Executive Summary


Gülsen Heinrich | Mit der ersten digitalen Pflegeplattform begegnen wir dem Pflegenotstand

Gülşen Heinrich ist Pflegeexpertin und Visionärin - und sie ist mein Gast heute im Podcast. Außerdem ist sie HerzBegleiterin und Expertin für Personal, Vertrieb und Kommunikation.

Karriere in der Pflege

Ihr Unternehmerkarriere hat vor 24 Jahren als Krankenschwester angefangen. In den letzten 20 Jahren hat sie sich zu einer Unternehmerin entwickelt, zuletzt mit knapp 250 Mitarbeitern. Heute kann sie im Bereich der ambulanten Pflege, Tagespflege und Pflegeimmobilien Betreutes Wohnen auf etwa 100 Millionen Euro Umsatz aus den letzten Jahren zurückblicken. Ihre jahrelange Erfahrung und Expertise machen das Unternehmen HerzBegleiter aus.
 
Gülsen & Tom Heinrich und ihr hochspezialisierten Digitalexperten-Team haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Zugriff auf innovative Technologien für Pflegeunternehmer/innen zu ermöglichen, um Kommunikations- und Arbeitsprozesse spürbar zu erleichtern und mehr Zeit für die persönliche Pflegebetreuung wieder mehr in den Vordergrund zu stellen.
 
Damit Pflegeunternehmen die Vorteile und Zukunftschancen der Digitalisierung nutzen können, braucht es effiziente und wertvolle Geschäftsmodelle. Nur dann ist ein Unternehmenswachstum sichergestellt, um zusätzliche Fachkräfte beschäftigen zu können.
 
 
 

Der Bedarf in der Pflege

 
Um in Zukunft dem wachsenden Bedarf an Pflegekräften zu begegnen, müssen wir die Attraktivität und Wirtschaftlichkeit der Pflegeunternehmen steigern. HerzBegleiter ist DAS Unternehmer/innen-Netzwerk der Pflegebranche und entwickelt die weltweit erste intelligente und volldigitalisierte Pflegeplattform.
 
 
 
 

Die erste digitale Plattform für Pflegeunternehmen

 
Die Technologien des 21. Jahrhundert eröffnen uns völlig neue Möglichkeiten einer produktiven Arbeitsweise, um wieder mehr Zeit für die Pflege von Menschen zur Verfügung zu haben. 
Seit kurzem ist die HerzBegleiter Plattform online, um den Kunden ein neues Service-Erlebnis in der Pflege zu erschaffen. So rückt die zwischenmenschliche Nähe wieder mehr in den Vordergrund der Arbeit.
 

 

Dein nachhaltiger Vorsprung für die Zukunft
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Das Transkript dieser Folge:

Norman Müller: Du hörst den GENIUS ALLIANCE PODCAST. Mein Name ist Norman Müller und ich freue mich sehr und von ganzem Herzen, dass du Gülşen heute hier in der Show bist. Herzlich willkommen!

Gülşen Heinrich: Danke schön! Vielen Dank für die Einladung, lieber Norman!

Norman Müller: Sehr, sehr gerne! Es wird Zeit, denn wir arbeiten schon eine ganze Weile zusammen. Das werden wir auch hier in dieser Show heute so im zweiten Teil und am Ende noch entsprechend ausführen. Aber vielleicht stellst du dich kurz vor: Wer bist du, Gülşen Heinrich, als Privatperson? Und was genau machst du beruflich? 

Gülşen Heinrich: Mein Name ist Programm, Gülşen ist die fröhliche Rose, geborene Yilmaz, die niemals aufgibt. Und das passt zu mir hervorragend. Ich bin vom Herzen her Krankenschwester, das ist meine absolute Berufung, den ich auch in meinem Erstberuf gelernt habe. Allerdings habe ich in der ganzen Zeit nach dem Krankenschwestersein mehrere Berufsstationen gehabt. Dazu kommen wir sicherlich gleich. Privat bin ich fast verheiratet und habe zwei Söhne mit meinem Mann zusammen, ein und vier Jahre alt. Und das macht unser privates Leben ziemlich bunt und aufregend. 

Norman Müller: Dein Mann ist Tom Heinrich. 

Gülşen Heinrich: Genau, richtig!

Norman Müller: An dieser Stelle liebe Grüße an dich, Tom. Er war auch schon hier im Podcast. Wir verlinken die Podcast-Folge natürlich auch nochmal in den Shownotes. Und ihr beide als Paar habt das heutige Start-up HerzBegleiter gegründet. Darauf gehen wir nachher nochmal ein. Mich würde interessieren, du hast gesagt, Krankenschwester - und das sagst du auch so mit der Leidenschaft und Hingabe - erzähl doch mal: Wie bist du so in die Pflege gekommen? Wie waren so deine Stationen, die dich dazu geführt haben zu der Unternehmerin, die du heute bist? 

Gülşen Heinrich: Ich bin in einer internationalen Privatschule aufgewachsen, dreisprachig, also Deutsch, Englisch, Türkisch. Und währenddessen war mein Ziel immer, Internationales Business Management Marketing Finance in Public Relations zu studieren. Das war so das Ziel. Und nachhinein habe ich die Leidenschaft zum Krankenschwestersein in einem Schulpraktikum entdeckt für mich und habe gesagt: Ich möchte erstmal Krankenschwester werden. Damit kann ich später immer noch mein Studium, mein Berufsbild Internationales Management immer noch finanzieren. Nachher haben mich aber die Wege dahin geführt, dass ich gesagt habe: Ich brenne dafür, für die Pflege. Und einer der Gründe, mich dann auch mit 20 Jahren selbstständig zu machen. Das heißt, ich habe meine Krankenschwester-Ausbildung tatsächlich beendet und mich gleich selbstständig gemacht mit einem ambulanten Pflegedienst. Das ist jetzt schon, mein Gott, 22 Jahre her. Ja, das hört sich so lange an, fühlt sich aber noch ganz frisch in mir so an. 

Norman Müller: Unfassbar, was in dieser Zeit passiert ist. 

Gülşen Heinrich: Absolut! 22 Jahre. Selbstständig habe ich mich im Jahr 2000 gemacht, ganz genau Juni 2000, und ganz klassisch mit einem ambulanten Pflegedienst, wo man die Kunden zu Hause besucht und die versorgt, pflegerische Versorgung, hauswirtschaftliche Versorgung. Ich habe das Ganze von der Pike auf vom Herzen her gemacht. Und anschließend hatte ich währenddessen ein privates Erlebnis, wo ich gemerkt habe, einer Kundin, ihr ging‘s zu gut, um in ein Pflegeheim umzuziehen, aber zu schlecht, um zu Hause alleine zu bleiben. Das war so der Schlüsselmoment für mich, damals war das noch nicht so bekannt, das betreute Wohnen aufzubauen. Und habe ein Projekt in die Hand genommen und realisiert, das war Jahr 2003, Dezember haben wir geöffnet, ein betreutes Wohnen mit 42 Wohnungen, barrierefrei, so dass die ihre eigene Wohnung im Betreuten Wohnen haben, unsere Pflege genießen können, als ambulanter Pflegedienst, und eine tolle, frisch gekochte Küche, vor Ort eine öffentliche Gastronomie hatten. Das war so der Schlüssel zum ersten Erfolgsschritt, das Ganze mit ambulanter Pflege und Betreutes Wohnen zu verbinden. Und später hatten wir bis zu acht Standorte, über 242 Mitarbeiter, über 10 Millionen Euro Umsatz im Jahr, so dass wir die gesamte Pflege, was im Badezimmer stattfindet, was in einem Pflegedienstzimmer mit dem Personal stattfindet, wie es um die Pflegefachkräfte sind, was Personalführung angeht, von der Pike auf - kann ich dir ganz viele Geschichten erzählen, dafür reicht aber, glaube ich, der Podcast nicht. 

Norman Müller: Ja doch, die eine oder andere müssen wir jetzt hier erzählen. Weil ich habe ein Bild im Kopf, das hast du mir immer erzählt, und zwar: Du stehst vor einem Gebäude, war es das erste Gebäude, was du dann umgebaut oder überhaupt gebaut hast zum Betreuten Wohnen?

Gülşen Heinrich: Genau! 

Norman Müller: Erzähl mal die Geschichte, weil das war richtig cool. 

Gülşen Heinrich: Ja, tatsächlich! Das war kurz vor meinem Urlaub, damals stand ich vor einem Bauschild, wo draufstand, das sollen Wohnquartiere werden mit einem Ärztehaus. Und ich stand an diesem freien Grundstück, das war das erste Haus, was mit den 42 Wohnungen gebaut wurde, und dachte: Mhm (verneinend). Also hier gehört das Betreute Wohnen, mein Projekt dahin, damit ganz viele Menschen in ihrem eigenen Zuhause glücklich und gut gepflegt leben können. Und ich stellte mir gleich schon vor, unten rechts ist das Pflegedienstbüro, unten links ist das öffentliche Restaurant mit einer hervorragenden deutschen Küche. Da drüber hin, das ist die Südseite, da sind die 42 Wohnungen. Und ich habe dieses komplette Haus, das meine ich jetzt wirklich total, komplette Haus schon fertig vor meinen Augen gesehen und habe sofort die Baufirma, wo das Bauschild draufstand, angerufen. Mein damaliger Partner sagte gleich zu mir: Was stellst du dir darunter vor? Da steht schon das Bauschild. Da ist allerdings auch sicherlich eine Baugenehmigung schon vorhanden. Die ändern doch nicht das Projekt, nur weil du da anrufst. Und dann habe ich gesagt: Ja, mag sein, aber mehr als Nein können die nicht sagen. In diesem Falle war es auch so. Ich habe dann …

Norman Müller: Aber wie geil, ich muss da ganz kurz reingrätschen, Gülşen, weil ich finde das megacool, dass eigentlich du vor einem fertigen Konzept eines anderen stehst und sagst: Nein, ich muss das hinterfragen. Also das finde ich einfach ein wichtiges Learning für unsere Zuhörer und Zuhörerinnen, dass man trotzdem reingeht und sagt: Nein gesagt hat er schon oder hat das Gremium schon sowieso, aber wenn ich nicht reingehe, werde ich nie erfahren, ob vielleicht noch was anderes gegangen wäre. 

