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Die Zahl der digitalen Produkte und Geschäftsmodelle nimmt stetig zu. Dennoch fehlt vielen Unternehmen ein umfassendes und zukunftsweisendes Verständnis von Digitalisierung. Es ist eben nicht damit getan einen Onlineshop oder eine App aufzulegen, sondern es ist erforderlich das gesamte Kerngeschäft zu hinterfragen und neu auszurichten. Besonders wichtig wird aber auch der Blick in die digitale Umwelt, denn zukünftige digitale Geschäftsmodelle werden von der Vernetzung und Interaktionsfähigkeit digitaler Systeme und ihrer Betreiber leben.

 

Was sind digitale Ökosysteme?

 

Bereits vor 25 Jahren veröffentlichte James F. Moore seine Theorie der Business-Ökosysteme. Auch wenn die Digitalisierung hier nur eine kleine Rolle spielte, lässt sich das Prinzip auf heutige digitale Syteme übertragen. Mit der Entwicklung digitaler Plattformen sind bereits um die Jahrtausendwende die ersten digitalen Ecosystems entstanden. Anbieter wie Amazon begannen Leistungen zu individualisieren und zahlreiche Produkte und Services aus einer Hand anzubieten. Durch die Weiterentwicklung der Technik wurden Leistungen skalierbar und man konnte nun das Kauf- und Nutzerverhalten der Kunden genau erfassen um daraus noch passgenauere Angebote zu entwickeln. Apple, Google oder Facebook stellen ebenfalls solche digitalen Ökosysteme dar, die mit einer einfachen Dienstleistung oder einem Produkt angefangen haben und heute unterschiedlichste Dienste innerhalb eines Ökosystems anbieten.

 

Der Begriff des digitalen Ökosystems geht aber noch weiter. Heute werden die Innovationszyklen immer schneller und mit ihnen die Erwartungshaltung der Kunden nach möglichst vielen Leistungen aus einer Hand und einer optimalen User Experience. Hier liegt es nahe, dass verschiedene Unternehmen mit ihren speziellen Stärken und Kompetenzen gemeinsam ein digitales Ökosystem entwickeln.

 

Nach heutigem Erkenntnisstand können, ausgehend von der Systematik des Marktforschungsunternehmens Gartner, drei verschiedene Arten von digitalen Ökosystemen unterschieden werden. Die Unterscheidung zwischen Driver, Partner und Market Maker berücksichtigt dabei auch Beziehungen zu anderen Märkten, Organisationen und Kunden:

 

Driver - Hiermit wird ein System bezeichnet, welches von einem Unternehmen oder einem Industriezweig vorgegeben wird und dem sich andere Marktteilnehmer anpassen. Als Beispiel lässt sich auch hier Amazon nennen. Die Plattform hat mit seinem Konzept nicht nur andere Online-Shops maßgeblich geprägt, sondern hat diese zum Teil in sich aufgenommen.

 

Partner - Bei diesem System verfolgen alle Beteiligten das gleiche Ziel und streben eine Win - Win Situation an. Ein solches Ökosystem bildet beispielsweise ein Flughafen, wo die verschiedenen Services von Airline, Flughafenbetreiber, Zoll etc. miteinander im Austausch stehen und aufeinander angewiesen sind.

 

Market-Maker - Hierbei handelt es sich um zentrale Plattformen, die Angebot und Nachfrage bestimmter Dienstleistungen abgleichen, wie beispielsweise Uber oder Airbnb.

 

Warum digitale Ökosysteme?

 

Dr. Johannes Winter, Leiter der Geschäftsstelle für Lernende Systeme an der acatec beschreibt die neuen Ökosysteme als eine Balance aus Wettbewerb und Kooperation mit dem Ziel Innovationen auf den Weg zu bringen. Verbunden in einem Netzwerk, entwickeln Partner und Kunden gemeinsam solche Systeme. Die Entwicklungsfähigkeit und Netzwerkdynamik wird dabei umso stärker, je mehr Nutzer das System einsetzen. Als Beispiel für solch einen positiven Rückkopplungseffekt nennt Winter das System aus iPhone-Nutzern, Apple und App-Entwicklern. Unabhängig voneinander arbeiten Tausende von Entwicklern an Anwendungen für Millionen von Usern, verbunden über das Apple-System. Hierbei wirkt sich das Wachstum der User auch auf die Anzahl und Qualität der entwickelten Apps aus und umgekehrt.

 

In Deutschland entstehen zunehmend digitale Systeme in Partnerschaft. So bildet beispielsweise das Deutsche Krebsforschungszentrum und das Berliner Charité zusammen mit dem Software-Riesen SAP ein Ökosystem für die dezentrale Patientenversorgung. Hierbei bündeln Ärzte, Krebsspezialisten und Datenexperten ihr Know-How und Wissen auf einer Plattform um auf diese Weise optimale Therapien für Patienten zu finden.

