Es ist noch viel zu tun, wenn wir in Deutschland an der Weltspitze das digitale Zeitalter mit gestalten wollen. Da erfreut mich jede Meldung in der zu lesen ist, dass sich vor allem junge Unternehmen den Herausforderungen stellen. Etablierte Unternehmen, die aufgrund ihrer Organisationsstruktur weniger schnell innovieren können, sind deshalb gut beraten, diese jungen Unternehmen fest im Blick zu haben, um zum richtigen Zeitpunkt Kooperationen oder sogar Beteiligungen einzugehen.

Leider fehlt es dann doch im richtigen Moment an Entschlossenheit für Investitionen in junge aufstrebende Sterne.

Die Zurückhaltung erklärt sich oftmals darin, dass auf Entscheiderebene die Digitalkompentenzen zu wünschen übrig lassen. Wenn es auf dieser Ebene überhaupt ankommt. Denn schon in den vorgelagerten Hierarchiestufen, werden zukunftsweisende Ideen nicht erkannt und deshalb im Unternehmen auch nicht weiterempfohlen.

Schlimmer wird es, wenn die Haltung des Unternehmens ausschliesslich die innerbetrieblichen Kompetenzen wertschätzt und externe Perspektiven als bedeutungslos erklärt.

Dem Mittelstand fehlt der digitale Anschluss

Die Finanzkraft, sowie der Zugang zu internationalen Netzwerken verschafft Konzernen weit aus mehr Marktchancen als kleinen oder mittelständischen Unternehmen.

Ob und mit welcher Kraft KMUs in das Marktgeschehen eingreifen können, hängt wie so oft an der Entscheidung für die richtigen Geschäftsmodelle des Unternehmens. Die Corona Pandemie offenbarte die Schwachstellen und strafte die Unternehmen ab, die sich weigerten in Zeiten des Wohlstandes nicht in neue zukunftsweisende Projekte zu investieren (Podcast Folge zum Thema: 7 Learnings die wir als Unternehmer/innen vom politischen Corona Krisenmanagement nutzen können).

Technische Infrastruktur aus der digitalen Steinzeit

Laut Bundesnetzagentur verfügen 13,8% der deutschen Haushalte über einen modernen Glasfaseranschluss. An dieser Stelle sei erinnert, dass wir Corona bedingt per gesetzlicher Regelung seit über 12 Monaten die deutsche Wirtschaft aus dem Homeoffice am Laufen halten! Im europäischen Durchschnitt liegen wir übrigens bei 33,5% und in Südkorea (nur damit es so richtig weh tut) bei 83%.

Dabei stellte der Bund bereits 2015 (also vor 6 Jahren!!!) ein Budget von 12 Milliarden Euro Fördermittel bereit. Abgerufen wurden bis Ende 2020 davon lediglich 1 Milliarde Euro, so schreibt es die WirtschaftsWoche.

So teilen wir uns die knappen digitalen Ressourcen mit unseren Kindern im Homeschooling, während wir das ganz große Ding im globalen Marktgeschehen drehen wollen. Wer hier die Organisationsstruktur “Familie” nicht im Griff hat und keine perfekt automatisierten Prozesse etablieren konnte, scheitert spätestens in den Abendstunden, wenn Deutschland Netflix einschaltet und das Netz gänzlich zum erliegen kommt.

Die Pandemie zeigt uns schonungslos die Schwachstellen einer erfolgsverwöhnten Wirtschaftsmacht auf. Genau hier sehe ich die Chance in der Krise. Auch wenn sich gerade alles sehr zäh und unrund anfühlt, eröffnet sich für uns in Deutschland gerade jetzt völlig neue Möglichkeiten für unsere Nation. Mit den richtigen Entscheidungsträgern an der politischen und wirtschaftlichen Spitze, kreativen Teams und der Etablierung neuer Unternehmenskulturen, kann uns in sehr kurzer Zeit der Durchbruch gelingen.

Die wichtigste Frage ist: Warum nicht?

Wir dürfen in Demut hinsehen, was wir über die letzten Jahre nach der Weltwirtschaftskrise 2008 erreicht haben und was nicht. Die Probleme aufzudecken ermöglicht es uns diese zu betrachten und nach neuen Wegen zu suchen. Wenn wir aufhören nach dem “Warum” zu forschen, lenken wir unsere Energie nicht mehr länger in die Vergangenheit, um nach Gründen zu recherchieren, sondern können uns für eine neue Frage öffnen. Warum nicht? Diese Frage setzt viel mehr Kreativität frei und erweitert unseren Horizont um die vielen Möglichkeiten und Potenziale, die sich dadurch für uns eröffnen.

Ich möchte an dieser Stelle für einen neuen Generationenvertrag werben!

Anstatt Generation von einander abzugrenzen (Generation X, Y, Z, etc.), sollten wir als zu einer Generation WHY NOT verschmelzen und gemeinsam unsere Unternehmen neu ausrichten. Erkennen wir die Synergien von jung und alt als eine Einheit, bemächtigen wir uns selbst die Führung und Verantwortung für das zu übernehmen, was wir Digitale Transformation nennen.


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