Gülşen Heinrich: Genauso. Das wissen wir nicht. 

Norman Müller: Sehr cool!

Norman Müller: Und hier der Gamechanger, was das angeht: Ich habe dann tatsächlich angerufen, habe ganz kurz am Telefon erzählt, was ich vorhabe, altengerechte Wohnungen zu bauen, dass ich einen Pflegedienst habe. Denkt bitte dabei, ich bin gerade mal Anfang 20, während ich das erzähle. Das konnte der Geschäftsführer des Bauunternehmers Gott sei Dank nicht sehen. Es war nur ein Telefonanruf und keine Videotelefonie wie heute. Auf jeden Fall hat er gesagt: Ja, dann kommen Sie doch Freitag um 10 Uhr zu uns vorbei in die Büroräumlichkeiten. Ich bin dann einfach wirklich so hin, habe morgens noch meine Pflegetour gefahren, meine Kunden versorgt. Ich bin dann um 10 Uhr hin. Ich komme da rein, da saßen im Konferenzzimmer wirklich 10 gestandene Männer, vom Architekten, Bauleiter und Eigentümer von der Baufirma. Die waren erstmal gestutzt, als die mich sahen. So nach dem Motto, eine Frau Anfang 20, was will die denn jetzt von uns? Und dann habe ich ganz schnell aber auch kurz erzählt, worum es geht, wie ich mir das vorstelle und warum das so wichtig ist. Die haben immer wieder gedacht, dass es ein Altenheim wäre. Dann habe ich denen den Unterschied erklärt, dass es kein Altenheim ist, dass es ein Betreutes Wohnen ist und wie man sich das vorstellen kann. Und ganz schnell, so spätestens nach 10 Minuten, haben die das auch verstanden und gemerkt: Da steckt was dahinter. Und anschließend in den weiteren Jahren habe ich mal später gefragt, Torsten war der Geschäftsführer von der Baufirma, habe gesagt: Torsten, was hast du dir denn damals gedacht, als ich in den Raum reingekommen bin und ihr 10 Männer wart da und hast alle wichtigsten Personen zusammengeholt? Dann sagte Torsten, ich habe gedacht: Ah shit! Ich hätte auch eigentlich heute lieber Golf spielen gehen können am Freitagvormittag. Nachdem du aber angefangen hast zu erzählen, was du da vorhast, dann waren wir alle so begeistert davon. Und das weißt du, dann wollten wir alle mehr davon. Vielleicht noch eine wichtige Anekdote dazu. Dann fragte mich natürlich der Baufirma-Geschäftsführer auch gleich: Mensch, wie sieht‘s denn aus mit Sicherheiten? Was bringen Sie denn alles an Sicherheiten mit? Dann gucke ich ihn an und denke so: Was für Sicherheiten? Ich bin gerade Anfang 20, habe mich selbstständig gemacht, habe ein Existenzgründungs-Darlehen von 50.000 D-Mark damals gehabt. Ich habe einen Fiat Punto, den ich abbezahle mit 275 D-Mark monatlich, habe keinen reichen Mann und keinen reichen Vater. Aber ich weiß, was ich will, und ich bin 100 % davon überzeugt, dass es erfolgreich sein wird. Und somit bringe ich das Konzept und mich selber mit. Das war’s. Nicht mehr und nicht weniger. 

Norman Müller: Wir werden auch später noch verstehen, warum HerzBegleiter entstehen konnte auch. Weil man muss sich folgendes vorstellen, du hast gerade gesagt, so zehn gestandene Mannsbilder. Du als junge Frau, voller Ehrgeiz, Leidenschaft und so weiter, hast dich da überhaupt nicht beeindrucken lassen und bist da reingegangen. War das schon immer so? Ist das dir in die Wiege gelegt worden?

Gülşen Heinrich: Was heißt, war das schon immer so? Aber ich denke, alleine schon jetzt, wenn ich so zurück in meine Kindheit gehe, in vielen Dingen habe ich immer meinem Vater einige Fragen gestellt und wollte wissen, warum das so ist. Ich wollte es immer verstehen. Mein Vater hat seinerzeit immer gesagt: Weil ich es dir sage. Und dann habe ich ihn damals schon angeguckt, habe gesagt: Wie jetzt, weil du es mir sagst? Das ist keine Antwort. Ich will schon verstehen, warum das so ist. Da waren, glaube ich, - das sage ich jetzt mal so ganz vorsichtig - mit meiner Intelligenz meine Eltern überfordert. Und das war auch einer der Gründe, warum ich zur Internatsschule gekommen bin, Gott sei Dank. Denn die Internatsschule, auf den eigenen Beinen zu stehen, ich war sieben Jahre alt, als ich da war, und ich war auch knapp zehn Jahre da, hat mich schon sehr stark gemacht, meine eigenen Entscheidungen selber für mich zu treffen. Auch heute sage ich: Egal, worum es geht, in guten, in schlechten oder auch in Krisensituationen, die Lösung liegt immer in uns. Wir haben alles, was wir im Leben brauchen in uns, die Lösung, die Kraft. Und manchmal muss man nur auch mal vielleicht fremde Hilfen in Anspruch nehmen oder sich nochmal bewusstwerden oder denken auf Papier, um diese Lösungen aus sich heraus zu finden, rauszubringen. Aber die Internatsschule, die Erfahrung damit, hat mich schon sehr stark gemacht, meinen eigenen Weg zu gehen. Wobei ich auch immer sage: Erfahrung ist sehr teuer. Wo ich auch natürlich viele Fehler gemacht habe und anschließend dann aber auch aus diesen Fehlern gelernt habe. 

Norman Müller: Wie bist du gewachsen? Also das, was du jetzt erzählst, gerade auch mit Anfang 20 dann so eine Entscheidung zu treffen, das bauen zu wollen, so ein Bauprojekt initiieren zu wollen, gab es einen Mentor in deinem Leben? 

Norman Müller: Oder Personen, an denen du dich orientiert hast?

Gülşen Heinrich: Alleine schon das Beispiel mit dem ersten Bauprojekt, was wir jetzt besprochen haben, das war natürlich so, ich war total enthusiastisch und bin an die Banken herangegangen und habe mehrere, verstehe ich heute natürlich viel besser, damals nicht, habe mehrere Absagen bekommen. Schließlich wollte ich auch nur 4,4 Millionen Euro für den Bau haben ohne Sicherheiten. Ich meine, kann ja nicht so schwer sein. Auf jeden Fall nach den ganzen Absagen war der Schlüsselmoment, vielleicht das nochmal zu verstehen, war der Schlüsselmoment, wo dann einer der Bankberater, Sven Haushahn, - werde ich niemals vergessen, ich habe ihn nach 22 Jahren letztens bei einer Veranstaltung wiedergetroffen und mich total gefreut, ihn zu sehen - da hat dann Sven gesagt: Mensch, total, ich vertraue dir und deinem Projekt total. Allerdings müsste ich den Vorstand bei diesem Volumen, 4,4 Millionen Euro, davon überzeugen. Deswegen brauche ich mindestens die 42 Vormietverträge, damit ich das dann auch dem Vorstand für ihre Entscheidung dazulegen kann. Dann hieß es für mich, in der kürzesten Zeit diese 42 Wohnungen zu vermieten. Das kannst du dir wirklich, Norman, so vorstellen, ich sag jetzt mal, wie ein Staubsauger-Vertreter habe ich dann mit einem ganz wenigen Budget von damals 3000, das war die Zeit, 3000 Euro dann schon wieder, mit 3000 Euro habe ich ein Bauschild dahingestellt, habe ein paar kleine Werbemaßnahmen getroffen - weil es war auch in einer sehr zentralen Lage - und habe alle Interessenten, die sich gemeldet haben, persönlich besucht bei denen zu Hause, bin Tür zu Tür, stündliche Termine gemacht und denen schon in den Grundrissen gleich gezeigt, wie die ihre Wohnung möblieren können und wie deren Pflegealltag aussehen kann, dass die sicher und ganz lange auch bis zum Lebensende in ihrer Wohnung leben und bleiben können. Und das ist der Wunsch von jedem Menschen, in ihrem eigenen Zuhause zu bleiben. Und habe innerhalb von zwei Monaten diese 42 Mietverträge mit Unterschrift zusammengeholt. 

Norman Müller: Wow! Crazy!

Gülşen Heinrich: War eine sehr anstrengende, spannende Phase, auch für mich, weil ich war doch sehr angestrengt. Denn auch dessen Angehörigen haben natürlich gefragt: Wie sieht‘s denn auch mit der Finanzierung aus? Ich so: Ja, ja, klar, meine Hausbank macht das und so. Und als ich dann diese Mietverträge zusammenhatte, bin ich zu Sven, zu meinem Bankberater hingegangen, habe ihm das gegeben und habe gesagt: So! Herr Haushahn, falls irgendjemand vom Vorstand vorhat, irgendwie eine Absage zu erteilen oder ähnliches, braucht ihr mich gar nicht anzurufen. Hier stehen die Telefonnummern von den Mietern, ruft gleich die Mieter an, die dahinziehen möchten, und dann können Sie die Absage lieber denen erteilen statt mir. Und bin dann auch gegangen, habe sechs Wochen lang, acht Wochen lang gar nichts gehört, alle anderen Unterlagen hatten die schon. Und nach acht Wochen kam dann die erfreuliche Nachricht und die erleichternde Nachricht für mich: Die machen das. 

Norman Müller: Nimm uns mal mit in diesem Moment, weil das ist ein wichtiger Moment. Die Erfolge muss man auch feiern. War das ein Schreiben?

