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Warum rekurrieren wir eigentlich wieder und wieder auf die Vergangenheit – wo es doch um die Zukunft geht?
Das Zustandekommen des Hier und Jetzt als Ausgangspunkt von Zukunftsgestaltung ist gerade in unserer heutigen, von Suche und Sehnsucht geprägten und gebeutelten Zeit, wichtiger denn je. Wer nicht weiß, wie die Gegenwart entstanden ist, wird, wenn es um die Deutung der Zukunft geht, in große Schwierigkeiten geraten. Und der Weg zu sich selbst, zur eigenen Identität, wird ein felsiger, nur schwer zu Begehender werden. Die Sicherheit über das eigene Wesen, die Identität, das Wissen über das eigene Wollen und Begehren ist die einzig zuverlässige Kompassnadel, mit der sich der Mensch in einer immer komplexer – und dabei interessanter – werdenden Welt selbst verorten kann.
Deshalb gehen wir beim Thema Digitalisierung wieder und wieder auf diese, unsere Wurzeln ein. Nicht, dass wir am Ende abheben und uns selbst verlieren – denn diese Gefahr ist im Prinzip bei allen technologischen Entwicklungen latent. Allerdings berührt Digitalisierung wie keine technische Entwicklung zuvor die menschliche Psyche.
Und je komplexer die digitalen Angebote und Anwendungen, je größer ihre Vorteile und Verlockungen, umso schwieriger sind gleichzeitig ihre Folgen zu durchschauen.
Wer sich also selbst verstehen will (und anders wird es kaum gehen), der muss die Vergangenheit verstehen, denn: Unser Denken und Fühlen ergibt sich aus den von der Vergangenheit hervorgebrachten Erscheinungen, Erfindungen und Entwicklungen, aus diesem Inventar entstehen unsere Denkgrammatiken.
Deshalb machen wir von Zeit zu Zeit eine kurze Bestandsaufnahme – um herauszufinden, weshalb wir heute so und nicht anders denken. Dabei ist Vergangenheit auch die soeben erst verronnene Stunde, der gerade vergangene Moment. Diese stets sich ereignende Gegenwart, das permanente Verrinnen des Augenblicks, die unfassbare Flüchtigkeit, ist der Ausgangspunkt des Nächsten und Kommenden. Unentwegt geschehen Dinge, auf die wir reagieren und die in irgendeiner Weise unser Denken und Fühlen beeinflussen.
Aber wie denken wir eigentlich? Und vor allem: was?
Definieren wir Denken als Deuten, Deuten als Werten und Ausmessen, dann kommen wir zwingend zu dem Schluss, dass wir, heute mehr denn je, in pekuniären Kategorien, also in Kategorien des Geldes denken.
Was ist aber Geld? Ist es einfach nur ein Zahlungsmittel?
Nein, Geld ist das, was wir alle haben wollen, und davon möglichst viel, was völlig normal ist. Das ist aber nur die Habenseite, das Objekt, auf das sich unser Verlangen richtet.
Das Verlangen selbst ist eine zutiefst unbewusste Kategorie, dem unsere psychische Energie im weitesten Sinne zugrunde liegt. Indem der Psychoanalytiker C.G. Jung psychische Energie als Libido definierte, griff er den Freudschen Terminus des Verlangens auf, der sich aber bei Letzterem auf das rein Sexuelle beschränkte. C.G. Jung dehnte es auf das gesamte unbewusste Wollen und Wünschen des Menschen aus.
Demnach wäre Geld
- Objekt der Begierde und
- das Symbol der psychischen Energie, die unser Sein bestimmt, Symbol unseres Antriebs und Ehrgeizes.
Damit kann Geld als Synthese aus Haben und Sein aufgefasst werden, es spiegelt die beiden Seiten des Daseins. Mit dem janusköpfigen Charakter der menschlichen Existenz hat sich ein anderer Psychoanalytiker, Erich Fromm, in seinem bekannten Werk „Haben und Sein“ auseinandergesetzt.
Wappen und Zahl: Die zwei Seiten der Münze.
Alles, was wir wahrnehmen und tun, hat zwei Seiten: Eine äußere, sichtbare, und eine unsichtbare, dafür fühlbare, innere. Das Innere strebt nach dem Äußeren. Ohne Wollen und Streben ist das menschliche Dasein nicht vorstellbar. Und auch wenn Goethe die Auffassung vertrat, dass der Mensch im Irrtum sei, solang er strebt, so ändert dies nichts daran, dass er es tut.
Nicht nur die Münze hat zwei Seiten, sondern auch das menschliche Gehirn, in dessen beiden Hälften sich unsere Beziehungen zu anderen Menschen und Dingen konfigurieren, unsere Gefühle und unser Denken: Das Irrationale und das Rationale, der Wunsch und die Strategie. Unsere ganz individuelle Art und Weise, wie wir mit Herausforderungen umgehen. Unser Charakter.
