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Wer sich positionieren will, benötigt, heute mehr denn je zuvor, eine glaubwürdige Identität. Glaubwürdigkeit bedeutet: Nachvollziehbarkeit, Zuverlässigkeit, Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit – und viele Tugenden mehr. Doch Obacht! Glaubwürdigkeit ist ein zweischneidiges Schwert.

Und wer es nur als Tugendbündel interpretiert, richtet das Schwert vor allem gegen sich selbst, auch weil zu viel Altruismus zur Selbstausbeutung führt.

 

Damit ist schon skizziert, dass es sich bei der Glaubwürdigkeit keineswegs um eine bedenkenlose Zurschaustellung von Tugenden handelt. Wer sich nur selbstlos und altruistisch gibt, hat zwar Chancen, zum Heiligen erklärt zu werden, macht aber eher einen naiven und dämlichen Eindruck. Und das ist äußerst kontraproduktiv vor allem dann, wenn man sich im schwierigen Wettbewerb um die besten Jobs befindet. Die brauchen Leute, die auch mal kräftig zubeißen können. Keine Firma wird freiwillig einen immer lächelnden Depp einstellen.

 

Spaß beiseite:

Wer zu selbstlos ist, kann schon bald sein Selbst los sein. Wer selbst zur Marke werden will, muss deshalb lernen, zu sich selbst zu stehen. Zu sich selbst zu stehen heißt: Ganz zu sein. Sich selbst gegenüber hundertprozentig ehrlich zu sein. Und nach außen hin auf eine intelligente Art diplomatisch. Für die heute so entscheidende glaubwürdige Kommunikation gilt deshalb die Devise: Wahrhaftigkeit bin ich vor allem mir selbst schuldig. Nach außen hin gilt es, eindeutig unzweideutig und beständig zu sein, aber Unhöflichkeiten zu meiden. Also aller Wahrhaftigkeit zum Trotz den guten Ton zu wahren.

Das ist manchmal gar nicht so einfach.

 

Notwendig ist ein gutes Selbst- und Identitätsmanagement, das beide Auflagen erfüllt: Dem eigenen Ego zu dienen und einen guten Umgangston zu pflegen. Und trotzdem authentisch zu sein. Nicht nur, dass das funktioniert – es ist sogar die einzige Möglichkeit. Es ist nämlich vollkommen normal und gesund, an sich zu denken, wenn es um die Karriere geht. Dazu gehört aber, ebenfalls aus Egoismus, ein gutes Benehmen.

 

Beides zusammen ergibt das „Königsmerkmal“ eines guten Kommunikators. Authentizität steht in der Rangliste der gekonnten Kommunikation an erster Stelle, und es ist, wie die bisherigen Ausführungen belegen, eine Kunst.

 

Authentizität ist das „Missing Link“ zwischen dem Selbst einer Person und dessen Identität. Sie ist, so könnte man auch sagen, das „Corpus Callosum“ zwischen Identität und Selbst. Das Corpus Callosum ist derjenige Teil des Gehirns, der die linke mit der rechten Hälfte verbindet und für die Koordination von Emotion und Kognition zuständig ist.

 

Authentisch kommunizieren heißt aktiv gestalten.

 

Ist die nach außen getragene Identität aufgrund gesellschaftlicher und kultureller Einflussgrößen wie Sitten, Traditionen Gepflogenheiten und als kommunikativer, diplomatischer Teil der Persona in großen Teilen gestaltbar, so weist das Selbst als Produkt angeborener Prädispositionen und unbewusst von außen übernommener Prägungen eine viel größere Zähigkeit auf. Zum Selbst gehören nämlich auch die Instinktsphäre und der Selbsterhaltungstrieb.

 

Kernstück der authentischen Identität als auch nonverbal kommunizierender Teil der Persönlichkeitsorganisation ist jene möglichst weitgehende „Passgenauigkeit“ bzw. Kongruenz von Selbst und Identität.

Es geht eben um beides: Innen und außen. Dafür besitzen wir ein bewusstes Ich.

 

Und es geht um ein Gleichgewicht von „maximaler“ und „optimaler“ Authentizität. Sich selbst gegenüber sollte man schon das Maximum anstreben. Anderen Menschen gegenüber ist jedoch ein situationsgerechtes Vorgehen zu empfehlen … aber das versteht sich ja eigentlich von selbst.

 

Die Kunst, authentisch zu sein (und nicht nur authentisch zu wirken) geht also zwingend mit einer funktionierenden Selbstwahrnehmung einher. Und zu dem zu stehen, was man ist – und isst.