Gülşen Heinrich: Ja, die machen das. Ich weiß es ganz genau. Nein, Sven Haushahn hat mich an einem Freitagnachmittag gegen 15 Uhr angerufen. Ich war im Auto Richtung Autobahn. Als ich sah, er hat mich angerufen, bin ich rechts angehalten an eine Bushaltestelle, und dann fing er an: Und ja, und Sie haben ja bei uns und möchten eine Finanzierung haben. Und fing er ganz lange an. Ich so: Mensch, Herr Haushahn – weil mein erster Gedanke war, er will am Freitagnachmittag absagen, dann kann ich das Wochenende durchheulen und Montag mich dann wieder für meine Arbeit fertig machen. Das war so mein erster Gedanke. Und dann fing er an, ich so: Mensch, Herr Haushahn, machen Sie es doch jetzt kurz. Und dann sagte er am Ende: Wir machen das mit Ihnen. In dem Moment, ich behaupte, er hat heute noch einen Hörsturz davon, ich habe so geschrieben, total, also ich habe so geschrien, das Handy ist mir aus der Hand gefallen, ich habe so geschrien und geschrien und nochmal so geschrien, ich glaube, das war so ein Befreiungsschrei aus dem ganzen Stress und dieser ungewissen Situation, mein Versprechen an die Mieter und auch an das Bauunternehmen. Und als er gesagt hat, wir machen das, und irgendwann ist mir eingefallen, oh, Herr Haushahn müsste noch am Telefon sein, dann habe ich nochmal das Telefon in die Hand genommen, habe gesagt: Entschuldigung, Herr Haushahn, aber das musste jetzt so sein. Er so: Ja, ist alles gut. Wissen Sie was? Wir legen jetzt auf. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende. Wir sprechen uns Anfang der Woche nochmal. Und das war schon so, ja, ein tolles Ergebnis von dem Ganzen, dass man weiß, okay, nicht aufgeben, weitermachen. Ja, es werden Steine in den Weg gelegt, trotzdem aufräumen, hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitermachen. Mein Bild, was ich vorher zu diesem Gebäude hatte, hatte jetzt schon in meiner Vorstellung Fenster, Türen, Steine, Inneneinrichtung gewonnen. Und ich habe natürlich sofort am Freitagnachmittag die Baufirma angerufen und habe gesagt: Die Bank hat angerufen. Die machen das. Und somit war das der erste Schritt zu dem Wachstum, zum nächsten großen Schritt. 

Norman Müller: Stark! Jetzt stelle ich mir Folgendes vor. Und jetzt will ich noch so ein bisschen die formale Klammer machen und dann springen wir mal in HerzBegleiter als Start-up. Wenn ich mir vorstelle, so meine Gründungsphase, da habe ich ein Büro angemietet, ich habe das nicht gekauft, ich habe das angemietet, das war eine Bürogemeinschaft, das allererste Büro, ich war natürlich auch voller Stolz, Klingelschild draußen dran, alles prima. Du machst das einfach mit, weiß ich nicht, über 40 Wohneinheiten, also richtig groß. Wie war die Reaktion deines Papas darauf? 

Gülşen Heinrich: Das erste Büro war tatsächlich bei mir auch nur ein ambulantes Pflegedienst-Büro, als ich mich selbstständig im Juli 2000 gemacht habe. Und bis das Haus gebaut, also die 42. Wohneinheiten, Betreutes Wohnen gebaut und geöffnet war, war es Dezember 2003. Allerdings, als ich mich selbstständig gemacht habe mit meinem Büro, das weiß ich noch, Herr Böttcher hieß mein Vermieter, ein ganz, ganz, ganz netter Kerl. Herr Böttcher hatte eine Tochter, die in Hamburg studierte in meinem Alter. Und es gab wirklich eine Zeit, da hatte ich noch den Umsatz nicht, die Rechnungen wurden noch nicht bezahlt und ich konnte tatsächlich die Mieten für mein Büro nicht bezahlen. Da war ich aber auch zu stolz, jetzt zu meinem Vater - also er hätte mir finanziell helfen können - zu gehen und zu sagen: Papa, gib mir doch mal - ich meine, das waren „nur“, in Anführungsstrichen, 500 Euro Miete monatlich. Allerdings hatte ich dann schon zwei, drei Mieten offen. Und wenn ich jetzt zu meinem Papa gegangen wäre, dann hatte ich eher so diesen Gedanken, hätte ich dir doch gleich sagen können, lass die Finger davon, mach das nicht. Dann hatte ich den Gedanken: Werde ich erfolgreich, schaffe ich das? Dann sagt er zu mir: Siehst du, ich habe dir die 1000 Euro gegeben und deswegen hast du das geschafft. Und beides wollte ich nicht haben. Also ich wollte weder hören, hätte ich dir doch gleich sagen können, weder wollte ich später hören, ich habe dir 1000 Euro gegeben, deswegen hat es geklappt. Da hatte ich dann so ein Standing, würde ich heute sagen, da bin ich lieber zu Herrn Böttcher gegangen. Ich habe Herrn Böttcher angerufen, ihn auf einen Kaffee eingeladen, habe gesagt: Herr Böttcher, ich habe ein Problem. Guckt er mich an, und da sagte er immer zu mir: Mädchen, erzähl Mädchen! Und dann habe ich ihm erzählt, soundso, Herr Böttcher, ich kann Ihre Miete nicht bezahlen, aber versprochen, ich zahle Ihnen die, sobald meine Rechnungen bezahlt sind. Und er guckte mich so an, lächelte und sagte: Bleiben Sie ganz entspannt. Ich habe eine Tochter, die studiert in Hamburg, der schicke ich jeden Monat 2000 Euro, und wenn Sie mir die zwei, drei Monatsmieten nicht geben können, ist das überhaupt gar kein Problem. Sie geben mir das dann, wann Sie es zahlen können. Und das war auch schon wieder so, mit der offenen Kommunikation, wenn man schon erzählt, worum es geht, dass auch andere Menschen mir gegenüber das Verständnis dazu hatten. Und das war ein besserer Weg für mich, statt zu meinem Vater zu gehen. 

Norman Müller: Weil du es selbst gelöst hast? 

Gülşen Heinrich: Habe ich selbst gelöst. Und damit war das Thema durch. Das half auch zu unserem Vertrauensverhältnis mit Herrn Böttcher, zu dem ich auch nachher weitere gute Verhältnisse gepflegt habe. 

Norman Müller: Was dann danach passierte, war dann eine Karriere sondergleichen. Du bist eine sehr erfolgreiche Unternehmerin. Mich würde das Momentum interessieren, an dem du ankamst und gesagt hast, es braucht jetzt ein Start-up. Also im Grunde die Geburtsstunde von HerzBegleiter. Nimm uns mal mit in diesen Moment, als du mit Tom zusammen das Ganze aufgebaut hast. 

Gülşen Heinrich: Mhm (bejahend). Örtlich mit den ganzen Pflegediensten und Betreutes Wohnen, es ein Geschäft, was man letztendlich mit der Pflege nur regional durchführen kann. Und der Gedanke war: Wie können wir, mit wir meine ich HerzBegleiter, wie können wir die Pflege bundesweit an alle Pflegebedürftige und an alle Pflegende hervorbringen, so dass wir nicht unbedingt die direkte Pflege vor Ort machen - damit meine ich das Waschen, Duschen, Anziehen -, sondern dass die Pflegebedürftigen und deren Angehörige so beraten werden, dass die ganz genau wissen: Was steht mir zu? Welche Möglichkeiten habe ich? Wie kann ich noch glücklicher, zufriedener zu Hause leben, so lange wie möglich zu Hause leben? Denn der Gesetzgeber schreibt auch vor, ambulant vorstationär. Bedeutet: Es müsste und sollte alles in der häuslichen Umgebung gemacht werden und organisiert werden, bevor ein pflegebedürftiger Mensch in ein Pflegeheim umzieht. Und das haben wir uns als Mission genommen, die Pflege so zu verbessern, dass die Pflegebedürftigen und Angehörige unsere Dienstleistung an Pflegeberatung so bundesweit erhalten können, dass die noch länger zu Hause bleiben. Und das ist natürlich mit einem digitalen Pflegedienst HerzBegleiter bundesweit möglich, statt nur vor Ort mit der direkten Pflege beschäftigt zu sein. Einfach mal eine Zahl: Wir haben aktuell 4,5 Millionen Pflegebedürftige in Deutschland. Davon leben knapp circa 1 Million im Pflegeheim. Und wir haben aktuell 3,6 Millionen Menschen, die in ihrer häuslichen Umgebung zu Hause, Betreutes Wohnen, Wohngemeinschaften leben. Und diese 3,6 Millionen Menschen haben einen sehr, sehr hohen Bedarf an Pflegeberatung. Deren Angehörige, das sind mehrere Leute, die auch in der Pflege direkt mit beteiligt sind, die haben den Bedarf an Angehörigen-Schulung. Und somit war die Geburtsstunde von HerzBegleiter, erster digitaler Pflegedienst Deutschlands, vorhanden. Sodass wir diesen digitalen Pflegedienst seit 1. September 2021 haben, bundesweit in Deutschland. 

Norman Müller: Sehr cool! Wir haben uns kennengelernt, um auch nochmal so unsere Zusammenkunft zu dokumentieren hier im digitalen Tonträger. Ich glaube, du hast damals den Podcast schon gehört und hast … 

Gülşen Heinrich: Richtig, genau!

Norman Müller: … aufgrund dessen mich kontaktiert. Da ging‘s um das Thema Branding. So ging das eigentlich so mit uns los. Und im nächsten Step haben wir uns dann über das Geschäftsmodell ausgetauscht. Was ich sehr bemerkenswert fand, war eure Dynamik. Also wenn man euch beide erlebt, dann ist das pure Energie. 

Gülşen Heinrich: Danke!

Norman Müller: Ich erinnere mich grad an Tom, der in jedem Meeting immer so durchs Bild schwebt … 

Gülşen Heinrich: Genau!

Norman Müller: … oder reinspringt. 

Gülşen Heinrich: Unser Animateur. 

