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Schon immer stürzten sich Menschen wie wild auf technische Neuigkeiten. Die Neugier auf das Neue bricht sämtliche Dämme.

Deshalb ist die Neugier des Menschen Hauptantriebsachse des technischen und gesellschaftlichen Fortschritts. Jeder sucht Gesellschaft, Partner, Freunde, die Liebe des Lebens, sucht Glück, Sinn, Erfolg und Erfüllung. Sucht Unterhaltung, Kurzweil und Spiel. Nach wie vor – und so wird es, so lange es Menschen gibt, mit Sicherheit bleiben –  gibt es für Menschen nichts Interessanteres als mit anderen Menschen zu kommunizieren, sie zu befragen, ihnen hinterher zu spionieren,  oder anderweitig etwas in Erfahrung zu bringen, manchmal auch über den Rand des Legalen hinaus.

 

Modern Stalking.

 

Kommunikation ist aber viel mehr als „nur“ Gespräch. Menschliche Kommunikation ist alles, was zwischen menschlichen Individuen geschieht und von Menschen ausgeht. Jede bi- und multilaterale, aber auch jede unilaterale, also einseitige Aktion ist Interaktion und Kommunikation. Vom bloßen Anblick eines Objekts bis zum Gütertausch im weitesten Sinne. Kommunikation ist Gefühl, ist Erregung, Aufregung und Abregung, ist Nachdenken, ist Leben.

 

Tauschhandlungen sind ohne vorbereitende, begleitende und abschließende verbale Kommunikation völlig undenkbar. Zwar existieren nonverbale, sogenannte „reziproke Rituale“, die aufgrund ihrer jahrhundertelangen Tradition ohne Begleittext, ohne Forderung, Frage, Antwort, Einwand etc. auskommen – wie z.B. unser wundervolles Weihnachtsfest. Will aber der X von Deutschland aus dem Y in China einen Windbeutel verkaufen, sieht die Sache schon komplizierter aus.

Kommunikation ist gut für den Frieden. Handelsbeziehungen fördern die Völkerverständigung. Nationen, die miteinander Handel treiben, führen keinen Krieg. Menschen, die miteinander Tauschbeziehungen eingehen, sind gezwungen, sich gegenseitig mitzuteilen, was sie wollen und was sie zu geben bereit sind. Die Partner müssen sich verständigen: Über den Preis, den Versand und die pekuniäre und reale Abwicklung der Transaktion.

 

Abstrakt gesehen, bedeutet Kommunikation nämlich den Versand und Transport von Inhalten. Um Inhalte zu transportieren, bedarf es zweier Arten von Medien: Eines Speichermediums, also eines Behälters, und eines Übertragungsmediums.

Uns geht es hier aber nicht um den Transport von Äpfeln und Möhren, sondern um den Versand, Transfer und Empfang von Wissen und Informationen. Hierzu zählen wir auch Spiele, Filme und Musik.

 

Diesbezüglich besitzt der Mensch das großartigste und komplexeste Speichermedium schlechthin: Ein Gehirn. Zwar hat ein Pferd einen größeren Kopf – dennoch ist das menschliche Gehirn ein Apparat von einzigartiger, alles überragender Komplexität und Leistungsfähigkeit. In der Gehirn-Hardware abgespeichert sind unsere Erinnerungen und Prägungen, aus denen wiederum unsere Wünsche und Phantasien entstehen, die wir anderen mitteilen können, so wir dies wollen und dürfen. Der menschliche, in der Konstruktion des Gehirns vorzufindende, dabei auch vorteilhafte Makel indes ist die Neigung, unangenehme Inhalte zu verdrängen und abstrakte Daten wie Texte und Termine, aber auch Gelerntes schlicht zu vergessen.

Dies schreit nach Abhilfe.

 

Die menschliche Idee und das zivilisatorische Enzym schlechthin war es nun, den Gedächtnisspeicher von innerhalb des Schädels nach außen zu verlegen. Zum einen würde dies dabei helfen, die Übersicht zu wahren, und zweitens müsste man sich nicht länger mit der leidigen Erinnerung an irgendwelche Termine und Verpflichtungen herumquälen. Drittens könnte man einen externen Speicher bei Bedarf auch anderen Personen zugänglich machen.

 

Kurze Geschichte des Speichermediums

 

Interessant, die Entwicklung des Speichermediums von seinen ersten Anfängen bis heute zu rekapitulieren, denn vom rein abstrakten Prinzip her ist es dasselbe, ob man nun seine Nachricht nun in den Sand oder, wie die alten Germanen, in Buchenholz ritzt, oder in der Cloud abspeichert.

 

Einen ganzen Baum mit sich herumzutragen ist allerdings kein Vergnügen.

Ähnlich schwer wie die Germanen machten es sich die Babylonier, die um 3000 Jahre v.Chr., lang noch bevor sich das Buch über Jahrhunderte als wichtigstes Speichermedium zur Darstellung und Verbreitung von Texten und Bildern durchsetzte, ihre Anliegen in schwere Tontafeln gravierten. Die Ägypter mussten sich dank des handlicheren Papyrus nicht ganz so abschleppen.