Eine Uniform oder einen Maßanzug gibt es nicht.

 

„Gravitation gewinnt immer.“

 

Ein wunderschönes Beispiel für authentische Kommunikation ist der Physikprofessor Harald Lesch, der in hunderten von Sendungen in den Öffentlich-rechtlichen Programmen ARD und ZDF seiner gespannten Zuschauerschaft die Geheimnisse des Weltraums und der subatomaren Teilchen erklärt. Wie der gute Mann da mit den Armen fuchtelt, wie es ihm sichtlich Freude macht, den Menschen die Geheimnisse seiner Wissenschaft zu erklären, ist eine Wonne. Es lohnt sich sehr, seine Vorträge bei YouTube zu schauen, nicht nur der Inhalte wegen: Auch Leschs Begeisterung, sein Brennen für die Themen, von denen er erzählt – oh, da können sich viele eine dicke Scheibe abschneiden. Ein Mann, der für seine Sache brennt! Eine echte Marke. So jemandem kauft man sein Produkt gerne ab.

 

Eine interessante Parallele zur Sogkraft von Marken (und Identitäten) sind Leschs Auslassungen die Gravitation betreffend. „Gravitation gewinnt immer!“, sagt der Professor, als wollte er sein eigenes Erfolgsrezept verraten. Er hätte genauso gut sagen können: „Authentizität gewinnt immer“.

 

Da die für Produktmarken geltenden Gesetzmäßigkeiten auch für Mensch-Marken gelten, sind die Erkenntnisse der strategischen Markenführung auch für die Selbstvermarktung auf der Grundlage einer Personal Brand wirksam. Für Markenführung ist Authentizität gleichbedeutend mit der Glaubwürdigkeit des Markenversprechens. Danach kann sich auch die sich auf dem Arbeitsmarkt befindliche Mensch-Marke richten. Die Kommunikation der eigenen Persona gelingt folglich immer dann am besten, wenn sich der Mensch auf seine Ziele und Werte besinnt. Wer Ziele und Werte hat, hat viel zu erzählen.

Der kann auch begründen, weshalb nur er und kein Anderer geeignet ist, diesen Job zu übernehmen.

 

Wer Werte vertritt, der macht einen guten Eindruck. Für das kostbare Gut ‚Authentizität‘ entscheidend ist, dass es sich um wirklich eigene Werte handelt. Es nützt also nichts, sich bei Alnatura erst als Öko zu gerieren und dann mit einem stinkenden Diesel vorzufahren. Auch wäre es dämlich, einen auf Sportskanone zu machen, wenn man in Wirklichkeit ein Couch-Potato mit Hang zu Adipositas ist. Warum nicht dazu stehen? Wenn’s doch so schmeckt! Niemand wird einen Bewerber wegen seiner Lebensfreude ablehnen oder weil er zu seinen menschlichen Schwächen steht.

Entscheidend ist der Nutzen für die Marke.

 

Und dieser Nutzen hängt eben wesentlich damit zusammen, in welchem Ausmaß jemand zu seinen Zielen und Werten steht. Wie sehr er für sich und seine Ziele brennt. Was nichts anderes bedeutet, als in sich selbst involviert zu sein.

 

Werde zu deinem eigenen Chef und deinem eigenen Angestellten.

 

Involvement bedeutet Begeisterung, Engagement und Hingabe. Bedeutet Loyalität sich selbst gegenüber, bedeutet intrinsische Motivation. Viel Emotion also, bei gleichzeitiger Einschaltung des Verstandes. Die intrinsische Motivation konfiguriert Träume, Visionen, Ideen und Ziele.

 

Was kann einen Menschen zu mehr Begeisterung, mehr Engagement und mehr Hingabe bringen als die eigenen Ziele? Wie wäre es also, sich selbst als Unternehmer des eigenen Lebens zu begreifen und sich dabei die für Marken geltenden Prämissen zu eigen zu machen? Dies wäre auch ein Ende des unseligen Vergleichens von sich selbst mit den anderen.

 

Es macht schon allein deshalb keinen Sinn, zu vergleichen und woanders abzuschauen, weil es auf jeden Fall dazu führt, dass ein Primärziel des Personal Branding, nämlich die Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit, verfehlt wird.

 

Sich selbst als Unternehmer des eigenen Lebens zu begreifen, setzt Mut voraus, und dieser Mut beseitigt auch die Angst vor dem Scheitern. Zu scheitern ist nicht schlimm, schlimm ist nur die Angst zu versagen.

 

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