Norman Müller: Und was mich auch total begeistert hat, war der Mut, etwas gerade in diesem Bereich zu machen, was im Grunde ein Überspringen mehrerer Entwicklungsstufen ist. Also wenn ich mir - und da bin ich seit vielen Jahren engagiert - im Bereich Digital Healthcare die Entwicklung anschaue, wie lange das gedauert hat, bis Telemedizin überhaupt mal - jetzt auch durch Corona beschleunigt natürlich - machbar war für deutsche Ärzte, da musste schon einiges passieren. Und das, was wir jetzt zusammen entwickelt haben, nämlich HerzBegleiter als digitale Plattform auch mit dieser technologischen Infrastruktur aufzubauen, ist einfach noch mal so ein Quantensprung. Es ist eigentlich noch dieses Digital Healthcare Thema übersprungen. Also das war für mich einfach so unglaublich, was das Projekt auch so unfassbar beschleunigt hat, weil ihr einfach so das auch mit angeschoben habt. 

Norman Müller: Mit deiner Vision, wir haben unsere Ideen und unsere Visionen gemeinsam so gut ausgetauscht, dass wirklich Stärken gestärkt wurden, worauf ich auch sehr großen Wert lege in einer Teamarbeit, auch dank deiner Visionen du uns auch mitgenommen hast, wo wir die erste digitale Pflegeplattform entwickelt haben. Weil dieser digitale Pflegedienst läuft letztendlich auch auf dieser digitalen Pflegeplattform, wo wir unsere Dienstleistungen anbieten. Aber folgendes: Pflege ist ein Thema, das geht uns alle was an. Unabhängig von den pflegebedürftigen Menschen, wir sprechen nicht nur von Senioren, es gibt Kinder, Jugendliche, Erwachsene, die pflegebedürftig sind, aber es könnte uns jeden jeden Tag treffen, dass wir von heute auf morgen pflegebedürftig werden, durch einen Unfall, durch eine Erkrankung, wie auch immer. Daher ist es wichtig, finde ich, auch die Zukunft der Pflege, gemeinsam mit unseren innovativen Gedanken die Pflege der Zukunft zu schaffen. Das Ziel ist immer wieder dabei für uns: Wie können wir die Pflege der Zukunft mit unseren Tätigkeiten so unterstützen, dass auch zum Beispiel in die Kollegen vom Pflegedienst oder Pflegeheim, auch die professionell Pflegenden, eine Entlastung spüren, dass die dann am Ende noch mehr Zeit für den Menschen haben? Ein Beispiel: Wenn es immer heißt, Digitalisierung in der Pflege, sprechen wir als HerzBegleiter nicht von Robotik. Die Pflege und die pflegebedürftigen Menschen brauchen den Menschen für die Pflege. Für mich ist Pflege, was das Thema Digitalisierung angeht, nicht die Robotik, sondern dass wir ganz viele Systeme und Prozesse so strukturieren können digital, Zeit sparen können, dass nachher 20, 30 % unserer Zeit in der Pflege für die Formalitäten, für die Systeme und Prozesse in Anspruch genommen werden, aber 70, 80 % der Zeit für den pflegebedürftigen Menschen dann übrigbleiben. Denn aktuell ist das genau umgekehrt. 

Norman Müller: Das war übrigens auch für mich eine ganz wichtige Entscheidung, auch Teil dieses Teams sein zu dürfen und zu wollen, weil es darum geht: Wie kann Digitalisierung helfen, mehr Menschlichkeit in der Pflege überhaupt zu ermöglichen? 

Gülşen Heinrich: Genau! 

Norman Müller: Also diese Zeit zu schaffen, dass Menschen miteinander interagieren. Was du mit Robotik gerade ansprichst, das ist im Grunde der Verweis zum Beispiel auf China, wo die Pflegebedürftigen und Pflegeempfänger einfach mit Maschinen interagieren müssen. Also wo es Wenderoboter gibt, tatsächlich, die die Menschen in den Betten wenden, weil es einfach zu wenig Personal gibt, die das machen. Oder das Essen wird von einem Roboter gebracht. Und das sind keine Science Fiction Ideen, sondern das sind praktizierte Lösungen dort, weil einfach das Personal fehlt. Meine Frage ist jetzt, und da denke ich gerade so auch an das ganze Thema Wahlen jetzt im Moment, das letzte Triell, was wir im Fernsehen anschauen konnten, wo das Thema Pflege einfach untergegangen ist aus meiner Sicht: Kannst du verstehen - also wir haben einen demografischen Wandel -, aber warum wir dort zu wenig investieren? Warum werden zu wenig Förderungen und auch diese Förderprozesse, warum erfahren die so wenig Leichtigkeit, dass man hier wirklich Lösungen anbieten kann? Kannst du das erklären? 

Gülşen Heinrich: Es war jetzt Corona-bedingt wieder mal Pflege ein systemrelevanter Beruf, war es schon immer. Also es könnten viele Berufsfelder vielleicht „sterben“, in Anführungsstrichen, aber die Pflege direkt am Menschen, solange es Menschen auf dieser Welt gibt, müssen die nun mal irgendwann auch gepflegt werden. Eins davon ist natürlich auch, ist auch ein bisschen selbstgemacht von der Pflege, das Image der Pflege nach außen hin ist so ziemlich verstaubt und eher - ich sag jetzt einfach mal – pflegebedürftig nach außen hin. Während, wenn es um Healthcare geht, um Medizin geht, ist es hochwertig, eher glänzend als wie die direkte Pflege, obwohl der Pflegemarkt und die Pflegebedürftigkeit ein gigantischer Markt und ein gigantischer Bedarf ist. Und dabei, auch was die Politik angeht, geht es nicht nur um Bezahlung. Weil Bezahlung ist das eine, dass man dem Pflegepersonal innerhalb der Rahmenbedingungen auch eine gute Bezahlung schaffen kann. Jetzt ist aber nur die Frage: Wenn ich jetzt dem Pflegepersonal 10.000 Euro im Monat Gehalt bezahle, ist dann das Problem aufgehoben? Und eben nicht. Also das wissen wir alle, wie die Motivation bei einer Gehaltserhöhung ist. Das hält dann für die nächsten zwei, drei Wochen oder für die nächsten drei Gehälter und danach ist es eine Selbstverständlichkeit. Insgesamt gilt es auch, die Fähigkeiten dieser Pflegefachkräfte zu fördern, sowie aber auch die noch zu wertvolleren Tätigkeiten durchzuführen. Als Beispiel: In anderen Ländern dürfen die Pflegefachkräfte auch schon medizinische Dienstleistungen durchführen, wie eine Assistenz des Arztes. Die dürfen auch eigenständige Entscheidungen treffen, die wertvoll für die sind. Und hinzukommt natürlich, klar, auch in der Personalführung, in dem Beruf, wo es auch um Schichtwechsel geht und auch Wochenendarbeit geht, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, sodass die Pflegekraft sich geschätzt fühlt mit einer wertschätzenden Kultur, dass die sich verstanden fühlen, dass Gespräche angeboten werden, dass eine Gemeinschaft in einem Pflegeteam besteht. Das heißt, es ist nicht nur von der Politik gemacht, was Bezahlung angeht, sondern den gesamten Rahmen wertschätzend für die Pflegemitarbeiter anzubieten und die richtig zu fördern nach deren Wünschen. Da gibt es mehrere Möglichkeiten dafür. 

Norman Müller: Ich setze jetzt schon mal einen Teaser, weil jeder, der jetzt hier zuhört, kann sich hier auch bei HerzBegleiter engagieren. Darauf kommen wir aber später noch. Ich kündige es nur an, weil ich es extrem wichtig finde, dass wir uns alle - das ist auch so ein gesellschaftlicher Auftrag einfach - für das Thema Pflege mehr interessieren müssen, weil es uns irgendwann selbst betrifft, … 

Gülşen Heinrich: Genau!

Norman Müller: … in der Familie oder uns persönlich natürlich. Gülşen, lass uns mal erzählen, was wir mit HerzBegleiter gebaut haben und wie HerzBegleiter im Grunde den Pflegeempfängern, den Angehörigen, aber auch den Pflegekräften und letztendlich natürlich auch den Kostenträgern hilft. 

Gülşen Heinrich: Mhm (bejahend). Als HerzBegleiter haben wir eine digitale Pflegeplattform geschaffen, die wir in einer App sowie aber auch als Web-App, also überall, wo es eine Internetverbindung gibt, mit allen Geräten unsere Pflegebedürftigen und die Angehörigen es erreichen können. Erstens, für die Telepflegeberatung, wo jederzeit und überall zu allen Fragen der Pflege, egal worum es geht: Ich brauche Pflege, was kann ich tun? Welche Pflegestufe, welcher Pflegegrad hilft mir weiter? Ich brauche eine Wohnungsanpassung. Also alles, wo es um das Thema Pflege geht, können die einen Termin bei uns buchen via Videotelefonie. Im Prinzip das Gleiche wie bei Telemedizin, wo ein Arzt sich mit einem Patienten trifft, treffen unsere Pflegeberater sich mit den Kunden, also mit den Pflegebedürftigen oder Angehörigen, und beraten die. Diese Beratung übernimmt - komplett die Kosten - die Pflegekasse. Das ist die Telepflegeberatung, das ist für uns, womit wir die 3,6 Millionen Menschen bundesweit erreichen können. Deswegen auch ein digitaler Pflegedienst, denn vor Ort könnten wir halt weniger Menschen damit erreichen. Und hier kommt noch eine tolle Innovation, wofür ich mich sehr freue, mit dazu, und zwar das neue digitale Berufsbild. Es gibt sehr, sehr viele, sehr gute Pflegefachkräfte, zum Beispiel auch Ü50, die irgendwann körperlich nicht mehr in der Lage sind, in der direkten Pflege am Bett zu arbeiten. Und die verabschieden sich von diesem Beruf, weil es nicht mehr anders geht. Aber das sind so wertvolle Experten im Pflegebereich, dass die so ein hohes Wissen haben, dass wir die, indem die zum Beispiel als Pflegeberater bei uns tätig sind, können die ihr Fachwissen unseren Kunden weitergeben. Und wir können die weiterhin in diesem neuen digitalen Berufsbild als Pflegeberater behalten und verlieren die nicht als Fachkräfte. Zum Beispiel. 