 

Andere Branchen stehen noch am Anfang. Aber auch hier lässt sich bereits jetzt die Notwenigkeit von vernetzten Partnerschaften absehen, die über Plattformen und konnektive Technologien miteinander interagieren. So bildet ein Smart-Home ebenfalls die Basis für ein digitales Ökosystem. Leistungen verschiedenster Anbieter für Energie, Unterhaltung, Strom etc. können dem Nutzer über eine Plattformlösung zur Verfügung gestellt werden. Auch in der Automobil- und Logistikbranche, werden solche Systeme zunehmend entstehen und an Tragweite gewinnen. Zentral hierbei sind Smart Services, welche physische und digitale Dienstleistungen miteinander verbinden. Hinzu kommt der wichtigste Rohstoff für digitale Geschäftsmodelle, die Daten.

 

Handlungsempfehlungen

 

Bei der Entwicklung ihrer digitalen Geschäftsmodelle müssen Unternehmen demnach verschiedene Faktoren berücksichtigen. Zum einen müssen Technologien, Produkte und Services möglichst offen und integrationsfähig sein. Umso vielfältiger die Anknüpfpunkte sind, desto umfangreicher sind die Einsatzmöglichkeiten und die Auswahl potentieller Partner. Darüber hinaus gilt es jenseits der technischen Ebene das Unternehmen für Partnerschaften und Kooperationen zu öffnen. Für den Erfolg solcher digitalen Ökosysteme lassen sich folgende Empfehlungen geben:

 

  • Konkrete Ziele - Gemeinsam entwickelte Konzepte sollten Ziele und gewünschte Ergebnisse möglichst konkret benennen. Alle Partner sollten dabei darauf vertrauen können, dass Ressourcen, Investitionen und Verpflichtungen fair aufgeteilt werden.
  • Kundenzentrierung - Im Mittelpunkt der gemeinsamen Bemühungen stehen die Anforderungen und Bedürfnisse der Kunden. Diese gilt es so gut wie möglich zu identifizieren, um die Wertschöpfungskette konsequent auf den Kunden auszurichten.
  • Innovative und offene Unternehmenskultur - Unternehmen müssen die Netzwerk- und Sozialkompetenzen ihrer Mitarbeiter fördern sowie Prozesse etablieren, die einen schnellen und effektiven Wissenstransfer ermöglichen. Mit digitalen Tools, Kreativ-Methoden wie Design-Thinking und der Einrichtung von digitalen Units wird zudem die Innovationskraft gesteigert.
  • Lean-Management - Kurze Entwicklungszyklen, Prototyping, interaktive Produkt-Launches und Lerneffekte auf der Basis von Kundenfeedbacks erzeugen Agilität und eine effiziente Nutzung der Ressourcen.
  • Review der Betriebsmodelle - Festgefahrene und mit der Zeit ineffizient gewordene Abläufe im Unternehmen müssen überprüft und angepasst werden. Hierbei ist insbesondere auch die Anschlussfähigkeit an externe Netzwerkpartner zu berücksichtigen.
  • Kommunikation - Jede Arbeitsphase mit Netzwerkpartnern erfordert eine entsprechende Kommunikationsform. Bei einigen Themen ist eine Vis-a-vis Kommunikation angebracht, andere lassen sich per E-mail oder Chat klären. Etablierte Prozesse können über Kollaborationsplattformen abgebildet werden.
  • Recht am geistigen Eigentum - Im Zusammenhang mit technischen Neuerungen und Entwicklungen spielen häufig Marken-, Urheber und Patenrechte eine große Rolle. Hier ist es wichtig frühzeitig Ansprüche gelten zu machen und entsprechende Schritte einzuleiten.

 

Innovation durch agile Netzwerke

 

Auch wenn es zunächst Zeit und Geld kostet, so müssen sich Unternehmen heute neu aufstellen um weiter zukunftsfähig zu bleiben. In einem globalen und hochtechnisierten Geschäftsumfeld, sind viele Unternehmen auf Kooperationsnetzwerke angewiesen. Geschäftsmodelle, Abläufe und die Unternehmenskultur sollten daher vor dem Hintergrund ihrer Netzwerkfähigkeit und Agilität überprüft werden. Produkte, Prozesse und Services benötigen eine hohe Anschluss- und Integrationsfähigkeit. Durch die Zusammenarbeit mit Partnern auf Augenhöhe lässt sich nicht nur das Wachstum steigern, sondern man erhält Einblick in neue Arbeitsweisen, bündelt Kompetenzen und erschließt innovative Wertpotentiale.

 

Shownotes:

  • Penta Hotels - Bis zum 28.02.2018 bekommt ihr einen 20% Rabatt Gutschein auf eine Hotelbuchung bei Pentahotels. Gib dazu einfach in das Gutscheinfeld das Stichwort „Markenrebell” ein. 

 

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