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„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne …“ (Hermann Hesse)
Immer mehr Menschen scheinen allmählich zu begreifen, dass die Digitalisierung ein Trend ist, der das Potential hat, internationale Geschäftsleben, ja ganze Gesellschaften umzukrempeln.
Das ist bitter.
Warum?
Weil diejenigen, die in der Digitalisierung einen „Trend“ zu erkennen glauben, ihn längst verpennt haben, den Trend. Also nicht nur, weil es sich so schön reimt.
Die Wirkungen der Digitalisierung gehen nämlich über einen Trend weit hinaus. Schon längst verändern sie das ganze Leben, das Werden und Vergehen der Menschheit.
Bleiben wir aber beim Business, denn mit philosophischen Fragen wollen wir uns ausnahmsweise mal nicht befassen.
Es geht um die rein praktischen Probleme, die mit der Umstellung von analogen Verfahren auf digitale einhergehen. Und um deren Lösung, also um das, was man als „Digitale Transformation“ bezeichnet. Eigentlich bedeutet Digitalisierung in der Praxis des geschäftlichen Alltags nichts anderes als die Fähigkeit, vorhandene Produkte und Dienstleistungen in digital erreichbare Angebote zu verwandeln und sie jedem Menschen zugänglich zu machen, ganz egal, an welchem Ort der Erde er sich gerade befindet.
Dies setzt immer auch politische Entscheidungen voraus, deren Rechtsfolgen dann die Übernahme der digitalen Technologien durch die Wirtschaft und auch die staatlichen Institutionen in dem Land ermöglichen, für die solche Entscheidungen gefällt werden.
Auch der Staat darf nicht zum Penner werden
Einige Staaten gehen, z.B. wenn es um die Digitalisierung von Steuererklärungen und des Steuereinzugs geht, viel, viel weiter, als es Deutschland bisher mit der gefürchteten (weil zum Teil dysfunktionalen) ELSTER- Steuerdatentransfer der Fall ist. Finnland hat nicht nur die Steuererklärung digitalisiert, sondern darüber hinaus noch eine Menge für den Steuerbürger nützliche Services und Beratungsangebote geschaffen. Unter Garantie würden in Deutschland die Datenschützer sofort Sturm laufen gegen das in Finnland praktizierte Dateneinzugsverfahren, das den Steuerbehörden automatisch (digital) die Lohnbescheide sowie den Kontostand und andere sensible Informationen übermittelt. In der Tat muss man das nicht unbedingt gutheißen. Auf der anderen Seite bietet dieses Verfahren auch Vorteile: So schicken Finnlands Finanzämter den Erklärungspflichtigen nach Erhalt deren Daten umgehend, also digital, Tipps für die Steuergestaltung zu, deren Inanspruchnahmen nicht selten zu Lasten des Staates gehen.
Neue Regeln
Die Spieler stellen sich neu auf, folgen neuen, flüssigen Regeln. Arbeit, Handel, alle zwischenmenschlichen Transaktionen werden neu definiert und neu justiert. Indem staatliche wie nichtstaatliche Institutionen und Organisationen eine neue DNA erhalten, verändern sich auch deren Beziehungen zur Umwelt. Und zwar auf mindestens vier verschiedenen Ebenen:
1.Auf der Prozessebene
2.Auf der Organisationsebene
3.Auf der Transaktionsebene
4.Auf der gesellschaftlichen Ebene.
Dass der Nutzen der Digitalisierung sogar an den vorhergehenden Industriellen Revolutionen gemessen extrem ist, braucht nicht schon wieder betont zu werden.
Auch, dass durch die Digitalisierung in einigen Branchen die Kosten um bis zu sagenhaften 90 % gesenkt werden konnten, kann man einfach mal so stehen lassen. Zeit ist schließlich Geld, und wir wollen beides nicht einfach verschleudern (deshalb digitalisieren wir ja!). Nicht einmal die Tatsache, dass der Wust an Akten und Papierkram, all die Sucherei, das Archivieren und Gekritzel wegfallen, bedarf noch der Erwähnung. Auch nicht, dass jede jemals abgespeicherte Information sofort abrufbar bleibt, sauber und unbeschädigt. Nein, all dies ist hinlänglich bekannt.
Für Unternehmer besonders bedeutsam sind die ersten drei Ebenen: Der Prozess, die Organisation und die – auch juristisch- abstrakten – Gestaltungen geschäftlicher Vorhaben und Vorgänge. Planung, Abwicklung und Vollzug.