Norman Müller: Super!

Gülşen Heinrich: Es gibt sehr viele Menschen als Pflegekräfte, die sagen, ich möchte noch nebenjobmäßig arbeiten, aber nicht mehr in der direkten Pflege, das tue ich ja schon, die zusätzlich das als Freelancer oder als Freiberufler noch bei uns arbeiten können, so wie auch Familie, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Sehr viele Menschen, die aufgrund der Kinderbetreuung Probleme haben, und die können in der Pflege erst ab 10 Uhr, 9 Uhr morgens arbeiten, das ist teilweise gar nicht möglich, die brauchen schon alle Kräfte ab 6 Uhr morgens natürlich. Dann können die auch wiederum ihr Fachwissen mit ihren digitalen Kompetenzen bei uns mit einsetzen und die pflegebedürftigen Menschen dementsprechend beraten. Also ein neues digitales Berufsbild entsteht hierbei, so dass wir diese Pflegefachkräfte weiterhin für den Pflegefachkraft-Markt gewinnen können. 

Norman Müller: Lass uns ganz kurz nochmal auf die Telepflege, also als Pendant oder damit man es besser vergleichen kann, Telemedizin ist vielleicht ein bisschen geläufiger. Sprich, ich habe eine Pflege, die kann ich digital über meine Devices, über meinen Browser oder über mein Smartphone, Tablet und so weiter in Anspruch nehmen. Was ist der Unterschied zwischen der Telepflege HerzBegleiter und der Beratung, die ich auch von den Pflegekassen bekommen kann? Wenn ich das weiß.

Gülşen Heinrich: Richtig! Erstens, genau, das ist der eine Punkt, wenn ich das weiß. Und zweitens, dann würde man einen Termin machen mit den Pflegekassen. Die Pflegekassen sind auch meistens personalmäßig, was das angeht, auch nicht ausreichend ausgestattet. Teilweise sind dann die Termine in drei oder in sechs Wochen möglich, bis dahin ist vielleicht mein Bedarf schon abgedeckt. Oder es ist auch ein Notfall, eine Soforthilfe, ich brauche jetzt die Pflege, was kann ich jetzt tun? Dann müsste die Pflegekasse erst zu dieser Pflegebedürftigen rausfahren, also da sind sozusagen Zeitkosten, KFZ, alles andere mit verbunden, dass die dann dem Kunden vor Ort diese Pflegeberatung geben und anschließend dann im Prinzip die häusliche Umgebung wieder verlassen. Manchmal sind aber ganz schnelle Antworten erforderlich, und das brauche ich jetzt sofort und nicht erst in drei oder in sechs Wochen. Jetzt mal das naheste Beispiel, natürlich mit Corona, da waren alle Pflegestützpunkte geschlossen, die Krankenkassen haben natürlich niemanden jetzt persönlich empfangen. Und jetzt auch die Corona-Zeit unabhängig davon, wenn es heute Corona ist, ist es in drei Jahren etwas anderes. Ich möchte meine Pflegeberatung jetzt und sofort haben von unabhängigen Pflegeexperten. Denn unsere Pflegeberater informieren die Pflegebedürftigen unabhängig und neutral und nicht unbedingt sozusagen im Auftrag der Pflegekassen, was von der Pflegekassen-Seite her wichtig ist. 

Norman Müller: Das finde ich übrigens ein ganz starkes Argument, weil es ist natürlich ein Unterschied, ob ich beraten werde von jemandem, der eigentlich versucht, die Kosten im …

Gülşen Heinrich: Zu sparen. 

Norman Müller: … im Griff zu halten, genau, um zu sparen. Wird er mir dann, ohne jetzt was unterstellen zu wollen, aber erhalte ich dann wirklich alle Informationen aller Fördermöglichkeiten, die ich habe, die ich vielleicht für den Umbau meines Hauses brauche? Oder wende ich mich wirklich an einen unabhängigen Spezialisten? Und das ist unter anderem eben auch für mich so ein USP, dass ich sage: Ich rufe die HerzBegleiter an, die machen nichts anderes jeden Tag, wie sich damit auseinanderzusetzen. Und dann kriege ich auch für meine individuelle Situation einfach auch einen starken Impact, die richtige Information. 

Gülşen Heinrich: Genau! Wir beraten natürlich nach den gesetzlichen Grundlagen des Sozialgesetzbuches 11, also SGB 11 Pflegeversicherung. Natürlich stützen wir unsere Beratung auf die Gesetzgebung, aber wir beraten da wirklich neutral. Hinzu kommt, unabhängig von der Gesetzgebung, ist natürlich als Beispiel, das sind auch Themen mit Ernährung im Alter, Kontrakturenprophylaxe, Dekubitusprophylaxe. Das heißt, es sind nicht nur Themen mit gesetzlichen Grundlagen, sondern auch mit den ganzen Expertenstandards. Ich habe Schmerzen, was kann ich in meinem Alltag tun? Also ich möchte nur sagen, es ist unabhängig von den Pflegeversicherungsgesetzen auch eine Pflegeberatung fachlich von den Fachexperten, die auch tagtäglich gepflegt haben. Also besser kann es einem gar nicht gehen. Im Prinzip sage ich: Statt betteln buchen! Dann, wann ich es möchte, buche ich mir einen Pflegeberatungs-Termin und hole mir die wichtigsten Informationen sofort.

Norman Müller: Stark! Wir haben vorhin gesagt, Plattform. Plattform heißt, mehrere Services. Das war jetzt ein Service, Telepflege. Was gibt’s noch?

Gülşen Heinrich: Wir haben die erste digitale Pflegeanwendung, DiPA ist ein zertifiziertes Medizinprodukt, wo wir körperliche und geistige Mobilitätsübungen mit zertifizierten Trainern in Videos aufgenommen haben. Das sind knapp über 100 Videos. Diese Kosten werden ebenfalls im Rahmen der DiPA, der digitalen Pflegeanwendung, von den Pflegekassen getragen. Voraussetzung ist, einen Pflegegrad zu haben, also Pflegegrad 1 bis 5. Wenn man eins davon hat, dann werden diese Kosten ebenfalls übernommen. Und das Ziel ist dabei, von den Pflegebedürftigen deren Mobilität aufrechtzuerhalten und zu verbessern, damit die noch länger, noch besser, noch fitter, vitaler zuhause bleiben können, mit diesem pflegerischen Nutzen. Das heißt, der pflegerische Nutzen ist dahinter: Wenn ich natürlich mobil bin, wenn ich noch mehr selbstständig bin, habe ich zum Beispiel auch einen Vorteil, dass ich gegebenenfalls noch länger in den niedrigeren Pflegegraden bleibe, anstatt dass ich mich verschlimmere, verschlechtere und nachher in einem höheren Pflegegrad komme. 

Norman Müller: Für diesen Bereich der Applikation, also wenn man sich das Ganze so vorstellt: Ich lade mir HerzBegleiter quasi auf mein iPhone beispielsweise, …

Gülşen Heinrich: Mhm (bejahend). Genau!

Norman Müller: … und dann habe ich diese Funktionalitäten, die du gerade beschreibst, alle in einer App. Das ist das Besondere daran. 

Gülşen Heinrich: Komplett! 

Norman Müller: Genau!

Gülşen Heinrich: Du hast alles aus einer Hand, ganz einfach gemacht, barrierefrei. Du kannst also die DiPA nutzen, die Mobilitäts-App nutzen, du kannst die Pflegeberatung nutzen. Und dann kommt noch eine sehr schöne Sache, das haben wir Pflegemagazin genannt, wo du persönliche Newsfeeds, persönliche Nachrichten personalisiert nach deinen Wünschen, wenn du sagst, ich interessiere mich für Thema Demenz, Arthrose, Pflege, wie auch immer, dass du wieder tagtäglich die Nachrichten bekommst auf deinem personalisierten Pflegemagazin Newsfeed. Und somit bist du auch immer aktuell informiert. Im Prinzip, sage ich, wenn irgendjemand das Wort Pflege in den Mund nimmt und pflegebedürftig ist oder Angehörige hat oder Angehörige ist, einfach HerzBegleiter App runterladen. 

Norman Müller: Genau! Link dazu in den Shownotes dieser Podcast-Folge. Und an dieser Stelle einfach auch nochmal einen ganz lieben Gruß an das gesamte Team, die in die Entwicklung involviert waren. Weil das, was wir jetzt hier so in federleichter Art und Weise beschreiben, ist gerade im Bereich Digital Healthcare oder auch Digital Care, also in der Pflege im Speziellen jetzt hier in unserem Fall, eine Riesenaufgabe, weil das Ganze natürlich als Medizinprodukt zertifiziert sein muss, wenn es eine DiPA ist.

Gülşen Heinrich: Absolut! Genau!

Norman Müller: Und das war im Grunde jetzt die Arbeit so der letzten, sag ich mal, 12 Monate, superintensiv. Ich meine, als First Mover - und da vielleicht auch nochmal so die Eindrücke an dich, wie das für dich so jetzt ist - die erste DiPA entwickelt zu haben, ich meine, das Gesetz ist gerade erst verabschiedet worden dieses Jahr 2021, …

Gülşen Heinrich: Genau! Im Juni. 

Norman Müller: … da wirklich ganz vorne mitzuspielen, auch ins Risiko zu gehen. Du kannst gerne auch noch mal sagen, was ihr da investiert habt an Eigenkapital, auch das bemerkenswert und zeigt auch den Glauben daran. 

