade vorgenommen haben, können wir nicht einfach wegschmeißen. Das ist das, was letztendlich blockiert. Das Controlling meint, das muss erst abgeschrieben werden. Ihr könnt die Technologie verwenden, aber nicht jetzt sondern in fünf oder in zehn Jahren. Dann ist es zu spät - das muss man ganz klar sagen!

 

Das Warum fällt es so vielen Unternehmen schwer, digital zu transformieren liegt für mich aus meinen Erfahrungen ganz klar auf der Hand: Es ist das Problem, das Alte tatsächlich loszulassen, weil es das Unternehmen schwächt. Jetzt kennen wir das Warum, deshalb jetzt vielleicht einen Lösungsansatz. Das ist jetzt nur eine Idee, sie funktioniert wahrscheinlich nicht für jedes Unternehmen, aber es ist zumindest eine Idee, wie man aus vorhandenen, starren, über Jahrzehnte gewachsenen Prozesse ausbrechen kann bzw. in Form eines Inkubators (man könnte es auch Inhouse Startup nennen) versuchen, eine völlig neue Beziehung zur Unternehmenskultur aufzubauen, im Unternehmen selbst. Das bedeutet jedoch, dass der Inkubator nicht Teil des Unternehmensprozesses sein darf. Er muss total abgekoppelt sein. Es muss ein Team definiert werden aus Mitarbeitern des Unternehmens, aber auch externen Spezialisten mit einer ganz klaren Zielsetzung oder der Verfolgung eines Projektes. Viele Unternehmen machen das auch und verwenden Inkubatoren, um einfach Startups zu evaluieren, die im Markt vielleicht interessant für die eigene Wertschöpfungskette sind, aber im Kleinen könnte man in diesem Inkubator Tests machen, wie man zum Beispiel agile Teams aufbaut und agile Teams führt, um eigene digitale Projekte zu entwickeln oder eigene neue digitale Geschäftsmodelle zu identifizieren und die weiter zu verfolgen.

 

Wichtig ist dann nur, dass die Konventionen in diesem Inkubator andere sein müssen und dass hier seitens der Geschäftsführung oder auch des Vorstandes einfach nötige Ressourcen, finanzielle, personelle oder auch zeitliche Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, dass dieser Inkubator sich tatsächlich auch mit seiner rebellischen und mit seiner Andersartigkeit ausleben kann. Dass das machbar ist und nicht blockiert wird durch die vorhandenen Strukturen des Unternehmens. Denn dann macht ein Inkubator logischerweise keinen Sinn.

 

Das wäre eine Methode, um sich dem Thema zu nähern, weil ich schon merke: Man geht nicht einfach in ein Unternehmen und verändert einen Prozess. Das liegt auch oft daran, dass die Mitarbeiter in einem Unternehmen diesen Veränderungsprozess gar nicht annehmen wollen, weil sie an dem Bestehenden, an dem Alten festhalten, weil sie das Alte so lieben. Weil sie sich da auskennen. Die Mitarbeiter kannst Du nachts um 3 Wecken und können sagen: “Wie funktioniert dieser Prozess?” und dann können die den Prozess herbeten. Das will man nicht aufgeben. Das gibt Sicherheit. Darauf will man nicht mehr verzichten. Das heißt, das ist eine riesengroße Aufgabe, dort Neuerungen anzustreben und deswegen empfehle ich erstmal mit einem Inkubator anzufangen und die Erkenntnisse daraus zu adaptieren und in das Unternehmen hineinzutragen.

 

Als kleine Idee heute: Gründet einen Inkubator in eurem Unternehmen - viele Unternehmen machen das auch, indem sie in eine Art Coworking Space gehen, außerhalb des Unternehmens, ganz bewusst weg von diesen Prozessen und Strukturen Unternehmen aufbauen und dort in einem Loft ohne Branding ganz agil, ganz lean ihre Projekte verfolgen. Das kann ich wirklich empfehlen. a) macht es total viel Spaß, b) gibt es einen enormen Output in sehr kurzer Zeit und c) hat es das Potenzial die Erkenntnisse auf das eigene Unternehmen zu übertragen oder zu adaptieren.

 

In diesem Sinne freue ich mich über euer Feedback, über welchen Kanal auch immer - im Zweifel über E-Mail. Schickt mir gerne auch eine E-Mail mit weiteren Fragen, die ihr habt, die ich dann in den Q&A-Folgen dieses Podcasts gerne beantworten möchte.

 

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