Für Unternehmer ist es darüber hinaus von vitaler Bedeutung, sich abzeichnende Gefahren frühzeitig zu erkennen und gegensteuern zu können. Gute Business-Software ermöglicht es Unternehmern und Managern jederzeit und überall, Echtzeit-Reports über sämtliche Firmenvorgänge auf dem Dashboard zu empfangen, zu analysieren und dank inkrementeller Programme entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Inkrementelle Software ist eine Form von künstlicher Intelligenz, die anhand sämtliche möglichen Einflussgrößen einkalkulierender Algorithmen Vorschläge für das weitere organische Wachstum eines Unternehmens unterbreitet. Inkrementelle Verfahren beinhalten keinen voraussichtlichen Endzustand, sondern basieren auf ergebnisoffenen, sich permanent selbst verbessernden Voraus- und Wahrscheinlichkeitsberechnungen.
„Leider geil!“
… würde Kulttrainer Jürgen Klopp da wohl sagen.
Diejenigen Länder, die mit der Digitalisierung am weitesten sind, ziehen aus der Entwicklung einen Nutzen, ohne den das Wachstum ihrer Ökonomien um 20 % niedriger läge. Übrigens geht es, wenn wir von Wirtschaftswachstum sprechen, niemals um ein rein quantitatives Wachstum, sondern vorrangig um ein solches der Lebensqualität. Allerdings sind Menschen, die zufrieden, idealerweise sogar glücklich sind (z.B. weil sie mehr Zeit haben als früher, und weil sie unabhängig sowie zeitlich und örtlich flexibel arbeiten und leben können), natürlich leistungsfähiger als unglückliche Leuts. Leistungsfähigkeit speist sich nämlich aus Leistungsbereitschaft. Diese nimmt mit demselben Tempo ab, wie Lebensunzufriedenheit zunimmt – und umgekehrt.
Die dank Digitalisierung wachsende Transparenz und Effizienz staatlicher Aktivitäten und Gesetzgebungsprozesse ist ein weiterer großer Fortschritt. Hiervon profitieren auch die Unternehmer.
Durchlüften!
Typischerweise verfolgen Unternehmen, die einen hohen digitalen Reifegrad aufweisen, eine klare und konsequente digitale Strategie im Verein mit einer kollegialen Menschenführung. Wenn nämlich die im Unternehmen tätigen Menschen nicht mitgenommen werden, kann die digitale Transformation nicht gelingen. Davon können Firmen ein Lied singen, die versucht haben, die Digitalisierung auf der Basis verkrusteter Strukturen und veralteter Unternehmensethiken durchzuführen.
Oft war das Resultat dann nichts als eine katastrophale Verschwendung von Zeit, Energie, Geld und Ressourcen, so dass am Ende alles nochmal auf Null gefahren und neu in Angriff genommen werden musste.
Ohne eine Neuausrichtung des „Mindsets“ kann also die Digitalisierung nicht einmal dann (oder gerade dann nicht) gelingen, wenn das grobe Besteck aufgefahren wird. Nein: Mentale Veränderungen bedürfen der Überzeugung, und der menschliche Geist lässt sich nicht mit der Brechstange verändern. Digitalisierung ist in gewisser Weise ein Vorgang, der sich mit „Grassroot“- Prozessen vergleichen lässt. Das Wissen um den Sinn und Gewinn von Projekten muss in den Köpfen derjenigen wachsen, die das Projekt gestalten, und zwar vom vegetativen System aus, wo die Gänsehaut entsteht, bis in den Orbitallappen, in dem die logischen Schlüsse gezogen werden.
Benötigt wird also eine auf das Unternehmen speziell maßgeschneiderte Digitalisierungsstrategie, bei der auch die Erfahrungen mit einbezogen werden, die in den vergangenen Jahren gemacht wurden. Eine dieser Erfahrungen ist es, dass die Digitalisierung eines Unternehmens nie isoliert und ohne Miteinbeziehung des Umfelds (also der Kunden, potentieller Kunden, Geschäftspartner, Lieferketten, staatliche und halbstaatliche Institutionen etc.) vollzogen werden darf.
Wer nämlich bis heute die Digitalisierung verpennt hat, der dürfte auch verschlafen haben, dass sich seine gesamte Umwelt permanent weiterentwickelt.
Und: Nur wer die leidvollen Erfahrungen beherzigt, die andere vor ihm durchlitten haben, kann es selber besser machen.
Und das ist nicht nur ein kluger Spruch.
Nicht, dass es am Ende heißt „Aus der Geschichte kann man nur lernen, dass aus Geschichte nichts gelernt worden ist.“
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