Gülşen Heinrich: Wir haben aktuell jetzt schon über 1,1 Millionen Euro investiert mit unserem gesamten Team, was dahintersteht. Das ist vom technischen Design, Kommunikation, du hast es selber miterlebt, ein riesengroßes Team mit ganz vielen Stärken haben wir dafür eingesetzt, alleine schon die Techniker zu finden, die das in dieser Pflegeplattform auch so programmieren können. Hinzukommt, diesen ganzen Video-Content haben wir alles selber gedreht. Das heißt, wir haben den Filmemacher Dennis Vogt mit dabeigehabt, wir haben die ganzen Trainer Jörg Feuerborn, Tom Dederichs, die Kerstin Gottschalk, also alles zertifizierte Trainer, die auch noch mal die digitale Pflegeanwendung mit ihrem pflegerischen Nutzen, diese Videos erstellt haben. Es war also ein riesengroßes Projekt. Und das unterscheidet das bitte auch von einem Lifestyle-Produkt. Das heißt, nur unter diesen Bedingungen von Datenschutz und Risikomanagement und Qualitätsmanagement sind wir ein zertifiziertes Medizinprodukt und damit auch mit einem pflegerischen Nutzen. Nur deswegen übernimmt auch die Pflegekasse diese Kosten komplett für pflegebedürftige Menschen. Das ist der Unterschied zu einem Lifestyle-Produkt, wo ich selber vielleicht vorm YouTube, sage ich jetzt einfach mal, ein paar Fitnessübungen machen kann. Das ist nicht der Fall. 

Norman Müller: Ja. Der Aufwand ist einfach ein ganz, ganz anderer. 

Gülşen Heinrich: Absolut! Wir glauben total daran, sonst hätten wir sozusagen selber nicht mit unserem hervorragenden Team die 1,1 Millionen Euro eingesetzt. Wir haben sozusagen unser ganzes Gut und Haben auf dieses Projekt gesetzt und wir sind total begeistert davon. 

Norman Müller: Aber das ist das, was in der Gründerszene immer wieder gesagt wird. Also du kannst natürlich so ein Sidepreneur Business bauen, also so neben dem Hauptjob was aufbauen. Ihr seid all in gegangen. Ihr habt gesagt, hey, ganz oder gar nicht. Und seid jetzt an diesem Punkt. Das, was wir jetzt beschrieben haben bis hierher, ist ungefähr so die erste Entwicklungsstufe von HerzBegleiter. Die wird in mehreren Stufen gelauncht, jetzt September, Oktober.

Gülşen Heinrich: Mhm (bejahend). 

Norman Müller: Lass uns vielleicht noch mal kurz einen Ausblick geben: Wo geht die Reise hin? Was sind so die nächsten größeren Stationen? 

Gülşen Heinrich: Vielleicht ganz kurz zu dem Wort Start-up HerzBegleiter. Ist natürlich ein anderes Start-up Herz dahinter, mit Tom und mir alleine schon mit über 50 Jahren Pflegeerfahrung, was dahintersteht. Es ist genauso Start-up-Gefühl von aufgeregt zu sein und neugierig zu sein und ganz groß und visionär zu denken. Aber die unternehmerische Erfahrung bringt uns nochmal einen Schritt weiter, dass wir jetzt nicht unbedingt sagen: Mensch, ich habe mal von Oma 25.000 Euro mir geliehen und ich versuch‘s mal. Was auch gut ist, aber es ist noch mal in der Hinsicht anders aufgebaut und gemacht. Zu den weiteren Entwicklungsschritten: Im nächsten Entwicklungsschritt möchten wir gerne das Heil- und Hilfsmittel-Management noch digital mit den richtigen Partnern sehr gut aufstellen, so dass da für den Kunden, für den Pflegebedürftigen, für alle Pflegenden möglichst wenig Informationsverlust stattfindet. So dass wir zum Beispiel auch das so programmiert haben, dass wir offene API-Schnittstellen haben, wo man das auch zu einer elektronischen Patientenakte mit verbinden kann. Also wir sind da keine Insellösung, sondern für alle Beteiligten eine hybride Lösung. Und das ist auch ein großer Gamechanger. In der nächsten vierten Entwicklungsstufe gehen wir so weit, dass wir auch sagen, das Arzneimittelmanagement muss unbedingt von der Arzneimittelbeschaffung, Arzneimittelvergabe, das komplette, das nennt sich iMedicare, wird auch noch mal in der nächsten vierten Entwicklungsstufe sein. Dazu sind wir in kooperativen Gesprächen mit Partnern. Also das ist sozusagen die vierte Entwicklungsstufe. Die Ideen hören aber bei uns nicht auf, denn so ein Baby wächst mit der Zeit. Und während das Baby wächst, kommen auch sehr viele kreative Ideen dazu, wo wir sagen: Mensch, stell dir mal vor, lieber Norman, HerzBegleiter ist die letzte App in deinem Leben, die du vielleicht in deinem pflegebedürftigen Zustand benutzt. 

Norman Müller: Davon gehe ich aus. 

Gülşen Heinrich: Das ist vielleicht die letzte App. Könnte ja sein. Und wenn das die letzte App ist, womit du dich als Pflegebedürftiger damit tagtäglich beschäftigst, deine Pflegeberatung dir holst, du machst deine Mobilitätsübungen damit, dein Arzneimittelmanagement ist damit geregelt, deine Heil- und Hilfsmittel kannst du auch darüber optimieren, dann beschäftigst du dich den ganzen Tag mit der HerzBegleiter App. Und es könnte so weit gehen, dass man das auch zu einem digitalen Tagebuch programmieren kann, also als Ausblick. So dass du mit deinem digitalen Tagebuch die Möglichkeit hättest, deine Stimme oder auch dein Video auditiv und visuell aufzunehmen und ein persönliches Vermächtnis deinen Kindern zu hinterlegen, wo die später, auch wenn du mal verstorben bist, zum Beispiel in einem Kontext zusammengestellt, auch Gespräche mit dir führen könnten. Das klingt jetzt vielleicht so spacy, so spooky, … 

Norman Müller: Nein. 

Gülşen Heinrich: … wo man denkt, wie soll das denn gehen, dass ich mit einem Verstorbenen nachher Gespräche führe? Aber das ist in der Künstlichen-Intelligenz-Programmierung, die es heute schon gibt - das kommt von der Gaming Szene -, dass man deine Stimme und deine visuellen Ansichten so in Kontext bringt, als würdest du ein ganz normales Telefongespräch später mit deiner verstorbenen Mutter oder verstorbenen Vater führen. Damit will ich nur sagen, es gibt irreviele Möglichkeiten, wie wir unsere HerzBegleiter App noch in verschiedenen Richtungen entwickeln können. Und dafür brauchen wir weiterhin kreative Köpfe, dafür brauchen wir auch Sinnvestor, die an dieses Produkt glauben und gerne auch bei uns investieren, um diese Entwicklungsstufen zu erreichen.

Norman Müller: Es ist überhaupt schön, dass du das jetzt erzählt hast, weil viele könnten meinen, das erinnert mich dann so an die Reaktionen, die auch Elon Musk irgendwie erlebt hat, jetzt sind sie total verrückt geworden. Aber es beschreibt einfach, in welchen Dimensionen und Sphären wir denken und wir ein Big Picture bauen. Ob das jetzt am Ende so wird oder nicht, oder gibt oder nicht, ist völlig egal, wir haben uns quasi dem Weg hingegeben.

Gülşen Heinrich: Genau! Auf den Weg. 

Norman Müller: Genau! Um vielleicht auch nochmal so ein bisschen die Rolle von GENIUS ALLIANCE in dieser Konstellation zu beschreiben. Wir haben im Grunde mitgeholfen von der Marke über den Unternehmensaufbau, vor allem aber die Digitalstrategie. Also wie muss das Management funktionieren, damit das Produkt am Ende steht, und wie muss die Weiterentwicklung dann auch in Kooperation natürlich mit Investoren, Kooperationspartnern, das ist jetzt genau die Phase, in der wir sind, dann auch fortgeführt werden, damit das dann eben nicht den Stillstand erlebt, sondern dass diese anfängliche Dynamik in der Umsetzung des Projektes dann auch hilft, weiterzuentwickeln. Lass uns genau über dieses Momentum jetzt noch sprechen. Ich gucke so ein bisschen auf die Uhr. Wir werden ein bisschen überziehen, aber ist egal, ist wichtig hier. Wir sind jetzt gerade in dem Moment, wir sind jetzt kurz vor Markteintritt, wir unterhalten uns gerade mit VCs, mit dem Investorennetzwerk von GENIUS ALLIANCE, mit M&A Agenturen, die da sehr großes Interesse signalisiert haben. Vor allen Dingen, weil es um die Pflege geht und jeder den Bedarf einfach auch sieht. Vielleicht noch so einen kleinen - jetzt versuche ich, so eine kleine Schleife einzubauen - Thema, Gülşen: Welche Förderung haben wir für das Projekt in Anspruch nehmen können bisher? Wie einfach war das? Vielleicht die eine Frage. Und die zweite Frage in Richtung Crowdinvesting, das finde ich noch einen wichtigen Part, damit unsere Hörer mitmachen können. 

Gülşen Heinrich: Aktuell haben wir gar keine Förderung in Anspruch genommen. Das heißt, alles, was wir gemacht haben und aufgebaut haben, haben wir tatsächlich mit dem Eigenkapital aufgesetzt. Also wir haben keine Kredite aufgenommen, gar nichts dafür. Und bedeutet natürlich in den weiteren Entwicklungsschritten, dass wir auch jetzt Sinnvestoren suchen. Das ist das Crowdfunding-Thema, wo wir sagen: Mensch, Pflege ist ein Thema, das geht jeden an. Komm und gestalte die Zukunft der Pflege gemeinsam mit uns, indem die Sinnvestoren sozusagen einen großen sozialen Mehrwert schaffen können und damit auch in die digitale Zukunft der Pflege investieren können. Was heißt das? Das ist im Prinzip mit unserer HerzBegleiter App, wenn die sich daran beteiligen, daran investieren, dass wir Kosten senken können, Zeit sparen und Kunden glücklich machen können mit unserer Pflegeberatung, mit unseren digitalen Pflegeanwendungen. Und das ist eine wirklich sinnvolle Investition, und daher das Wort: Werden Sie Sinnvestor! 