Die Römer ritzten ihre Gedanken mit Griffeln in Wachstafeln, bevor das bis ins Mittelalter benutzte Pergament in Mode kam.

Ab dem Mittelalter dann das Buch. Sein großer Vorteil: Die mögliche Unterteilung per Kapitel und Seitenzahl, die problemlose Auffindbarkeit von zwischen zwei Deckeln archivierten Inhalten, die vergleichsweise unproblematische Transportfähigkeit. Außerdem können die Inhalte von Büchern unterschiedlichster Herkunft und Thematik in Bibliotheken aggregiert und archiviert werden.

Die massenhafte Verbreitung identischer Inhalte allerdings wurde erst mit Johannes Gutenbergs bahnbrechender Erfindung des Buchdrucks möglich.

Ein Nachteil des Buchs: Die mangelhafte Reaktionsfähigkeit auf aktuelle Neuigkeiten. Dem half das seit dem 17. Jahrhundert aufkommende Zeitungswesen ab. Der primäre Sinn der Zeitung: Publizität. Eine möglichst breite Streuung unter einem möglichst großen Publikum.

Von der seit Anfang des 18.Jahrhunderts immer beliebteren Drehorgel übernahm man Mitte desselben Jahrhunderts zu Zwecken der Automatisierung z.B. in der Textilindustrie die Lochkartentechnik. 1890 verwandte man Lochkarten als Vorläufer der später von dem Deutschen Konrad Zuse weiterentwickelten Technologie für die Erhebung von Personendaten in der amerikanischen Volkszählung.

 

Dem gebürtigen Hannoveraner Emil Berliner war es 1887 vorbehalten, das erste Medium zu erfinden, dessen Inhalte ohne Zuhilfenahme elektrotechnischen Geräts weder les- noch hörbar waren: Die Schallplatte.

Überhaupt ging es mit der Elektrifizierung erst so richtig los: Immer kleiner, leistungsfähiger, vielseitiger und effizienter wurden die Speichermedien seit dem.

1928 erfand der Deutsch-Österreicher Fritz Pfleumer das Papier-Tonband. 1935 brachte der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF das erste Kunststoff-Tonband zur Welt.

1956 stellte IBM das erste Festplattenlaufwerk als Herzstück seines „305 RAMAC“ genannten Computers vor. Das klobige Teil maß 173 x 152 x 74 cm und besaß eine Kapazität von 3,75 Megabytes. Dafür, dass der Koloss eine halbe Tonne wog, konnte man noch nicht einmal das Datenvolumen einer MP3 in ihm archivieren. Zum Vergleich: Auf einen heute gebräuchlichen 64 Gigabyte iPod passen 16384 Songs.

 

Die Evolution leicht zu transportierender Speichermedien begann 1971 mit der 8-Zoll-Floppydisk, auf der sich aus heutiger Sicht mickrige 180 Kilobyte Daten aneinanderdrängten.

Doch auch die Disks wurden kleiner und flinker:

1976 kam die 5.25-Zoll-Diskette mit einem Speicherplatz von bis zu 1200 KB auf den Markt, 1980 wurde mit der 3-Zoll-Diskette nachgelegt, die maximal 3520 KB fasste. Sie ist bis heute im Handel erhältlich.

1982 begann die CD den Musikmarkt zu disrumpieren, und 1995, dem Jahr der DVD-Marktreife, hatte endlich der VHS-Video-Bandsalat ein Ende.

 

Die ersten von dem Israeli Dov Moran erfundenen, zunächst „DiskOnKey“ genannten USB-Sticks hatten im Jahr 2000 ein Fassungsvermögen von 8 Megabyte und kosteten satte 50 $. Der USB-Stick war aber so unglaublich praktisch, dass man Moran die Dinger von Anfang an geradezu aus den Händen riss: 2001 machte seine Firma M-Systems schon 45 Millionen $ Umsatz. Fünf Jahre später war es eine Milliarde. Auf heute im Handel erhältlichen USB-Sticks ist Platz für 512 GB.

Noch leistungsfähiger ist die 2001 von der Firma SanDisc eingeführte Speicherkarte. Die leistungsfähigsten sind in der Lage, mehrere Terabyte abzuspeichern. Wollte man „nur“ 1 Terabyte auf Exemplaren des „305 RAMAC“ der Firma IBM von 1956 parken, benötigte man fast 270000 (zweihundertsiebzigtausend!) jener Klötze.

Zum Vergleich: München beinhaltet ca. 140000 Gebäude.

 

Wollte man also das Datenvolumen der leistungsfähigsten SD-Card auf RAMAC-Computern verteilen, müsste man wohl eine Fläche so groß wie eine Millionenstadt vollpflastern. Dabei passt es locker auf die Fläche des kleinen Fingernagels.

Seit 2011 gibt es die Möglichkeit, seine Daten in der Cloud zu verstauen. Der dort verfügbare Speicherplatz wäre unendlich – würden die Anbieter nicht nur Portiönchen anbieten.

 

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