Mit Haben und Sein ist das nun so eine Sache: Warum wollen wir eigentlich mehr haben als das, was wir unbedingt benötigen? Was treibt uns dazu an, zu sammeln und zu horten?
Verdammt! Wir sind dazu verdammt, zu gefallen!
Wer das bestreitet, lügt sich nur in die Tasche. Wenn wir nicht wahrhaben wollen, was uns umtreibt, nur weil es gerade nicht den Moralvorstellungen irgendeines Zeitgeists entspricht, unterdrücken wir uns selbst. Wenn wir dies tun, wabern unsere Wünsche im Verdrängten weiter. Damit kann man sich böse das Leben versauen.
Der Ursprung unserer Motive befindet sich in der Evolution: Eitel zu sein und Dinge zu kaufen, die man scheinbar nicht braucht, macht Sinn, sobald wir die tatsächlichen Gründe betrachten. Schon der französisch-romantische Denker Jean-Jacques Rousseau hatte begriffen, dass das typisch menschliche Organ das Auge sei.
Der Mensch will sehen und gesehen werden, will auffallen, weil er einen attraktiven Partner sucht. Und er kauft und sammelt scheinbar nutzlosen Tand, um für die Zukunft vorzusorgen, um einem potentiellen Partner zu zeigen, dass Vorsorge für die Zukunft getroffen worden ist. Männer kaufen bevorzugt Statussymbole, um zu zeigen, wie fit sie sind. Ihre Eitelkeit kann sich aber auch auf Accessoires fokussieren, die potentiellen Partnerinnen Intelligenz suggerieren – einer Intelligenz, die ihren Inhaber dazu befähigt, bei Bedarf Konkurrenten kraft überlegener Taktik aus dem Felde zu schlagen. Ein Pfund, mit dem sich wuchern lässt, und dessen Wuchtigkeit mit dem Alter zunimmt. Idealerweise steht ja am Ende des menschlichen Seins die Weisheit.
Dass Frauen für ihr Leben gern shoppen, ist weltweit bekannt und gefürchtet. Aber auch dies hat einen tieferen Sinn, über den sich viele nicht bewusst sind: Sparst du in der Zeit, hast du in der Not. Und natürlich will das schöne Geschlecht seinem Namen alle Ehre antun. Was wäre auch die Welt ohne Schönheit?
Es ist überhaupt nicht verwerflich, gefallen zu wollen! Freuen wir uns also!
Das Wissen über eigene Motive ist von elementarer Bedeutung insbesondere dann, wenn wir uns selbst anpreisen und unseren eigenen Preis möglichst hoch ansetzen wollen. Wenn wir unser Image optimieren müssen, weil wir einen guten, erfüllenden Job suchen. Wenn wir gefunden werden wollen. Wenn wir uns selbst zur attraktiven, leuchtenden, einzigartigen Marke machen wollen.
Wenn wir uns also selbst vermarkten.
Das Zauberwort heißt „Personal Branding.“
Dafür benötigen wir eine authentische Identität.
Wenn ich mich, meine Identität, erfolgreich und authentisch vermarkten will, brauche ich eine gute Toolbox. Die beste Toolbox besteht aus Kenntnissen meiner selbst: Wenn ich mir über mich selbst sicher bin, dann bin ich ganz bei mir, dann verlasse ich mich nicht, weil ich mich auf mich verlassen kann. Wozu auch sollte ich so tun, als wäre ich anders als ich in Wirklichkeit bin? Ich kenne ja meine Werkzeuge und weiß, wie, wann und wo ich sie am besten benutze!
Was muss diese Toolbox, dieser Werkzeugkoffer, enthalten?
Die Toolbox des Lebens sollte die Werkzeuge enthalten, mit denen wir die Welt und unser Leben bedienen können – erstens, um nicht zur Passivität verurteilt zu sein; zweitens, um uns rechtmäßig und verantwortungsvoll an der Welt zu beteiligen, ohne uns bedienen lassen zu müssen. Wenn wir das nicht können, sind wir bedient. Dann ist das Losertum schon vorgezeichnet.
Ein eindeutiges Alarmzeichen von Losertum verursachender Passivität ist Neid. Wer an sich selbst Neid entdeckt, dem ist dringendst zu empfehlen, an seinen Werkzeugen zu arbeiten. Passivität macht in abscheulicher Weise depressiv und unglücklich. Eine Spirale nach unten. Wie ätzend!
Dabei befindet sich der Werkzeugkasten in uns. Schau Dir seinen Inhalt an. Du hast alles, was Du brauchst, und sogar das Geld befindet sich schon in Dir: In Form von Energie, Neugier und Lust an der Tat. Wenn wir diese Mechanismen kennen, haben wir am Ende auch Erfolg, und der Weg dorthin wird purer Spaß, denn alles wird immer besser und klarer.
Vor allem die Aussicht auf das, was Du am meisten begehrst.
Just do it!
Hier und jetzt.
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