Norman Müller: Hast du den Begriff geschaffen, Gülşen?

Gülşen Heinrich: Das haben wir geschaffen. Das war einfach, das Wort kam wirklich an einem Brainstorming, wo wir gesagt haben, Mensch, das ist eine sinnvolle Investition. Und aus diesem „sinnvolle Investition“, aufgrund seines großen sozialen Mehrwerts, haben wir gesagt: Mensch - und das war wirklich ein Wortspiel - ach, sinnvolle Investition ist im Prinzip Sinnvestor. Und da haben wir gesagt: Mensch, lass intelligente Ideen für eine bessere Pflege von morgen Flügel wachsen. Und daher lade ich jeden dazu ein, auch sich jederzeit mit mir in Verbindung zu setzen oder mit Tom, auch da tiefer reinzugehen. Und alles, was ich dir jetzt hier erzähle, kann ich auch dementsprechend den Interessenten zeigen. Da stehen wir hinter diesem Crowdfunding auch dahinter als Personen und freuen uns, da mehrere Menschen zu finden, die genau diesen Weg mit uns mitgehen wollen und die Zukunft der Pflege gestalten wollen. 

Norman Müller: Ganz spannendes Thema, das Thema Crowdinvesting. An dieser Stelle vielleicht auch da noch mal der Hinweis: Egal, ob ihr Lust habt, privat hier einzusteigen - Gülşen, du korrigierst mich, …

Gülşen Heinrich: Richtig!

Norman Müller: … wenn ich irgendeinen Quatsch erzähle - oder auch als Unternehmen könnt ihr dabei sein, Gülşen, vielleicht kannst du noch mal kurz die Investitionsschwellen nennen, ab wann es losgeht? 

Gülşen Heinrich: Genau! Also folgendermaßen ist das, das ist alles sozusagen mit Verträgen und auch mit von BaFin genehmigt. So dass dieses Vorhaben ein Crowdfunding, Privatpersonen dürfen gesetzlich bis zu 25.000 Euro investieren und würden einen Zinssatz von 4,5 % pro Jahr bekommen, und Kapitalgesellschaften, also Unternehmen, dürfen unbegrenzt investieren. Das heißt, ein Unternehmen könnte auch 100.000 oder 150.000 Euro investieren und damit 4,5 % Zinsen jährlich bekommen. Und das ist natürlich eine tolle Möglichkeit für Privatpersonen und für Unternehmen, während wir im Moment eine Minuszins-Situation haben, heißt, wenn wir im Moment Geld bei der Bank liegen haben, müssen wir Aufbewahrungsgebühren bezahlen, und das auch nicht wenig, von 0,5 bis 1 %. Und in dieser Hinsicht sagen wir, bevor ihr dieses Geld so verschenkt, dann bitte lieber eine sinnvolle Investition machen und für euer Geld, wie gesagt, bei Privatpersonen bis zu 25.000 Euro, ist gesetzlich geregelt, bei Unternehmen unbegrenzt, verdient dann 4,5 % Geld, unterstützt uns, unterstützt eure Zukunft der Pflege und werdet einfach Sinnvestor. 

Norman Müller: Gibt’s dann auch ein T-Shirt für die ersten zehn Sinnvestoren? 

Gülşen Heinrich: Ach, wir werden so viele, unabhängig von T-Shirts, wir werden so viele Aktivitäten nachher gemeinsam machen. Wir werden die immer aktuell informieren, in welchen Schritten wir sind, wir werden auch immer Offline- und Online-Treffen machen mit denen. Also die können uns jederzeit anrufen, erreichen. Das ist jetzt nicht so, dass ich irgendwo klicke und investiert habe und so nach dem Motto, die sehen uns nie wieder, die hören uns nie wieder, im Gegensatz. Wir stehen mit Telefonnummer, E-Mail, mit allem Drum und Dran täglich mit denen in Kontakt, so dass die jeden Schritt mitgestalten können, dass die auch noch mal uns ihre Ideen mitgeben: Was finden die denn sinnvoll mit einem großen sozialen Mehrwert? Damit haben die die Chance, das auch aktiv zu gestalten. 

Norman Müller: Das finde ich immer auch schön, dass HerzBegleiter sich auch als Community versteht. Also ich kann investieren, natürlich anonym, das geht natürlich auch, …

Gülşen Heinrich: Klar!

Norman Müller: … aber ich kann mich natürlich auch einbringen. Für alle die, die sagen, ich will das Projekt unterstützen, ich finde die Leute cool, die da arbeiten und sich da engagieren und dann einfach auch helfen, diesen Impact zu leisten, den wir einfach brauchen in Deutschland. Also ich meine, die Zahlen sind offengelegt, was da an Bedarf in den kommenden Jahren sein wird, was heute schon absehbar ist.

Gülşen Heinrich: Genau! Was uns auch wichtig war, Norman, wir haben auch einen Treuhänder bei dem Crowdfunding, einen unabhängigen Treuhänder, der sorgt beim Crowdinvesting für die sichere Abwicklung des eingesammelten Kapitals, dieses reibungslose Vorgehen im Treuhandvertrag, dass alles geregelt ist. Und der Treuhänder garantiert die Absicherung gegenüber allen involvierten Parteien. Also somit ist da auch nochmal eine unabhängige Stelle, so dass die jederzeit auch auf einen Treuhänder, was wir mit eingeschaltet haben, auch zugreifen können. Das finde ich auch nochmal wichtig für die Leute zu wissen, die uns gerade persönlich nicht kennen. Denn wir haben auch sehr, sehr viele Menschen, die investiert haben, indem die uns aber auch kennen. Das ist auch nochmal ein anderer Unterschied dabei. 

Norman Müller: Ja genau! Das wird übrigens alles auf der herzbegleiter.de Website und natürlich in den Shownotes dieser Podcast-Folge verlinkt. Und auf der Seite, wo ihr diese Investition - das ist wirklich supereinfach vom Handling - tätigen könnt, dort ist auch nochmal genau das, was die Gülşen grad beschrieben hat, aufgeschrieben und fixiert. 

Gülşen Heinrich: Das ist ruckzuck erledigt. Also man kann wirklich auf „jetzt investieren“ gehen, seine Summe eingeben, was man investieren möchte, und dann schließt man das mit einer Registrierung ab und schon ist es alles erledigt. 

Norman Müller: Genau! Für alle die, die jetzt hier zuhören und die deine Geschichte, Gülşen, jetzt gehört haben und mit zuschauen und miterleben, mitgestalten können, wie HerzBegleiter in den nächsten Monaten und Jahren wächst, dieser Podcast GENIUS ALLIANCE soll genau dafür eben da sein und eine Plattform bieten, dass wir sowas sichtbar machen, dass Investoren einfach auch dich jetzt zumindest mal per Audio kennenlernen können, um Kontakt aufzunehmen, um zu erfahren, was das auch für tolle Projekte und tolle Start-ups sind, die wir hier begleiten dürfen. Ja, Gülşen, du hast Luft geholt? 

Gülşen Heinrich: Lieber Norman, ich wollte einfach nur Danke sagen, also danke, dass du uns auch die Möglichkeit gibst, das auch mit deiner Community zu teilen, …

Norman Müller: Sehr gerne!

Gülşen Heinrich: … was wir gemeinsam was Sinnvolles für die Zukunft der Pflege gestalten durften und das auch jetzt so bekanntgeben dürfen. Danke dafür! 

Norman Müller: Unbedingt, gerne! Also das müssen wir unterstützen. Da geht gar kein Weg dran vorbei. Das ist einfach ein Selbstverständnis und entspricht auch unserem Wertekodex, den wir haben bei GENIUS ALLIANCE. Liebe Gülşen, ich habe noch so eine kleine Blitzlicht-Runde mit dir vor, so eine Personal Insights Runde. Ich habe eine paar Fragen, die du einfach ganz spontan aus dem Bauch raus beantwortest.

Gülşen Heinrich: Mhm (bejahend). 

Norman Müller: Bist du ready?

Gülşen Heinrich: Yes! Und ich kenne die Fragen nicht. Alles gut! 

Norman Müller: Deswegen hatten wir jetzt so ein kleines, gedankliches, stilles Loch hier. 

Gülşen Heinrich: Sehr gut! 

Norman Müller: Liebe Gülşen, klassischer Elevator Pitch, aber deine Person betreffend: Wer bist du und was macht dich aus? In einem Satz. 

Gülşen Heinrich: Ich bin eine fröhliche Frohnatur, die eine absolute Optimistin ist, ich würde jetzt sagen, mit einem großen Herz. Das sage ich jetzt einfach mal so, also mit einem großen Herz. 

Norman Müller: Absolut! Unterstreiche ich. Zweite Frage: Was würde uns an dir überraschen? Gibt es irgendeinen Spleen oder eine Eigenart, die keiner kennt, die du jetzt hier öffentlich das erste Mal teilst? 

Gülşen Heinrich: Ach, jetzt erwischst du mich auch noch dabei.

Norman Müller: Die auch der Tom nicht kennt. 

Gülşen Heinrich: Die auch der Tom nicht kennt? Das wird natürlich ein bisschen schwierig, die auch der Tom nicht kennt, das wird schwer. Ganz ehrlich, fällt mir jetzt so nicht ein. Was habe ich denn für einen Spleen? Ah ja doch, und zwar habe ich einen. Ich habe eine Schwäche für Wasser. Ich kann Wasser nicht stehenlassen. Wenn ich irgendwo Wasser trinke oder auch im Restaurant irgendwas, ich muss mein Wasser immer austrinken. Und wenn die Flasche nicht leer ist, dann bleibe ich so lange sitzen, bis ich dieses Wasser ausgetrunken habe. Ich kann Wasser nicht stehen lassen. 

Norman Müller: Sehr geil! Danke, dass du das mit uns geteilt hast. 

Gülşen Heinrich: Ich spreche nicht von Bier, nicht von Alkohol. 

Norman Müller: Nein, nein! 

Gülşen Heinrich: Wirklich nur von Wasser. Das ist ein Spleen von mir. Das tut mir so in Herz und Seele weh, ich muss Wasser austrinken. 

Norman Müller: Okay! Das lassen wir einfach so stehen. Schön! Wenn du eine berühmte Persönlichkeit, egal ob lebendig oder schon tot, treffen dürftest, wer wäre das? Und was würdest du diese Person fragen? 

Gülşen Heinrich: Michelle Obama. Michelle Obama finde ich vom Standing her, mit ihrem persönlichen Lebenslauf, aber auch dem Karriere-Lebenslauf, neben ihrem Mann, einem der mächtigsten Männer, daneben als First Lady zu stehen, aber trotzdem nicht wirklich als First Lady wahrgenommen zu werden, sondern mit ihrer eigenen Persönlichkeit als Michelle Obama wahrgenommen zu werden. Deswegen würde ich Michelle Obama gerne treffen wollen und mit ihr mich austauschen über Krisensituationen. Wie ist sie damit umgegangen mit Krisensituationen? Was hat sie stark gemacht? Wie hat sie sich gefühlt? Jetzt neuerdings gibt’s auch in einem der Streaming-Dienste einen Dokumentarfilm von ihr. Den kann ich jedem empfehlen. Also das ist eine starke Persönlichkeit, die ich gerne noch treffen würde.

Norman Müller: Schöne Frage auch, super! 

Gülşen Heinrich: Michelle Obama. 

Norman Müller: Welchen Beruf haben sich deine Eltern für dich vorgestellt? 

Gülşen Heinrich: Mein Vater war selbstständig mit Gastronomiebetrieben und dadurch hat er sich sicherlich gedacht, meine Tochter wird ein Leben lang kostenlos und frei für mich arbeiten. 

Norman Müller: Hat nicht geklappt. 

Gülşen Heinrich: Also auf jeden Fall die Betriebe meines Vaters zu übernehmen und weiter durchzuführen. Aber ja, das ist ein bisschen verfehlt. Als Kind wollte ich allerdings immer Ärztin werden. Also als Kind war ich immer: Ärztin, Ärztin. 

Norman Müller: Ah, schau!

Gülşen Heinrich: Ist nicht so ganz weit entfernt, im Pflegeberuf zu sein. Und ich bin mit meinem Beruf sehr, sehr glücklich heute. 

Norman Müller: Schön! Was war die beste Entscheidung in deinem Leben, deiner beruflichen Laufbahn?

Gülşen Heinrich: In meiner beruflichen Laufbahn war die beste Entscheidung, mich auf das Wachstum des Unternehmens zu fokussieren und den Hebel, der erfolgreich war, auch dann umzusetzen im Sinne von, das Wachstum des Unternehmens jetzt auch im Hinblick auf HerzBegleiter. Weil damit erreichen wir im Prinzip bundesweit sowie auch bis zur Internationalisierung die Pflegebranche. Also daher war der erste Schritt für mich Betreutes Wohnen, also dieses, große berufliche, auch bauliche Herausforderungen anzugehen. Und das Wachstum des Unternehmens anzugehen mit allen Steinen, die im Weg lagen, trotzdem weitermachen. Privat …

Norman Müller: Welche drei Dinge … 

Gülşen Heinrich: … Entschuldigung, privat fällt mir ein, meine Kinder, meine Söhne, meine zwei Söhne waren die beste berufliche Entscheidung. Ich bin ziemlich spät Mama geworden und mit dem allerbesten Mann dieser Welt, dem allerbesten Vater für mich, und das ist auch beruflich, es war auch privat die beste Entscheidung, diese zwei Söhne zu bekommen und zu haben. Absolut!

Norman Müller: Schön! Da schließt sich die nächste Frage an: Für welche drei Dinge in deinem Leben bist du am dankbarsten? 

Gülşen Heinrich: Ich bin für das Leben, was wir haben, erstmal absolut dankbar. Uns geht’s so gut, wir haben laufend warmes Wasser, wir haben Heizung, wir haben Strom, wir haben ein Dach überm Kopf. Und das meine ich jetzt auch total ernst. Also wenn du dich mal so umschaust oder was jetzt in Afghanistan passiert und die Kinder werden fremden Menschen in die Hand gegeben, also das ist so etwas, wo ich sehr, sehr dankbar bin, dass wir in einem sicheren Land leben in Deutschland, dass wir nicht hungern müssen, dass es unseren Kindern gutgeht. Also das heißt, unser Land, wo wir leben, bin ich sehr dankbar. Ich bin dankbar auf unsere Gesundheit, das kann sich ganz schnell ändern. Und ich bin dankbar auf meine Familie, auf meine Kinder und auf meinen Mann. 

Norman Müller: Ja, schön! 

Gülşen Heinrich: Alles andere kommt danach. Weißt du, ob du jetzt einen erfolgreichen Job hast oder nicht, ob du jetzt deine Karriere hast, ist alles schön, habe ich alles gehabt, Norman, habe ich weiterhin, aber das sind alles Dinge, die können wir verlieren und die können wir wiedergewinnen. Aber wenn es einem Familienmitglied schlecht geht oder die krank sind, das ist dann was ganz anderes. Also das einzige, für den es keine Lösung gibt, das ist der Tod, das ist für immer. Und bis dahin, für alles andere gibt’s eine Lösung. 

Norman Müller: Das ist auch das, was den Wert des Lebens ausmacht. 

Gülşen Heinrich: Absolut, absolut! 

Norman Müller: Schön! Gibt’s eine Buchempfehlung, kannst du uns ein Buch empfehlen, was für dich einen großen Mehrwert hatte?

Gülşen Heinrich: Von früher, was ich gelesen habe und immer wieder gerne reinlese, habe ich von Tim Ferriss zwei Bücher, einmal „Tools der Titanen“. Das sind so Taktiken und Routinen und Gewohnheiten der Weltklasse-Performer, so Ikonen und Milliardäre. Sehr gut geschrieben, auch so sehr lebendig geschrieben. Das ist immer so in Interviewformat. Und das Gleiche von Tim Ferriss auch nochmal „Tools der Mentoren“. Diese beiden Bücher habe ich mal von Jörg Feuerborn, von meinem Freund, geschenkt bekommen. Und in dem „Tools der Mentoren“ sind die Geheimnisse der 130 Weltbesten für Erfolg, Glück und den Sinn des Lebens. Finde ich sehr, sehr schöne Bücher, also „Tools der Titanen“ und „Tools der Mentoren“, kann man immer wieder reinlesen. Dann, vielleicht auch mal was Unterhaltsames, was ich gerade zu Ende gelesen habe, ich war grad auf so einem Body-Bootcamp auf Mallorca, war eine tolle Erfahrung. Da habe ich das Buch „Achtsam Morden“ gelesen, „Achtsam morden“. Das ist ein toller Roman, aber so gut, so leicht zu lesen und total witzig geschrieben. Da geht’s um einen Strafverteidiger-Anwalt, der von seiner Frau ein Achtsamkeitsseminar geschenkt bekommt. 

Norman Müller: Sehr geil!

Gülşen Heinrich: Und was da in diesem Falle alles als einen Strafverteidiger, er fragt dann so sein Leben nach und das in Verbindung mit dem Achtsamkeitsseminar. Also kann ich wirklich, wirklich empfehlen, das liest man so in einem Rutsch durch und lacht sich kaputt dabei. Und ein ganz aktuelles Buch, was ich gerade jetzt in die Hand bekommen habe und angefangen zu lesen, ist „Power auf Influence“ von Frank Asmus, „Impact: … 

Norman Müller: Yes!

Gülşen Heinrich: … „Impact: Wie Sie sich und andere überzeugen“. Das habe ich gerade jetzt angefangen zu lesen. Und ich mag Frank Asmus total gerne und würde auch sehr gerne mal mit ihm zusammenarbeiten. Ich bin nur zeitlich nicht noch dazu gekommen, aber Frank Asmus ist das Ass in seiner Branche und dieses Buch kann ich auch absolut empfehlen. 

Norman Müller: Das ist ein sehr lieber Unternehmer-Freund von mir. Von dem her packen wir alles mit, deine komplette Bibliothek, Gülşen, in die Shownotes. 

Gülşen Heinrich: Das ist immer so das, was mir spontan einfällt. 

Norman Müller: Ja, super! Jetzt muss ich kurz gucken, ah nein, die Frage hatten wir schon. Liebe Gülşen, die Zeit ist um, mehr als um, aber es war einfach wichtig und ich fand es superspannend, dass du deine Insights mit uns geteilt hast hier, dass wir beide auch so von unserer Zusammenarbeit erzählen konnten, die mir sehr am Herzen liegt. Und ich würde dir das Schlusswort überlassen mit der Frage: Wenn du eine Sache auf der Welt verändern dürftest, was wäre das? 

Gülşen Heinrich: Ich werde die Zukunft der Pflege in Deutschland im deutschsprachigen Raum und auch später international ändern, dass die pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörige diese wertvolle Pflege zu Hause in ihrer häuslichen Umgebung bekommen können. Und dafür setze ich mich ein mit meinem Wort, mit Gülşen und HerzBegleiter. Ich bin HerzBegleiter Gülşen, und ich werde nicht vorher sterben, bevor ich das nicht umgesetzt habe. 

Norman Müller: Das lassen wir genau so stehen. Danke, Gülşen, hat viel Spaß gemacht mit dir. 

Gülşen Heinrich: Vielen Dank! Danke für deine Zeit und deine Energie.

Zielgruppe
Startups und Gründer/innen

Dauer
67 Minuten

Warum du reinhören solltest…


In dieser Folge kannst du dir folgendes mitnehmen:

  • Erfahre mehr über Gülşen und die HerzBegleiter.
  • Wie wird man erfolgreiche Unternehmerin in der Pflege.
  • Welche Möglichkeiten bietet die erste digitale Plattform für Pflegeunternehmen.

Kapitel


Darüber haben wir gesprochen:

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